: Martina Fontana
: Vegan ist nichts für Weicheier Sechs Ernährungstrends im Familientest
: Herbig
: 9783776682663
: 1
: CHF 11.70
:
: Ernährung
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Weil Probieren über Studieren geht ... Paleo? Vegetarisch? Vegan? Teilzeitfasten? Low-Carb? Oder gar No-Carb? Martina Fontana hat all diese Trends mit Experimentierfreude und Unvoreingenommenheit intensiv getestet. Ehemann und Tochter 'durften' (mehr oder weniger begeistert) mitmachen. Die Fragen vor jedem Test lauteten: 'Wie sieht es mit der Alltags- und Familientauglichkeit aus? Was sagen Gesundheit und Portemonnaie?' Wochenlang ließ Martina Fontana die jeweilige Ernährungsform in ihre Küche, und nicht selten staunte die ganze Familie über die Gegensätze, die sich auf ihrem Esstisch breit machten: Lebensmittel, die bei einem Trend verpönt waren - z. B. tierisches Eiweiß - wurden bei einem anderen vergöttert. Mit viel Witz präsentiert sie ihre Erlebnisse und gibt dem Leser einen Kompass an die Hand, der durch den modernen Ernährungshype-Dschungel führt. - Amüsanter Selbstversuch mit konkreten Antworten: Was ist eigentlich gesund, bezahlbar und alltagstauglich? - Fundierte Informationen über die wichtigsten Ernährungsformen und gesunde Ernährung

Martina Fontana, geb. 1967. Einst angestellt im Öffentlichen Dienst (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), arbeitet die vierfache Mutter heute als Ernährungscoach und freie Autorin. 2012 veröffentlichte sie 'Voll auf Zucker! Wie Sie die Sucht nach Süßem überwinden'. Sie lebt mit ihrer Famillie bei Berlin. Mehr unter martina-fontana.de

OKTOBER 2015:

Paleo oder Höhlenkost ist nicht lustig!

So funktioniert Paleo

Paleo ist auch als »Steinzeit-Diät« bekannt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Diät im landläufigen Sinn, sondern um eine Form der Ernährungsumstellung, die zu einem gesünderen, weil natürlicheren Essverhalten verhelfen soll. Als Vorbild dient die Ernährung, wie sie unsere Vorfahren, die Höhlenmenschen, während der Altsteinzeit (Paläolithikum, daher der Name) praktiziert haben sollen. Nach Meinung der Befürworter überfordert unsere heutige Ernährung den Organismus; »Ursprüngliches« wird als geeigneter angesehen und deshalb bevorzugt.

Erlaubte Hauptlebensmittel

Fleisch, Fisch, Nüsse, Samen, Eier, Gemüse, Obst (mit einigen Ausnahmen, z.B. Ananas, Banane, Mango)

Eher tabu

Getreide(-produkte), Milch(-produkte), Kartoffeln, Hülsenfrüchte, stark verarbeitete Lebensmittel (Fertigprodukte, Fertiggerichte etc.), Lebensmittel mit Zusätzen wie Geschmacksverstärkern, Farbstoffen, Konservierungsmitteln, alle Industrie-Zuckerarten

Vor meinem Selbstversuch

Gewicht: 61,5kg, Fitness: okay, Gesundheitszustand: gut, Ernährung: relativ kohlenhydratlastig, viele Vollkornprodukte, Teilzeitvegetarierin (vier Tage pro Woche fleischfrei), 1x wöchentlich Fisch, mehr Obst als Gemüse. Täglich ein Stück Kuchen.

Mein Plan

Ich verzichte komplett auf Kohlenhydrate und fast vollständig auf Milchprodukte. Stattdessen erhöhe ich den Fleisch- und Fischanteil deutlich und versuche, auch mehr Eier als bisher zu essen. Zusätzlich soll mehr Gemüse auf den Teller.

Für einen sanften Einstieg plane ich drei Beobachtungstage1 ein.

5. Oktober, Montag: 1. Beobachtungstag

Es geht los! Da Zeit wie immer knapp ist, versuche ich, mich in möglichst kurzer Zeit möglichst schlau über Paleo zu machen. Ich lese viel und erfahre Spannendes, aber es dauert nicht lange, bis mir auffällt, dass das, was einige Verfechter veröffentlichen, bisweilen rigorose bis fanatische Tendenzen aufzeigt. Hm, eine Ernährungsform mit Sektencharakter?

Ich beschließe, mir den Spaß nicht jetzt schon zu verderben, sondern so lange wie möglich bewertungsfrei und offen zu bleiben. Hochmotiviert lese ich weiter. Auf meinem Schreibtisch stapeln sich diverse Paleo-Bücher, von denen manche einen umfangreichen Rezeptteil bieten. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch wichtig, denn heute ist Montag und somit der Tag, an dem ich seit Jahren festlege, was ich an welchem Tag der Woche abends für die Familie kochen werde. Normalerweise stellt das kein großes Problem dar, denn ich habe mir im Laufe der Jahre ein nettes Repertoire an Rezepten zugelegt, aus dem ich immer wieder schöpfen kann. Und all diese Gerichte werden von Mann und Kindern nicht nur akzeptiert, sondern sogar auch gegessen! (Hausfrauen-)Herz, was willst du mehr?!

Aber heute ist alles anders, und ich spüre erneut ein mulmiges Gefühl in mir aufsteigen. Keines der Rezepte spricht mich besonders an – und ich ahne, dass es nicht nur schwierig werden wird, meine sechsjährige Tochter Nellie von meinem neuesten Ernährungsexperiment zu begeistern, sondern auch mich selbst.

Die meisten Rezepte strotzen logischerweise vor Fleisch. Ungünstig für Nellie und mich, denn wir kommen eigentlich prima ohne aus. Nur meinem Mann läuft das Wasser im Mund zusammen, als ich ihm a