: Carrie Elks
: Falling Hearts Niemals ohne dich
: Forever
: 9783958181281
: Love-in-London
: 1
: CHF 4.40
:
: Erzählende Literatur
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Amy Cartwright weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Ihre Familie hält sie für flatterhaft, ihr baldiger Exfreund für ein treudoofes Dummchen und für ihre Freunde ist sie einfach nur verrückt. Doch da ist noch eine andere Seite an ihr, die niemand kennt, bis auf den coolen, sexy Schotten, der obendrein ihr Chef ist. Callum Ferguson braucht keine neue Leidenschaft. Das hat er bereits gehabt und fast hätte es sein Leben zerstört. Er mag es ausgeglichen und vorhersehbar - genau so, wie seine neue Assistentin offenbar nicht ist. Doch als Amy über die Türschwelle seines Büros tritt, kehrt die Sonne zurück in sein Leben, und er bekommt die hübsche, kluge Londonerin nicht mehr aus dem Kopf. Beide kämpfen gegen das Unvermeidliche und versuchen, die gegenseitige Anziehung zu ignorieren. Und doch verstricken sie sich in eine heiße Affäre, die sie vor allen verbergen müssen. Doch Geheimnisse kommen immer ans Tageslicht, vor allem dann, wenn man es am wenigsten erwartet.

Carrie Elks lebt in der Nähe von London. Mit einundzwanzig verließ sie das College mit einem Abschluss in Politikwissenschaften, einem unbezahlten Studienkredit und einem netten Mann an ihrer Seite, der bald ihr Ehemann wurde. Wenn sie nicht gerade liest oder schreibt, backt sie für ihr Leben gern.

Kapitel 1


Manche Dinge sollte man niemals per SMS sagen. Das Ende einer Beziehung, der Tod eines geliebten Menschen, sie alle verdienen die Gefühle, die ihnen nur eine Stimme verleihen kann, die Atempause, die nur ein Gespräch bereithält. Während ich auf das Foto blicke, auf dem mein Freund ein anderes Mädchen küsst, denke ich, dass dies nur ein weiterer Punkt auf der Liste ist.

Wir sind mit Unterbrechungen seit insgesamt acht Jahren zusammen, seit wir fünfzehnjährige Schulkinder waren. Er war für mich bei allem der Erste – erster Kuss, erste Liebe …

Erster Liebeskummer.

Ich entfalte meine Beine aus dem Schneidersitz und strecke mich auf dem Bett aus, das Handy werfe ich auf den unaufgeräumten Tisch neben mir. Er ist voll mit Büchern und Zeitschriften, halbbenutzten Lippenstiften, dazu vier leere Kaffeetassen, die ich noch nicht runtergebracht habe. Da steht auch ein Foto von Luke. Er lehnt an seinem BMW, seine Hand beschirmt die Augen. Vom Tequila verzieht er den Mund, seine Lippen leuchten in der Sonne rosa. Dieselben Lippen, die mich küssen, mir süße Worte zuflüstern, mich anlügen.

Ich spüre einen stechenden Schmerz in der Brust, als ich an die letzte Lüge denke. Abendessen mit seiner Familie, was sich als Party in Shoreditch herausgestellt hat. Ich denke wieder an das Handy, an das verschwommene Foto, auf dem er ein anderes Mädchen küsst. Mit starken Händen fasst er sie an den Hüften, während er sich zu ihr neigt, genauso, wie er sich hinunterbückt, um mich zu küssen. Ich frage mich, ob ich ihn zur Rede stellen und die SMS löschen soll. Ein Streit oder ein einfacher Druck auf den Knopf? Am Ende wird es doch auf dasselbe hinauslaufen. Er glaubt, dass er einfach zurückstolzieren kann, als wäre nichts geschehen, und ich vergebe ihm.

So, wie ich es immer tue.

Das war vielleicht noch verständlich, als wir zur Schule gingen. Als wir die Liebe ausprobierten wie eine neue Jeans und herausfinden wollten, was uns passt. Jetzt, da ich dreiundzwanzig bin, ist es einfach erbärmlich, doch offenbar kann ich diese Gewohnheit nicht ablegen. Ich kann hier sitzen und mir einreden, dass es nicht mehr passieren wird, doch dann vergebe ich ihm trotzdem. Ich weiß es, Luke weiß es, selbst meine Familie weiß es. Meine Mum hält es schon längst nicht mehr für romantisch. Mein Bruder Alex lässt mich nicht mal mehr Lukes Namen nennen. Und meine große Schwester Andie will nur, dass ich glücklich bin.

Ich bin nicht glücklich. Ich bin es schon eine ganze Weile nicht mehr. Luke gibt meinem Studium die Schuld und redet mir ständig ein, es sausen zu lassen und lieber bei einem Friseur zu arbeiten wie meine Freundin Sophie oder als Sekretärin wie Ellie. Er war von Anfang an dagegen, dass ich auf die Universität gehe. Er konnte nicht verstehen, warum ich drei Jahre meines Lebens in einem Hörsaal verbringen will.