: Valerie Taylor
: Muttergefühle und andere Sorgen
: Cora Verlag
: 9783733776077
: Digital Edition
: 1
: CHF 1.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ohne die professionelle Hilfe von Gib Coulter, dem Besitzer der 'Mommy School', wäre Janet mit ihrer Arbeit und der Vollzeit-Betreuung ihrer drei süßen Nichten ganz klar überfordert. Gib unterstützt sie mit Rat und Tat und ist ihr auch darüber hinaus eine wertvolle Bereicherung. Janet muss dennoch eine Grenze ziehen bei dieser geschäftlichen Beziehung - aber das fällt ihr zunehmend schwerer ...

1. KAPITEL

Janet Resnick bemühte sich verzweifelt, die Windel ihrer elf Monate alten Nichte zu befestigen. Leider hielt der Verschluss nicht, und es war natürlich die letzte Windel im Haus. Janet hatte darauf geachtet, dass diesmal die Verschlüsse nicht nass wurden. Vielleicht war Puder darauf. Als sie sich tiefer beugte, um nachzusehen, packte Emma sie am Haar.

„Au!“ Janet hielt die winzige Faust fest und bog einen Finger nach dem anderen auf, um ihr Haar zu befreien. Im nächsten Moment griff Emma nach dem Ohrring, der blitzartig in ihrem Mündchen verschwand. „Nein, Emma!“ Janet packte die Kleine an Kinn und Nase. Emma würgte, öffnete den Mund, und der Ohrring kam wieder zum Vorschein. Erleichtert ließ Janet das Kinn los, um nach dem Ohrring zu greifen, aber Emma schloss den Mund sofort.

Erneut musste Janet den Mund ihrer Nichte öffnen, und diesmal drehte sie die Kleine mit dem Gesicht nach unten und schüttelte. Der Ohrring fiel heraus, doch Emma würgte und spuckte auf die Bettdecke.

Seufzend setzte Janet ihre Nichte auf das Bett. Jetzt musste sie die Bettdecke waschen. Schon wieder. Wurde sie denn nie klug? Weil auf dem Wickeltisch saubere Wäsche lag, war sie das Risiko eingegangen, das Baby auf dem Bett zu wickeln. Das bisschen Puder auf der Bettdecke spielte keine Rolle, und Emma hatte auch diesmal nicht Pipi gemacht wie beim letzten Mal. Aber Erbrochenes … igitt!

Während Janet die Bescherung wegwischte, krabbelte Emma auf allen vieren zum Kopfende des Betts, wo die Katze zusammengerollt schlief. „Agah!“, gurgelte Emma und griff nach Clementines Schwanz. Clem öffnete ein Auge und brachte ihren Schwanz in Sicherheit. Begeistert griff Emma erneut danach.

„O nein, kommt nicht infrage. Du hast genug Spaß gehabt für einen Windelwechsel.“ Janet zog das lachende Baby am Fuß zurück in die Mitte der Matratze.

Irgendwie musste sie diese Windel schließen. Klebeband? Wenn sie es ein paar Mal um Emmas Körpermitte wickelte, hielt die Windel vermutlich. Kurz entschlossen trug sie Emm