: Alexander Dumas
: Der Graf von Monte Christo
: Re-Image Publishing
: 9783958495692
: 1
: CHF 1.30
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: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 999
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Geschichte spielt in der Zeit nach der Französischen Revolution in den Jahren 1814 bis 1838. Napoleons Stern ist untergegangen, und die Restauration unter den Königen Ludwig XVIII. und Karl X. hat stattgefunden. Dann folgt die Julirevolution von 1830, durch die der 'Bürgerkönig' Louis-Philippe I. auf den Thron kommt. Der junge Seemann Edmond Dantès kehrt mit der 'Pharao', einem Schiff des Reeders Morrel, am 24. Februar 1815 nach Marseille zurück. Er wird unschuldig verhaftet und eingekerkert. Neun Jahre später beginnt Dantès seinen groß angelegten Rachefeldzug, den er selbst nicht als Rache empfindet; statt als Beleidigter, dem eine Vergeltung zusteht, sieht er sich als personifizierte Strafe Gottes. Er hat sich eine neue Identität geschaffen als Graf von Monte Christo, ein düster-grimmiger Aristokrat von unermesslichem Reichtum, vollendeten Manieren und rätselhafter Herkunft.

Marseille. — Die Ankunft


Am 25. Februar 1815 fuhr der Dreimaster Pharao langsam und wie zögernd in den Hafen von Marseille. Eine Trauerwolke schien das Schiff zu umschweben. Gespannt folgte eine schaulustige Menge allenBewegungen des Fahrzeugs undbemerktebei dessen Näherkommen, daß es von einem auffallend jungen und wohlgestalten, dabei aber anscheinend ebenso tatkräftigen wie geschickten Manne gelenkt wurde.
Das Volk von Marseille, dem schon seit Gründung der Stadt einiges Griechenblut durch die Adern rollt, ist von Natur lebhaft und neugierig. In jenen Tagen kam dazu einebesondere Unruhe, die vor allem die Herzen der heißblütigen Provençalen erfüllte. Seit neun Monaten weilte Napoleon nach jähem Sturz von halbgottähnlicher Machthöhe als Verbannter auf dem unfernen Eiseneiland Elba. Die Royalisten triumphierten in Frankreich, und nichts war gefährlicher, alsbonapartistischer Umtriebe oder auch nurbonapartistischer Gesinnung verdächtig zu sein. Nichtsdestoweniger raunte sich die immer wachsende Zahl der Wohlunterrichteten zu, der kleine Korse mit dem großen Zäsarenkopfbereite sich vor, die ihm aufgedrängte Maske des gebändigten Löwen abzuwerfen. DieBeschränktheit der Anhänger des neuen Königs, Ludwigs XVIII., die alle Errungenschaften der Revolution zurückzuschrauben wünschten, die Uneinigkeit der in Wien um das Erbe des Verbannten sich streitenden Mächte, der noch frische Ruhmesglanz desblendenden napoleonischen Namens ließen die Augen vieler Franzosen sich immer aufgeregter und erwartungsvoller nach dem Süden richten.
Unter derbewegten des Pharao harrenden Menge fiel ein Mann auf, der, wie es schien, vor Unruhe die Einfahrt des