: Carl-Friedrich Geyer
: Epikur zur Einführung
: Junius Verlag
: 9783960600299
: 1
: CHF 10.80
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: Antike
: German
: 166
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im Vergleich mit anderen Texten aus der Antike ist die Philosophie Epikurs (341-270 v. Chr.) viel stärker in den Lebensalltag eingeschrieben. Statt auf Abstraktion und Systemgeist verlässt sie sich auf die Erfahrung. Das gilt besonders für das Leitmotiv Epikurs: dass der Mensch nicht in Freude leben kann, ohne gleichzeitig vernünftig, anständig und gerecht zu sein, wie er auch nicht vernünftig, anständig und gerecht sein kann, ohne in Freude zu leben. Der »Philosophie der Freude« widmet Geyer besondere Aufmerksamkeit und zeigt, dass die epikureische »hedone« nicht eine Philosophie der Amoral propagiert, sondern zum richtigen Leben anleiten will.

Carl-Friedrich Geyer lehrt Philosophie an der Kirchlichen Hochschule Bethel in Bielefeld.

3. Physik – Meteorologie – Ethik. DieLehrbriefe


Ein Blick auf die vielgestaltigen Ausprägungen dessen, was seit dem klassischen griechischen Zeitalter Philosophie heißt, zeigt ungeachtet der Vielfalt der Interpretationen einen Grundtenor des Denkens und Argumentierens, der bis in die systematischen Überlegungen hineinreicht, die so genannte »Klassik« von anderen Formen des Philosophierens zu unterscheiden. Dieser Entwicklungsgang wird im Wesentlichen von zwei Größen bestimmt, die sich situativ je verschieden gewichtet mit den Stichworten der Weltdeutung und der Handlungsnormierung verbinden. Ihr unterschiedliches Zusammenspiel hat M. Weber rückblickend mit der Frage verbunden: »Wenn die Welt als Ganzes und das Leben im Besonderen einen ›Sinn‹ haben soll – welches kann er sein und wie muß die Welt aussehen, um ihm zu entsprechen?«15 Die philosophische Systematik versucht gemäß dieser Fragestellung die Welt als das Ganze in einer Weise zu rekonstruieren, dass sie vorgegebenen, vorausgesetzten oder angenommenen Sinnkonstruktionen entspricht. Diese Systematik erscheint immer dann als völlig schlüssig, wenn die Frage danach, was jeweils vorgängig sei, der unterstellte Sinn oder die Annahme der Welteinrichtung als einer sinnvollen, sich gar nicht erst stellt. Das Ineinander von Sein und Sinn verweist auf drei unterschiedliche Funktionen der Phil