: Ken Wilber
: Integrale Meditation wachsen, erwachen und innerlich frei werden
: O.W. Barth eBook
: 9783426441510
: 1
: CHF 19.00
:
: Entspannung, Yoga, Meditation, Autogenes Training
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Zum ersten Mal in der Geschichte führt Ken Wilber hier den östlichen Weg der Meditation und des achtsamen Lebens und den westlichen Weg der Erforschung der menschlichen Psyche und Evolution zusammen. Durch Meditation erreicht der Mensch immer tiefere Schichten des Bewusstseins und kommt schließlich zum 'Aufwachen', zur völligen Freiheit von allen persönlichen Grenzen. Doch auch die Persönlichkeit, die emotionalen und mentalen Muster menschlichen Seins, wollen durchdrungen und transparent gemacht werden. Nur so ist eine wirklich integrale Reife möglich. Wilber macht deutlich, dass man seine meist unbewussten inneren 'Landkarten' verstehen muss, mit denen man durchs Leben navigiert. Diese Bewusstwerdung nennt Wilber 'aufwachsen'. Erst beides, 'aufwachen' und 'aufwachsen', führt zu einem wirklich integralen Bewusstsein. Das zukunftsweisende Schlüsselwerk über den Zusammenhang von Meditation und die Evolution der menschlichen Spezies!

Ken Wilber ist der führende Denker auf dem Gebiet der Philosophie menschlicher Entwicklung und spirituellen Bewusstseins. Er ist einer der wichtigsten Vertreter eines ganzheitlichen Weltbildes und hat mit seinen Werken den Blick auf die Geschichte und Zukunft der Evolution grundlegend geändert. Der Gründer des Integral Institute ist Autor zahlreicher Bestseller wie Eros, Kosmos, Logos und Eine kurze Geschichte des Kosmos.

Was ist Achtsamkeit?


Um Ihnen Eindrücke des aus meiner Sicht derzeit weltweit effektivsten Wachstums- und Entwicklungsprogramms zu geben, möchte ich Ihnen im Folgenden eine Reihe leicht anwendbarer Übungen und Praxisformen vorstellen, die das Beste aus den Traditionen des Aufwachens mit den besten Ansätzen des Aufwachsens verbinden. Auch das wird Ihnen vielleicht jetzt noch etwas hochgegriffen erscheinen, aber folgen Sie mir zumindest noch ein paar Schritte, um sich selbst ein Bild machen zu können.

Setzen wir bei einer weiteren Frage an:

 

Was ist Achtsamkeit, und wie unterscheidet sich integrale Achtsamkeit von der Achtsamkeitsmeditation, über die in den Medien berichtet wird?

 

Achtsamkeitspraxis ist eine Form des körperlich-geistigen Trainings, das nachweislich stressreduzierend wirkt, Gefühle von Ruhe, Verbundenheit und Harmonie verstärkt, Ängste und Depressionen lindert, Schmerzen erträglicher macht, den Blutdruck senkt, Lernvermögen, IQ und Kreativität steigert und höhere Bewusstseinszustände auslösen kann, die »höheren Bereiche der menschlichen Natur«, wie sie manchmal genannt werden.[2] Sie ist eine Art Anabolikum für alles, was der Mensch so macht, vom ganz Alltäglichen bis zum Hochspirituellen. Die Praxis ist mindestens 2500 Jahre alt, und sie blieb im Gebrauch, weil sie von überzeugender Wirkung ist (und außerdem eine Zutat zu vielen Methoden des Aufwachens).

Die Medienberichterstattung über Achtsamkeit folgt zumeist einem Muster, das eine Titelgeschichte des MagazinsTime aus dem Jahr 2014 erkennbar macht. Hier hat man sich auf den inzwischen sehr umfangreichen Bestand an wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen gestützt, der den Nutzen der Achtsamkeit in praktisch allen Lebensbereichen verdeutlicht und darauf hinausläuft, dass Achtsamkeit die besondere Empfehlung gerade für unsere Zeit mit ihrem wahnwitzigen Tempo und all den technischen Ablenkungen ist, die es immer schwieriger machen, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Und tatsächlich: Schon wenn man sich auf die Grundformen der Achtsamkeitspraxis einlässt, ist mit all den eben erwähnten Nutzeffekten und weiteren zu rechnen.

Die Grundform der Achtsamkeitspraxis


Worin besteht nun diese Praxis? Grundsätzlich einfach darin, dass Sie sich bequem hinsetzen und entspannen, um mit Ihrer Aufmerksamkeit ganz im gegenwärtigen Augenblick zu bleiben – bei dem, was jeweils gerade auftaucht.

Setzen Sie sich mit locker verschränkten Beinen auf den Boden. Sie können auch die Lotoshaltung einnehmen, wie sie im Yoga und bei vielen Formen der Meditation gebräuchlich ist. Die Hände können Sie entweder mit den Innenflächen nach oben ineinanderlegen und locker im Schoß ruhen lassen oder mit den Handflächen nach unten auf den Knien ablegen. Auch ein Stuhl ist geeignet, achten Sie aber darauf, dass die Füße flach auf dem Boden stehen und der Rücken gerade gehalten wird; die Hände können eine der beiden genannten Haltungen einnehmen.

In dieser Haltung richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick und verfolgen mit ruhiger Klarheit, was sich innen und außen jeweils gerade abspielt. Meist bekommen Sie die Anweisung, sich auf eine einzige Sache zu konzentrieren, und das ist in den allermeisten Fällen Ihr Atem. Wir werden uns das noch im Einzelnen ansehen, aber im Moment geht es einfach darum, dass Sie beim Einatmen den Atem wahrnehmen, dann die kleine Pause am Ende des Einatmens, dann das Ausatmen und erneut die Pause am Ende und wieder das Einatmen und so weiter. Wenn Sie den Faden verlieren und irgendwelchen Gedanken an Vergangenes, Zukünftiges oder Aktuelles nachgehen (etwas Ärgerliches bei der Arbeit letzte Woche, Vorfreude auf etwas für morgen Geplantes, aktuelle Beziehungsprobleme), machen Sie sich bei erster Gelegenheit darauf aufmerksam und lassen die Gedanken einfach fallen, um si