: Francine Rivers
: Saat des Segens Roman.
: Gerth Medien
: 9783961222391
: 1
: CHF 11.50
:
: Christentum
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Tamar, Rahab, Ruth, Batseba und Maria: fünf außergewöhnliche Frauen, die allesamt in der Ahnentafel Jesu im Evangelium des Matthäus erwähnt werden. Fünf bewegende Lebensgeschichten, die von Francine Rivers packend nacherzählt werden. Diese Porträts lassen eintauchen in die Welt der Bibel. Sie machen deutlich, dass viele Fragen und Probleme überraschend aktuell sind. Und dass es sich trotz Schwierigkeiten und Rückschlägen lohnt, an Gott festzuhalten. Dieser Sammelband enthält fünf Romane, die bisher nur als Einzelbände erhältlich waren.

Francine Rivers war bereits eine bekannte Bestsellerautorin, als sie sich wieder dem christlichen Glauben ihrer Kindheit zuwandte. Danach schrieb sie 1986 ihr bekanntestes Buch, 'Die Liebe ist stark', dem noch rund 20 weitere Romane folgten. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Nordkalifornien. © Foto: Elaina Burdo

Kapitel 1

Als Tamar Juda sah, wie er mit einem mit Säcken und einem schönen Teppich beladenen Esel herbeikam, nahm sie ihre Hacke und floh in die äußerste Ecke des Feldes ihres Vaters. Mit dem Rücken zum Haus arbeitete sie weiter. Ihr war schlecht vor Angst. Hoffentlich – hoffentlich würde er vorbeigehen, um bei jemand anderem eine Frau für seinen Sohn zu suchen. Als ihre Amme sie rief, tat sie, als hörte sie sie nicht, und hackte heftig weiter, Tränen in den Augen.

„Tamar!“, keuchte Aksa, als sie sie erreichte. „Hast du Juda nicht gesehen? Komm mit mir nach Hause, jetzt sofort! Deine Mutter schickt gleich deine Brüder nach dir, und sie werden es gar nicht schätzen, dass du so trödelst.“ Aksa verzog das Gesicht. „Schau mich nicht so an, Kind, ich bin unschuldig. Und möchtest du etwa lieber einen dieser reisenden ismaelitischen Händler heiraten?“

„Du hast doch auch gehört, was Judas Sohn für einer ist.“

„Das habe ich.“ Sie streckte ihre Hand aus. Tamar legte ihre Hacke widerwillig hin. „Vielleicht ist er gar nicht so schlimm, wie du denkst.“

Aber Tamar las in Aksas Augen, dass sie da selbst ihre Zweifel hatte.

Tamars Mutter packte sie zur Begrüßung grob am Arm. „Wenn ich Zeit hätte, würde ich dir eine Abreibung geben!“ Sie zog sie in das Frauengemach.

Sofort begannen ihre Schwestern sie auszuziehen. Tamar keuchte schmerzlich auf, als eine von ihnen ihr mit dem Schleier fast auch ein Büschel Haare ausriss. „Hört auf!“ Sie hob ihre Hände, um sie abzuwehren.

„Halt still, Tamar!“, befahl ihre Mutter. „Aksa hat so lange gebraucht, um dich zu holen, jetzt müssen wir uns beeilen!“

„Lass mich doch so gehen, wie ich bin!“

„Direkt vom Feld? Nichts da, du wirst schön gemacht! Juda hat Geschenke mitgebracht. Und wag es ja nicht, uns mit Tränen Unehre zu machen, Tamar.“

Tamar schluckte schwer. Sie hatte keine andere Wahl, als die Vorbereitungen ihrer Mutter und Schwestern über sich ergehen zu lassen. Für den Hebräer Juda waren die besten Kleider und das beste Parfüm gerade gut genug. Der Mann hatte drei Söhne, und wenn Tamar ihm gefiel, würde der Älteste, Er, ihr Mann werden. Als Juda und seine Söhne im vergangenen Herbst ihre Herden auf den abgeernteten Feldern hatten weiden lassen, hatte Tamars Vater ihr befohlen, in der Nähe zu arbeiten. Sie hatte gewusst, warum. Und jetzt schien sein Plan aufgegangen zu sein …

„Mutter, bitte,