: Edgar Wallace
: Jürgen Schulze
: Sammelband Romane und Geschichten
: Null Papier Verlag
: 9783943466836
: Edgar Wallace bei Null Papier
: 8
: CHF 1.70
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 15460
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB
Mit alphabetischem Index aller Geschichten und Romane Treffen Sie im »Gasthaus an der Themse« auf alte Bekannte: den Hexer, den Zinker, den Frosch mit der Maske und natürlich den grünen Bogenschütze. Edgar Wallace war ein Vielschreiber, er verfasste Kriminalromane, Abenteuergeschichten, Reportagen und Filmdrehbücher. Gerade in Deutschland hat er immer noch, dank der Verfilmungen, einen hohen Bekanntheitsgrad. Lesen Sie hier folgende Geschichten und Romane: + Geschichten + Das Gesetz der Vier Der Mann von Clapham Der Mann mit den großen Eckzähnen Der Mann, der die Regenwürmer haßte Der Mann, der zweimal starb Der Mann, der Amelia Jones haßte Der Mann, der glücklich war Der Mann, der Musik liebte Der Mann, der sein Vermögen verspielte Der Mann, der nicht sprechen wollte Der Mann, der freigesprochen wurde Der Dieb in der Nacht Der Dieb in der Nacht Harry mit den Handschuhen Der unbekannte Boxer Der Redner Der Redner Die Gedankenleser Die zwei ungleichen Brüder Mord in Sunningdale Die Privatsekretärin Der geheimnisvolle Nachbar Im Banne des Sirius Geschmuggelte Smaragde Der Fall Freddie Vane Der Verbrecher aus Memphis, USA Die Lektion Arsen Die Abenteuerin Die Abenteuerin Der betrogene Betrüger Die Privatsekretärin Der Herr im dunkelblauen Anzug Kriminalgeschichten Der Fall Stretelli Das Diamantenklavier Doktor Kay Der Selbstmörder Indizienbeweis + Romane + Das indische Tuch Das Verrätertor Der grüne Bogenschütze Der unheimliche Mönch Der Zinker Die drei von Córdoba Die seltsame Gräfin Die toten Augen von London Der Frosch mit der Maske Die Bande des Schreckens Der Hexer Neues vom Hexer Am großen Strom A.S. der Unsichtbare Bones in Afrika Bones in London Bosambo vom Fluß Das Geheimnis der gelben Narzissen Das geheimnisvolle Haus Das Gesicht im Dunkel Der Brigant Der Derbysieger Der Diamantenfluß Der Doppelgänger Der Goldene Hades Der leuchtende Schlüssel Der Lügendetektor Der Mann, der seinen Namen änderte Der Mann im Hintergrund Der Mann von Marokko Der Rächer Der Teufel von Tidal Basin Der viereckige Smaragd Die blaue Hand Die gefiederte Schlange Die gelbe Schlange Die Gräfin von Ascot Die Millionengeschichte Die Schatzkammer Die Schuld des Anderen Ein gerissener Kerl Feuer im Schloß Gangster in London Geheimagent Nr. 6 Großfuß Hands up! Hüter des Friedens In den Tod geschickt Klub der Vier Louba der Spieler Mary Ferrera spielt System Penelope von der ?Polyantha? Sanders vom Fluß Sanders Töchter der Nacht Turfschwindel Überfallkommando Verdammte Konkurrenz Null Papier Verlag

Am 1. April 1875 wird Richard Horatio Edgar Wallace in London geboren. Seine leiblichen Eltern, ein unverheiratetes Schauspielerpaar, geben das Kind zur Adoption frei. Weshalb sich ausgerechnet der Fischhändler George Freeman entschließt, den Säugling als Sohn aufzunehmen? Wer weiß... Allzu wohlhabend ist er jedenfalls nicht. Der kleine Dick Freeman nimmt schon im Alter von elf Jahren Gelegenheitsarbeiten an und wird sich während der ersten Jahre seines Erwerbslebens mehr schlecht als recht durchschlagen. Es dauert noch etwas, bis der Schulabbrecher zu jenem Mann wird, den das Publikum als Erfolgsautor kennt, wohlgenährt und mit einer Vorliebe für lange Zigarettenspitzen.

Leben und Werk


Wer im Lon­don des Jah­res 1886 die Fleet Street auf­sucht, wird den klei­nen Bur­schen viel­leicht gar nicht be­mer­ken. Und warum soll­te man ihm auch Be­ach­tung schen­ken? Er ist nur ei­ner von vie­len Jun­gen, die dort – lauthals die ak­tu­el­le Schlag­zei­le ru­fend – Zei­tun­gen feil­bie­ten. Das wird sich al­ler­dings än­dern. Der jun­ge Dick Free­man hat ei­ni­ges vor mit sei­nem Le­ben.

