Am Himmel waren ein paar kleine Schäfchenwolken zu sehen. Der leichte Wind vom Meer sorgte dafür, dass die Haare der Geschwister auch ohne Föhn schnell trocken wurden. Die Geschwister rollten ihre Badetücher zusammen, packten ihre Sachen wieder in den Korb und ihre Rucksäcke und gingen über die Düne Richtung Ort zurück. Beim Werbeschild, einer sehr zerbrechlich wirkenden Holztafel, die sie schon auf dem Hinweg gesehen hatten, machten sie Halt. Es war wirklich schon sehr alt und verwittert, die Farbe der Schrift war an den Seiten vollständig abgeblättert, sodass sie einige Schwierigkeiten hatten, den kompletten Text zu entziffern.
Esther verzog den Mund. „Könnte auch mal wieder einen frischen Anstrich vertragen, das Ding.“
„Douglass Bootsverleih und Bootstouren. Werktags von neun bis 16 Uhr oder nach Vereinbarung. 500 Meter – der Pfeil zeigt dorthin!“ Alexander deutete mit ausgestrecktem Arm über die Düne in die angegebene Richtung. Ein kleiner, unscheinbarer Pfad, der anscheinend nicht besonders oft genutzt wurde, markierte den Weg für die Geschwister.
Hans-Georg betrachtete den Weg und verwarf innerlich seine großen Pläne, mit einem Motorsportboot übers Wasser zu düsen. „Ist ja nur ein kleiner Trampelpfad!“
Petra sah ihn an und durchschaute sofort seine Gedanken: „Sei nicht enttäuscht, Brüderchen. Die werden doch bestimmt noch einen Zugang für Autos haben. Das ist hier ja nur der Fußweg für die paar Badegäste, die mal ’ne Bootstour machen wollen …“
Hans-Georg zuckte mit den Schultern. Er hatte Spaß an sportlichen Aktivitäten und neuen Abenteuern. Einmal mit 260 PS über die Wellen zu schießen, den Wind zu spüren und die Freiheit – das wäre wirklich ein Abenteuer ganz nach seinem Geschmack.Hoffentlich hat Petra Recht und der Trampelpfad ist wirklich nur für Badegäste, dachte Hans-Georg bei sich, während einige hochgewachsene Grashalme sich an seine Beine schmiegten und ihn leicht kitzelten.
Die 500 Meter waren in der Tat schnell zurückgelegt. Esther durchbrach die Stille und sprach aus, was jedem der Fünf durch den Kopf ging: „Wisst ihr noch, wie wir in Griechenland das Boot gemietet haben?“
„Und das wir dann auf den Grund der Ägäis1 versenkt haben, weil die bösen Leute da Seife in ein extra vorgeschnittenes Loch gesteckt hatten …“, fiel Alexander ihr gleich ins Wort.
Petra spürte den Wind auf ihren Armen und bekam eine Gänsehaut: „Das will ich nicht noch mal erleben, Leute!“
„Na ja“, meinte Hans-Georg. „Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich. Noch mal wird uns das sicher nicht passieren. Außerdem – wer sollte hier denn etwas gegen uns haben?