: Samantha Young
: Every Little Thing - Mehr als nur ein Sommer Roman
: Ullstein
: 9783843714099
: Hartwell-Love-Stories
: 1
: CHF 11.10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 512
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Kann dein Feind zu deiner großen Liebe werden? Bailey Hartwell heißt genauso wie der Ort, an dem sie lebt: Hartwell, Delaware. Sie stammt aus einer der ältesten Familien der Stadt und könnte sich nie vorstellen, ihre kleine Pension dort aufzugeben. Doch der gutaussehende Ex-New Yorker Vaughn Tremaine macht ihr als Manager eines Luxus-Hotels das Leben schwer. Wann immer sich die beiden treffen, gibt es Streit - auch wenn die sexuelle Spannung zwischen ihnen kaum zu leugnen ist. Doch als Bailey eine schlimme Entdeckung macht, erweist sich ausgerechnet Vaughn als Fels in der Brandung. Kann es sein, dass sie sich in ihm getäuscht hat? Oder bringt die Nähe zu Vaughn ihr Herz erst recht in Gefahr? Nach dem großen Erfolg von 'The Real Thing' kommt hier der zweite Band der neuen Hartwell-Serie von Samantha Young!

Samantha Young wurde 1986 in Stirlingshire, Schottland, geboren. Seit ihrem Abschluss an der University of Edinburgh arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits mehrere Jugendbuchserien geschrieben. Mit der Veröffentlichung von »Dublin Street« und »London Road«, ihren ersten beiden Romanen für Erwachsene, wurde sie zur internationalen Bestsellerautorin.

KAPITEL 2


Bailey


Ich hatte eine Mission.

Ich wollte die Kluft überwinden, die sich jüngst zwischen mir und meinem Freund Tom aufgetan hatte. Wir waren seit zehn Jahren zusammen, und dass man nach so langer Zeit auch mal eine schwierige Phase durchmachte, war ganz normal.

Aber wenn man im Bett von seinem Freund weggestoßen wird, weil er angeblich zu müde ist, um Sex zu haben, dann liegt ein ernsthaftes Problem vor.

Und ich war fest entschlossen, dieses Problem aus der Welt zu schaffen.

Im ersten Moment hatte ich ihn angebrüllt und ihn ein Arschloch genannt, denn seien wir ehrlich: So ein Verhalten ist wirklich einfach nur arschlochhaft.

Nachdem ich mich allerdings etwas beruhigt hatte, fing ich an nachzudenken. Schmiedete einen Plan, wie ich die Situation wieder ins Lot bringen konnte.

Meine Lösung: verführerische Dessous und ein Regenmantel.

Dafür brauchte ich zunächst einmal die verführerischen Dessous. Sicher, ich hatte einige heiße Teile im Schrank, aber die kannte Tom ja bereits. Ich wollte ihn mit etwas Neuem überraschen.

Die kleine BoutiqueSherry’s Trousseau in der Nähe der Main Street hatte zwar gesalzene Preise, aber weder in einem der anderen Läden des Ortes noch in der Mall bei Dover gab er so hübsche Sachen wie bei Sherry. Leider barg es ein gewisses Risiko, Dessous in einer Kleinstadt zu kaufen, denn die anderen Kundinnen sowie die Ladenbesitzerin wussten natürlich sofort, dass ich auf eine heiße Nummer mit meinem Freund aus war. Und sie scheuten sich auch nicht, das Thema ganz offen anzusprechen – als hätten sie ein Anrecht auf Einzelheiten aus meinem Sexleben.

»Tom wird bestimmt seinen Spaß haben, wenn er dir das auszieht.« Sherry tippte den Preis für die rote Federboa, denBH, das Höschen, den Strapsgürtel und die hautfarbenen Seidenstrümpfe in die Registrierkasse. Ich hatte noch ein Paar rote Stilettos zu Hause, die ich zu dem neuerworbenen Ensemble tragen wollte.

»Bestimmt«, sagte ich. »Er wird vor Lust explodieren.«

Ich grinste schadenfroh, während Sherry vor Scham rot anlief. Dann verließ ich den Laden.

Was dachte sie sich eigentlich? Sie erlaubte sich eine Bemerkung über den Erregungszustand meines Mannes, und ich durfte nicht von den Folgen dieser Erregung sprechen? Tja, Pech gehabt. Eigentlich hätte sie ohnehin an meine deplatzierten Kommentare gewöhnt sein müssen. Sie machten das Leben in einer Kleinstadt erträglich. Ich sagte immer, was ich dachte, ungefiltert, und wenn die Neugier der Leute wieder mal zu groß wurde, schlug ich sie mit ihren eigenen Waffen, indem ich Einzelheiten preisgab, die selbst sie gar nicht so genau wissen wollten.

Das machte Spaß.

Ich warf einen Blick über die Schulter zurück, um nachzusehen, ob Sherry sich gerade bei