Eine Mar­ke er­schafft sich selbst

Am 1. April 1875 wird Richard Hora­tio Ed­gar Wal­lace in Lon­don ge­bo­ren. Sei­ne leib­li­chen El­tern, ein un­ver­hei­ra­te­tes Schau­spie­ler­paar, ge­ben das Kind zur Ad­op­ti­on frei. Wes­halb sich aus­ge­rech­net der Fisch­händ­ler Ge­or­ge Free­man ent­schließt, den Säug­ling als Sohn auf­zu­neh­men? Wer weiß… All­zu wohl­ha­bend ist er je­den­falls nicht. Der klei­ne Dick Free­man nimmt schon im Al­ter von elf Jah­ren Ge­le­gen­heits­ar­bei­ten an und wird sich wäh­rend der ers­ten Jah­re sei­nes Er­werbs­le­bens mehr schlecht als recht durch­schla­gen. Es dau­ert noch et­was, bis der Schulab­bre­cher zu je­nem Mann wird, den das Pub­li­kum als Er­folgs­au­tor kennt, wohl­ge­nährt und mit ei­ner Vor­lie­be für lan­ge Zi­ga­ret­ten­spit­zen.


Edgar Wallace (1928)

Von 1889 bis 1900 ver­öf­fent­licht der Au­tor 62 Ge­dich­te, be­vor er sich 1901 ers­te jour­na­lis­ti­sche Spo­ren als Son­der­kor­re­spon­dent im Bu­ren­krieg ver­dient. Dort ge­won­ne­ne Ein­drücke wird er in sei­ne zwölf Afri­ka-Ro­ma­ne ein­ar­bei­ten, die in den Jah­ren 1911 bis 1928 er­schei­nen. Zu­nächst je­doch, aus Süd­afri­ka zu­rück­ge­kehrt, ar­bei­tet er jour­na­lis­tisch und gibt mi­li­tär-sa­ti­ri­sche Kurz­ge­schich­ten her­aus.

Mit »Die vier Ge­rech­ten« (»The four Just Men«, 1905) er­fin­det sich der Jour­na­list neu – als Kri­mi­nal­au­tor Ed­gar Wal­lace. Um den Ver­kauf des Bu­ches an­zu­kur­beln, schließt er eine Wet­te mit der Le­ser­schaft. Die Idee funk­tio­niert, das Buch wird zum Pub­li­kums­er­folg. Al­ler­dings er­kauft Wal­lace sei­ne Be­kannt­heit teu­er. Wür­de nicht der Dai­ly Mail-Grün­der Lord Harm­worth ein­grei­fen, wäre der Au­tor rui­niert: Vie­le Le­ser er­ra­ten die Lö­sung des be­schrie­be­nen Kri­mi­nal­falls und ver­lan­gen ihre 500 Pfund Wett­prä­mie.

Von 1908 an er­schei­nen zahl­rei­che Kri­mi­nal­ro­ma­ne. Wal­lace füllt in un­glaub­li­cher Ge­schwin­dig­keit rie­si­ge Pa­pier­men­gen. Meis­tens ar­bei­tet er par­al­lel an meh­re­ren Bü­chern. In der Re­gel be­en­det er min­des­tens zwei Kri­mis pro Jahr – 1919 sind es drei, 1922 und 1923 vier, 1924 gan­ze sechs Exem­pla­re. Dass die­ses Pen­sum stei­ge­rungs­fä­hig ist, be­weist er 1929: In­ner­halb des einen Jah­res schreibt Ed­gar Wal­lace 22 Bü­cher.

Mög­lich ist das nur, weil er nach Sche­ma F vor­geht. Da so­gar die­se selbst­au­fer­leg­te Re­duk­ti­on des Er­zäh­lens nicht pro­duk­tiv ge­nug ist, um ihm den ge­wünsch­ten Le­bens­stan­dard zu ge­währ­leis­ten, be­nutzt er einen Vor­läu­fer des Dik­tier­ge­rä­tes. So ent­steht in 200 Sei­ten ge­hef­te­te Mas­sen­wa­re, die sich größ­ter Be­liebt­heit er­freut.

Der Au­tor ent­wirft durch­schau­ba­re Hand­lun­gen, die er mit ein­di­men­sio­nal cha­rak­te­ri­sier­ten Pro­tago­nis­ten aus­stat­tet. Ty­pi­sche Fi­gu­ren sind das lie­be Mäd­chen, der ex­zen­tri­sche Ad­li­ge, der raf­fi­niert-fre­che De­tek­tiv, der smar­te Gi­go­lo-Schur­ke und der gänz­lich un­mo­ra­li­sche Kri­mi­nel­le. Die Frau­en ha­ben treu und naiv zu sein, die Gu­ten hoch­her­zig, die Bö­sen ver­kom­men, wenn auch mo­disch ge­klei­det. Die Welt des Ed­gar Wal­lace ist in Ord­nung und leicht ver­ständ­lich – das Gute wird sie­gen. Dass sich die Kri­mis den­noch un­ter­halt­sam le­sen, liegt am er­zäh­le­ri­schen Ge­schick des Au­tors, der mit au­ßer­or­dent­li­cher Ra­sanz Span­nung auf­baut, um am Ende al­les in ro­man­ti­schem Wohl­ge­fal­len auf­zu­lö­sen.

