: Stephen Hunter
: Der 47. Samurai Thriller
: Festa Verlag
: 9783865525314
: 1
: CHF 4.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 512
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Bob Lee Swagger, der Scharfschütze aus dem Hollywood-Blockbuster SHOOTER, macht Asien unsicher! Der Japaner Philip Yano sucht nach dem Schwert, mit dem sein Vater 1945 in der Schlacht um die Insel Iwojima einen amerikanischen Soldaten erstach. Die Spur führt ihn in die USA zu Bob Lee Swagger - dessen eigener Vater an der blutigen Schlacht beteiligt war. Tatsächlich findet Swagger das Schwert und fliegt nach Tokio, um es dem rechtmäßigen Besitzer zu übergeben. Dabei stellt sich heraus, dass die Waffe von historischer Bedeutung ist. Schnell wird die von Yakuza beherrschte Unterwelt Tokios aufmerksam. Nachdem Swagger die hohe Kampfkunst der Samurai erlernt hat, kommt es zu seinen bisher blutigsten Kampf ... Booklist Review: »Wahrscheinlich Hunters brutalster Roman, und das will bei ihm etwas heißen.« Nelson Demille: »Stephen Hunter ist eine Klasse für sich.« Rocky Mountain News: »Der beste lebende Autor knallharter Thriller.« Stephen King: »Ich liebe die Romane von Stephen Hunter.«

Stephen Hunter ist vielfacher Bestsellerautor und Filmkritiker (ausgezeichnet mit dem Pulitzer Prize). Er wurde 1946 in Kansas City, Missouri, USA, geboren. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin und zwei Söhnen in Baltimore. Anfang der 90er-Jahre begann er mit einer Serie von Thrillern, die sich um die Familiengeschichte des Swagger-Clans ranken. In Point of Impact, dem ersten Band der Saga, wird der ehemalige Marine-Scharfschütze Bob Lee Swagger dazu bestimmt, bei einer Verschwörung als Sündenbock für den Mord an dem Präsidenten zu dienen. Der Roman wurde 2007 als SHOOTER mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle verfilmt und bescherte alleine den Produzenten einen Gewinn von über 150 Millionen Dollar. 2016 startete USA Network die TV-Serie (HIER ein Trailer). Für viele ist Stephen Hunter der beste lebende Thriller-Autor. Stephen King: »Ich liebe die Romane von Stephen Hunter.«

1 — Die Insel

20. Jahr, zweiter Monat, 21. Tag der Ära des Himmlischen Friedens

21. Februar 1945

Stille breitete sich im Bunker aus. Staub rieselte von der Decke. Der schwefelige Geruch nach faulen Eiern überlagerte alles andere.

»Captain?«

Es war ein Gefreiter. Takahashi, Sugita, Kanzaki, Asano, Togawa, Fukuyama, Abe – wer behielt da noch den Überblick? Es hatte schon so viele Namen gegeben.

»Captain, der Beschuss hat aufgehört. Heißt das, sie kommen?«

»Ja«, erwiderte er. »Das heißt, sie kommen.«

Der Offizier hieß Hideki Yano. Ein Captain des 145. Infanterieregiments, zweites Bataillon unter Yasutake und Ikeda, ein Teil von Kuribayashis 109. Division.

Die Decke war niedrig und es stank nach Schwefel und Fäkalien, weil alle Männer wegen des verschmutzten Wassers die Ruhr hatten. Es handelte sich um eine typische Festungsanlage der Kaiserlichen Armee, einen flachen Betonbunker. Über lange Monate hatte man diesen mit Eichenstämmen aus dem einzigen Eichenwald der Insel verstärkt, der inzwischen nicht mehr existierte.

Mittlerweile behalf man sich damit, Sand über ihn zu schütten. Es gab drei Schießscharten. Hinter jeder ruhte eine Typ-96-Maschinenkanone auf einem Stativ, die von einem Richtschützen und mehreren Ladeschützen bedient wurde. Jedes Schussfeld deckte fächerförmig Hunderte Meter einer eintönigen Landschaft ab, geprägt von schwärzlichen Sandhügeln und spärlicher Vegetation. Der Bunker unterteilte sich wie die Hülle eines Perlboots in drei Kammern. Selbst wenn eine oder zwei dieser Kammern zerstört wurden, konnte die letzte Kanone noch bis zum Ende weiterfeuern. Überall schmückten die jüngsten Weisungen aus dem Hauptquartier von General Kuribayashi die Wände, Auszüge aus einem Dokument mit dem Titel ›Schlachtgelübde der Tapferkeit‹. Darin wurden die Pflichten eines jeden Soldaten gegenüber dem Kaiserreich zusammengefasst:

Vor allem anderen widmen wir uns der Verteidigung dieser Insel.

Wir wollen mit Bomben die feindlichen Panzer stürmen und sie zerstören.

Wir wollen uns mitten unter die Feinde schleichen und sie vernichten.

Mit jeder Salve werden wir, ohne Fehl, den Feind töten.

Jeder Mann nimmt die Pflicht auf sich, zehn feindliche Kämpfer zu töten, ehe er selbst in den Tod geht.

»Ich habe Angst, Captain«, gestand der Gefreite.

»Die habe ich auch«, antwortete Yano.

Draußen setzte sich das kleine Reich des Captains fort. Sechs Gräben mit Nambu-Maschinengewehren, jeder bemannt mit einem Schützen, einem Ladeschützen und zwei oder drei Gewehrschützen, die die Flanken bewachten. In weiteren Vertiefungen lauerten Märtyrer mit Gewehren. Für sie gab es kein Entrinnen; sie wussten, dass sie bereits so gut wie tot waren. Sie lebten nur noch, um diese zehn Amerikaner zu töten, bevor sie ihr eigenes Leben opferten. Diese Männer hatte es am schlimmsten erwischt. In den Bunker konnten keine Granaten eindringen. Er bestand aus 1,20 Meter dickem Beton, von Stahlstangen durchzogen. Aber dort draußen konnten die Geschosse der Schiffsartillerie der Flotte vor der Küste einen Mann in Sekundenschnelle zerfetzen. Bei einer präzise treffenden Granate fand niemand mehr Zeit für ein Todesgedicht.

Der unmittelbar bevorstehende Angriff verlieh dem Captain neue Energie. Er schüttelte die monatelange Erstarrung ab, die Verzweiflung, die Gedanken an das miese Essen, den