: Elisabeth Büchle
: Sturm im Paradies Roman.
: Gerth Medien
: 9783961220151
: 1
: CHF 7.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die 26-jährige Sanitäterin Rebecca gehört zu einem Team der Luftrettung, das dem reichen Amerikaner Marty auf einer Bergstraße im Schwarzwald das Leben rettet. Zum Dank lädt der Millionär das ganze Team zu seiner Hochzeit nach Khao Lak in Thailand ein. Vor Ort beginnt sich eine zarte Romanze zwischen Rebecca und einem Freund von Marty zu entwickeln. Doch dann bricht ein Sturm über das Paradies herein: Draußen auf dem Meer baut sich nach einem Seebeben eine riesige Welle auf und nimmt Kurs auf die Küste ... Ein bewegender, erschütternder und gleichzeitig fesselnder Roman, der auf wahren Begebenheiten basiert und der zeigt, wie Menschen in schwierigen Situationen über sich hinauswachsen können.

Elisabeth Büchle hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und wurde für ihre Arbeit schon mehrfach ausgezeichnet. Ihr Markenzeichen ist die Mischung aus gründlich recherchiertem historischen Hintergrund, abwechslungsreicher Handlung und einem guten Schuss Romantik. Sie ist verheiratet, Mutter von fünf Kindern und lebt im süddeutschen Raum. www.elisabeth-buechle.de © Foto: Claudia Toman, Traumstoff

1. Kapitel

25. Dezember 2003

Die Rotorblätter bewegten sich immer schneller, das Motorengeräusch nahm an Intensität zu. Rebecca Siebeck kletterte auf den Sitz hinter den Bordtechniker und schnallte sich an.

Die 25-Jährige warf einen Blick auf die einige Jahre ältere Notärztin Lara König, die sie auf diesem Rettungseinsatz begleitete, wurde jedoch abgelenkt, als sowohl der Bordtechniker als auch der Hubschrauberpilot ihre Türen schlossen. Routiniert setzte sie sich ihren Helm auf und hörte, wie die beiden Männer sich zwischendurch über den Schnee unterhielten, während sie den Helikopter startbereit machten. Ein Vibrieren ging durch die Eurocopter BO105, die Kufen hoben ab, und Tim drehte den Rettungshubschrauber in Richtung Hinterzarten.

Mit leicht gesenkter Nase beschleunigte der Helikopter und entfernte sich schnell vom Krankenhaus.

Häuser, die wie Perlen an einer Schnur entlang der Straßen aufgefädelt waren, zogen unter ihnen vorüber, von den Straßenlaternen, die an dem jungen Tag noch nicht erloschen waren, in orangefarbenes Licht getaucht.

Je weiter sie flogen, umso dichter wurde die Schneedecke. Die Felder, Wiesen, Bauernhöfe und auch die mächtigen schwarzen Fichten des Schwarzwaldes lagen wie unter einer weißen Daunendecke. Schnell wurden aus den sanften Hügeln bewaldete Berge, an denen sich schmale Straßen wie dunkle Bänder entlangwanden.

Die BO105 und ihre Rettungscrew schwebten über die Bergrücken hinweg. Rebecca lauschte über den Kopfhörer den Navigationsanweisungen von Martin an Tim. Seit die beiden aufgehört hatten, Rebeccas Aufmerksamkeit erlangen zu wollen, flog sie gern mit ihnen. Tim war mittlerweile verheiratet; Martin hatte sich als ziemlich hartnäckig erwiesen, bis sie ihn einmal deutlich in die Schranken verwiesen hatte. Zu ihrer Erleichterung war das heilsam gewesen, ohne dass er ihr etwas nachgetragen hätte. Eigentlich war er ein feiner Kerl …

„Pass auf!“, rief Martin plötzlich. Rebecca fuhr hoch, Tim blieb souverän. „Hochspannungsleitungen!“, erklärte Martin, was inzwischen jeder der Insassen gesehen hatte.

Der Helikopter mit dem FunkrufzeichenChristoph 11 flog einen kleinen Bogen, um den zwischen metallisch blitzenden Trägern gespannten Leitungen auszuweichen.

Mittlerweile war die fahle Wintersonne über die bewaldeten Hügel an den nahezu wolkenlosen Himmel gestiegen. Der Schnee leuchtete unter ihren Strahlen auf. Gleich darauf rückte eine der von Schneehaufen umgebenen Höhenstraßen in Sichtweite. Mehrere Autos standen wild geparkt herum, eines von ihnen schien förmlich an einem Baum zu kleben. Der Unfallwagen.

Rebeccas Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Ob der Fahrer des Autos überhaupt eine Chance hatte? Gott sei Dank waren ihnen von der Leitstelle keine am Unfall beteiligten Kinder gemeldet worden. Wenn Kinder in einen Unfall verwickelt waren, bereitete das Rebecca nach wie vor mehr als diese besorgten