Zeit sei­nes Le­bens will es Wal­lace nicht ge­lin­gen, mit sei­nem Ein­kom­men haus­zu­hal­ten. Der stän­dig ver­schul­de­te Spie­ler ver­trös­tet sei­ne Gläu­bi­ger auf noch zu er­wirt­schaf­ten­de Ho­no­ra­re. Trotz sei­nes Flei­ßes und des enor­men Er­folgs, ver­zeich­net er fi­nan­zi­ell nie­mals eine po­si­ti­ve Bilanz.

Als er am 10. Fe­bru­ar 1932 in Hol­ly­wood stirbt, hin­ter­lässt er tief­trau­ri­ge Fans und eine hoch­ver­schul­de­te Fa­mi­lie. Nach­dem der Au­tor, man­gels Ge­le­gen­heit, kein Geld mehr aus­gibt, rei­chen den Hin­ter­blie­be­nen die Tan­tie­men aus, um sämt­li­che Schul­den des Ver­stor­be­nen bin­nen ei­nes Jah­res zu til­gen.

Wel­che Be­deu­tung dem Kri­mi­nal­schrift­stel­ler bei­ge­mes­sen wird, ver­deut­li­chen die Trau­er­be­kun­dun­gen der Bri­ten: Im Ha­fen von Southamp­ton wird Halb­mast ge­flaggt, als das Schiff mit Wal­la­ces Sarg dort ein­trifft, und in der Fleet Street er­tö­nen die Glo­cken. Nahe der da­ma­li­gen Pres­se­mei­le, am Lud­ga­te Cir­cus, be­fin­det sich heu­te eine Ge­denk­ta­fel für Ed­gar Wal­lace.

Vor al­lem: Viel

Ins­ge­samt ver­fasst Wal­lace 124 Kri­mi­nal­ro­ma­ne, 12 wei­te­re Ro­ma­ne, zehn Sach­bü­cher, un­zäh­li­ge Essays, Er­zäh­lun­gen und Kurz­ge­schich­ten so­wie ei­ni­ge Thea­ter­stücke und Dreh­bü­cher. Sechs wei­te­re Kri­mis er­schei­nen post­hum. Dar­über hin­aus wer­den 1935 vier, vom Pri­vat­se­kre­tär des Au­tors um­ge­ar­bei­te­te, Büh­nen­fas­sun­gen ver­öf­fent­licht.

Ab­ge­se­hen da­von, dass Ed­gar Wal­lace ex­trem pro­duk­tiv ist, greift er Ide­en be­reits pu­bli­zier­ter Bü­cher er­neut auf. Die­se ef­fi­zi­en­te Metho­de wen­det er bei­spiels­wei­se 1921 beim Ro­man »The Law of the Four Just Men« an, worin er sich auf sei­nen Erst­ling be­zieht.

Der in Deutsch­land ver­mut­lich be­kann­tes­te die­ser Ti­tel ist »Neu­es vom Hexer«. Des­sen the­ma­ti­scher Vor­gän­ger ver­hilft dem Au­tor 1927 qua­si über Nacht zum Durch­bruch auf dem hie­si­gen Markt, als »Der Hexer«, un­ter der Re­gie von Max Rein­hardt, im Ber­li­ner Deut­schen Thea­ter zu se­hen ist. Noch im sel­ben Jahr er­schei­nen im Gold­mann Ver­lag vier Kri­mi­nal­ro­ma­ne von Wal­lace. Zu­vor war, als ers­te deut­sche Über­set­zung, le­dig­lich »Der Frosch mit der Mas­ke« ver­öf­fent­licht wor­den. Da­nach ver­legt Gold­mann jähr­lich min­des­tens zwei Wal­lace-Kri­mis, und die deut­sche Le­ser­schaft ist be­geis­tert.

Dass Ed­gar Wal­lace auch an­de­re Li­te­ra­tur­gat­tun­gen be­dient, wird hier­zu­lan­de weit­ge­hend igno­riert.

Ge­le­gent­li­che Schau­er

Ab 1925 schreibt Wal­lace Büh­nen­stücke. Für das ers­te die­ser Wer­ke ar­bei­tet er sei­nen Kri­mi­nal­ro­man »The Gaunt Stran­ger« um, das un­ter dem Ti­tel »The Rin­ger« im Thea­ter zu se­hen ist. Büh­nen­fas­sung und Ro­man lö­sen, un­ter dem Ti­tel »Der Hexer«, in Deutsch­land...