: Marion Griffiths-Karger
: Maschsee-Mord
: Emons Verlag
: 9783960412205
: 1
: CHF 8.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 256
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Am Maschsee im Herzen von Hannover wird gefeiert. Doch inmitten des Trubels spielt sich eine Tragödie ab. Eine junge Frau findet ganz in der Nähe der beliebten Löwenbastion einen grausamen Tod. Rüdiger Bergheim und Charlotte Wiegand, die beiden erprobten Kripobeamten aus Hannover, ermitteln unter Hochdruck - und enthüllen ein bizarres Doppelleben der Toten. Angesichts dessen muss die Frage nach Täter und Opfer noch einmal gänzlich neu gestellt werden ...

Marion Griffiths-Karger verbrachte ihre Kindheit auf einem ostwestfälischen Bauernhof. Nach Kaufmannslehre und Studium der Literatur- und Sprachwissenschaft wurde sie Werbetexterin in München, später Autorin und Teilzeitlehrerin. Die Deutsch-Britin ist Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und lebt mit ihrem Mann bei Hannover.

ZWEI


Am nächsten Morgen brachte Charlotte ihren Vater nach Kirchrode ins Henriettenstift, während Bergheim in die Polizeidirektion fuhr, wo er erfuhr, dass es im Fall Verena Becker keine Neuigkeiten gab. Sie war noch nicht wieder aufgetaucht. Kaum hatte er sein Büro betreten, klingelte sein Telefon. Es war Kriminalrätin Gesine Meyer-Bast, die ihn sprechen wollte.

Als er das Büro seiner Chefin betrat, in dem es wie immer leicht nach Jasmin roch, begrüßte sie ihn lächelnd und bat ihn, Platz zu nehmen.

»Ich höre, Sie haben gestern bereits im Fall dieser vermissten jungen Frau ermittelt. Haben Sie irgendeine Spur?«

Bergheim setzte sich und umriss kurz, was er in der Sache bisher unternommen hatte. Die Kriminalrätin hörte aufmerksam zu und übertrug ihm dann die Leitung der weiteren Ermittlungen. Bergheim verließ ihr Büro, um sich mit Martin Hohstedt zu besprechen und Bremer anzurufen. Maren Vogt war am Sonntag für zwei Wochen in ihren langersehnten Urlaub nach Portugal geflogen.

Hohstedt saß an seinem Schreibtisch, ihm gegenüber eine junge platinblonde Frau mit langen Beinen und ausladendem Dekolleté. Sie schien direkt einem Barbieheft entsprungen zu sein. Es war zwar politisch unkorrekt, aber Bergheim fand die Ähnlichkeit dermaßen stark, dass sich ihm das Klischee einfach aufdrängte. Hinter ihr stand ein etwa fünfundzwanzigjähriger Mann in Motorradkluft.

»Ah«, begrüßte ihn Hohstedt, der seinen Waffengürtel trug, was Bergheim reichlich übertrieben fand, aber wahrscheinlich wollte sein Kollege Eindruck schinden.

»Das ist mein Kollege Rüdiger Bergheim«, stellte Hohstedt ihn vor. »Wir sind hier gleich fertig«, sagte er zu Bergheim und wandte sich wieder der jungen Frau zu. Offensichtlich wollte er Bergheim loswerden, aber der war zu neugierig. Vielleicht wusste die Frau ja etwas über Verena Becker.

»Worum geht’s denn?«, fragte er, und Hohstedt antwortete leicht genervt: »Die Dame hier vermisst ihren Freund.«

Bergheim betrat nun ganz das Büro und schloss die Tür.

»Tatsächlich?« Er wandte sich an die Blondine, die ihm sofort ihre volle Aufmerksamkeit schenkte. Bergheim registrierte, dass sie nicht besonders besorgt schien.

»Wie heißen Sie bitte, und wie heißt Ihr Freund?«

»Mein Name ist Janina Grauhöfer, und das ist mein Bruder Marcel.« Sie wies mit dem Daumen über ihre Schulter auf den Mann, der hinter ihr stand. »Ich wollte nicht allein zur Polizei gehen und hab ihn gebeten mitzukommen.«

Der junge Mann nickte schweigend. Er war ebenso blond und gut aussehend wie seine Schwester, dachte Bergheim, der sich wunderte, dass eine Frau wie Janina Grauhöfer sich nicht allein zur Polizei traute. Sie trug Shorts und Flipflops und ein T-Shirt mit einem Ausschnitt, der nicht zu einem Montagmorgen auf dem Polizeirevier passte, sondern eher in einen Nachtclub.

»Mein Freund heißt Alex, Alexander Küttner«, sagte sie.