: Ellen Nieswiodek-Martin
: Im Vertrauen weitergehen Wahre Geschichten, die Mut machen
: Gerth Medien
: 9783961221479
: 1
: CHF 8.00
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Manchmal ist das Leben wirklich nicht leicht. Alles kommt anders als geplant. Und manche Krisen ereilen uns aus heiterem Himmel. In diesem Buch berichten Frauen davon, wie ihr Lebenstraum platzt und sie eine neue Perspektive für ihr Leben bekommen. Oder wie sie mit schwerer Krankheit umgegangen sind. Manche erleben, wie ihre Gebete für ein krankes Baby erhört werden, andere erleben Trost nach einem großen Verlust. Alle Autorinnen haben gelernt, sich in schweren Zeiten an Gott zu klammern. Und davon erzählen sie - ehrlich und authentisch. Ihre Geschichten machen Mut, in schwierigen Phasen nicht aufzugeben und mit Gottvertrauen den Weg weiterzugehen.

Ellen Nieswiodek-Martin ist seit 2014 Chefredakteurin der Zeitschrift 'Lydia'. Außerdem hat sie mehrere Bücher verfasst. Sie ist verheiratet und Mutter von sechs Kindern.

Keine Macht den Sorgen

Katja Bieneck

Ich mache mir oft im Vorfeld Gedanken darüber, was alles schiefgehen könnte. Das Leben ist schließlich kein Ponyhof! Beziehungen, die schmerzhaft scheitern; Operationen, die misslingen; berufliche Probleme – jeder kann ein Lied davon singen.

Vor einigen Jahren befand ich mich in einer Situation, in der ich mir viele Sorgen machte. Ich hatte eine neue Stelle angetreten und musste erleben, dass mein Arbeitsstil nicht auf Gegenliebe stieß. Es gab einige ältere Mitarbeiterinnen, die sehr klare Vorstellungen davon hatten, wie dieses oder jenes getan werden musste, ich dagegen war eher unkonventionell und innovativ in meinem Tun.

Im Nachhinein ist mir bewusst, dass ich als Neuling sicherlich an mancher Stelle zu schnell vorgeprescht bin, ohne meine Kolleginnen angemessen miteinzubeziehen. Aber keiner sprach mich darauf an, keiner sprachmit mir, sondern nurüber mich. Es gab auch vieles, was ich gut machte, aber das fand keine Resonanz.

Später erfuhr ich, dass vor mir schon etliche Mitarbeiterinnen gemobbt worden waren. Eine schwangere Angestellte hatte unter großem zwischenmenschlichen Druck sogar von sich aus gekündigt. Ein Verwaltungsmitarbeiter hatte mich schon im Vorfeld vor diesem Arbeitsplatz gewarnt. Aber da ich von solchen Dynamiken keine Ahnung hatte, hatte ich dem keine Bedeutung beigemessen und war mit Optimismus in die neuen Aufgaben gestartet.

Kurz nach Arbeitsantritt begann das Mobbing. Gespräche verstummten, wenn ich den Raum betrat. Kollegen beeinflussten den Abteilungsleiter gegen mich und verbreiteten Zerrbilder von mir (wovon ich allerdings zunächst nichts mitbekam).

Als ich allmählich bemerkte, wie die unterschwellige Feindseligkeit zunahm, wehrte ich mich nicht. Ich war unerfahren in solchen Dingen und dachte, unterschwellige Konflikte ließen sich durch Freundlichkeit und berufliche Anstrengung lösen. Die Tragweite des Ganzen erfasste ich nicht. Als ich zwei Wochen vor Ende der Probezeit einen Krankenhausaufenthalt hatte, wurde mir genau in dieser Zeit gekündigt. Da ich durch eine schwierigeOP insgesamt recht mitgenommen war, traf mich dieser Schlag schwer und hinterließ tiefe Spuren in meiner Seele.

Ich war ein halbes Jahr arbeitslos und suchte nach neuen Perspektiven. Schließlich zog es mich zu einem Studium, für das ich mich sehr interessierte, und ich bekam auch einen Studienplatz.

Während des Studiums machte ich mir Sorgen, wie es hinterher weitergehen würde. Ich hatte große Angst, dass mich niemand einstellen würde, nachdem mir in meiner letzten Anstellung in der Probezeit gekündigt worden war. Ich war in meinem ganzen Auftreten sehr verunsichert. Keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung! Oft war ich schon „prophylaktisch verzweifelt“, weil ich davon ausging, dass sich die schlimme Erfahrun