: Jasper T. Scott
: Dark Space Der Ursprung
: Piper Verlag
: 9783492965835
: Dark Space
: 1
: CHF 8.10
:
: Science Fiction
: German
: 480
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ethan und sein Sohn Atton wurden wegen Hochverrats gefangen genommen und ihnen droht die Todesstrafe. Doch auch der Rest der Besatzung der Defiant ist dem Untergang geweiht. Denn das Raumschiff ist im Herrschaftsgebiet der Sythianer gestrandet. Und allen an Bord droht ein kalter, dunkler Tod. Währenddessen verfolgt der finstere Alec Brondi seine Pläne weiter, seine Gegner zu vernichten. Doch er selbst ist auf der Flucht und die führt ihn zu dem einzigen Ort, an dem er sich noch sicher fühlen kann - den Dark Space ... Mit diesem Band setzt Jasper T. Scott seine gefeierte Saga um einen erbarmungslosen galaktischen Krieg fort. 

Jasper T. Scott ist USA-Today-Bestsellerautor und wuchs als Kind südafrikanischer Eltern in Kanada auf. Nachdem er lange Zeit sein Dasein als hungernder Künstler fristete und sich mit zahlreichen Jobs über Wasser hielt, setzte er schließlich alles auf eine Karte und wurde freier Schriftsteller - mit Erfolg: Sein actiongeladenes Science-Fiction-Epos »Dark Space« wurde zu einer der erfolgreichsten Serien unserer Zeit.

Prolog

Jahr 3 NdE (Nach dem Exodus)


Destra Ortane saß auf dem flachen, glasigen schwarzen Felsen und wärmte sich die Hände an einem Feuer aus getrocknetem Lumimoos und Eiswandererfett. Trotz der übergroßen Handschuhe waren ihre Finger eiskalt. Gekleidet war sie in die Felle von Eiswanderern und die Reste der Montur, die nach drei Jahren noch übrig waren.

Wie hypnotisiert starrte sie ins Feuer. Fett tropfte von dem gefrorenen Unterschenkel des Eiswanderers herab, den Hoff auf einen angespitzten Beinknochen gespießt hatte, und verzischte in den Flammen. Destras Magen knurrte. Auf Ritan gab es nie genug zu essen; das würde die erste Mahlzeit des Tages sein, und ihre Augen waren bereits gerötet und juckten aufgrund von Schlafmangel.

Auf Ritan herrschten absolute Dunkelheit und niemals endende Nacht, weswegen der Schein ihres Feuers seltsam grell wirkte. Dadurch erschienen Destras und Hoffs Silhouetten für lauernde Raubtiere zehnmal größer, als sie es tatsächlich waren – aber wenn man nichts anderes als Schatten kennt, wie soll man sich dann vor einem weiteren fürchten? Destra hoffte, dass das Feuer ausreichte, um die riesigen Fleder­mäuse und hungrigen Rictane abzuwehren, welche die endlose Nacht heimsuchten.

Admiral Hoff Heston lächelte sie an. Die unregelmäßige Narbe auf seiner linken Wange, ein alter Kratzer von einem Rictan, zog einen Mundwinkel nach unten, sodass das ­Lächeln schief aussah. »Jetzt brauchen wir nur Barbequesoße und gebackene Tabers.«

Destra erwiderte das Lächeln. »Vergiss das Bier nicht. Ich glaube, ich habe noch ein paar Flaschen in den Kühlschrank gestellt.«

Hoff lachte, und sie beide atmeten tief ein. Der Geruch des bratenden Fleischs ließ ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Destra hustete, bevor sie wieder ausatmen konnte.

Hoff klopfte ihr auf den Rücken. »Alles in Ordnung?«

Noch immer hustend nickte sie. Die ungesunde, mit Asche durchsetzte Luft Ritans war ihren Lungen nicht gut bekommen. Meistens benutzten sie improvisierte Masken, die schädliche Partikel in der Luft herausfilterten, aber die hatten sie jetzt für eine Weile herabgezogen, um das bratende Fleisch zu riechen und die Gesellschaft des anderen ein paar Stunden lang zu genießen.

Hoff schaute wieder ins Feuer. Er beugte sich vor und drehte den Knochen, um die andere Seite der Wandererkeule zu braten. Besorgt sah Destra, dass das lange, verfilzte Haar seines Barts dem Feuer zu nahe kam. In der Hitze kräuselten sich die Spitzen, und sie wollte ihn schon warnen, aber er zog sich zurück, bevor sein Bart Feuer fing.

Destra lächelte. Der Bart musste schrecklich lästig sein, aber immerhin konnte Hoff damit verbergen, wie einge­fallen seine Wangen waren