: Tatiana Mouret
: Sei dein eigener Ernährungscoach! Wie du lernst, auf dein Bauchgefühl zu vertrauen& gesund zu genießen
: Eden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783959100663
: 1
: CHF 15.80
:
: Ernährung
: German
: 256
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Vegan, glutenfrei oder doch lieber ohne Zucker? Ernährungstrends gibt es viele und sie alle haben eins gemein: Jede Diät wird von irgendjemandem als das absolute Nonplusultra angepriesen. Dass das Thema Ernährungsumstellung derzeit in aller Munde ist, liegt vor allen Dingen daran, dass in den letzten Jahren die Zahlen der Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeit n eklatant gestiegen sind. Auch Tatiana Mouret gehört zu den Betroffenen: Bauchschmerzen und Abgeschlagenheit standen bei ihr auf der Tagesordnung. Als die Ärzte ihr nicht weiterhelfen konnten, nahm sie ihre Ernährung schließlich selbst in die Hand - und kämpfte sich durch einen Dschungel an Diätempfehlungen, grünen Smoothies, Superfoods und Ayurvedakuren. Was sie auf ihrer abenteuerlichen Reise durch die Welt der gesunden Ernährung gelernt hat, gibt es nun in diesem informativen und unterhaltsamen Ratgeber zu lesen. Ein Plädoyer dafür, auf sein Bauchgefühl zu hören und seinem Körper ganz individuell das zu geben, was er braucht - denn die eine richtige Ernährung, die für alle gilt, gibt es nicht!

Tatiana Mouret ist deutsch-französischer Herkunft und wurde 1984 in Mainz geboren. Sie sammelte ihre Schreiberfahrung im journalistischen Bereich und setzte sich schon früh mit den Themen Ernährung und alternative Heilmethoden auseinander. Zu ihren Leidenschaften gehören außerdem das Reisen und jede Menge Sport.

Kapitel 2


Fertigessen macht wirklich fertig.
Bye bye, Glutamat und Co.


Ich wurde Mitte der Achtzigerjahre in eine Trendwelle gesunder Ernährung hineingeboren. Meine Eltern zogen bei diesem Trend fleißig mit – zumindest bis Anfang der Neunziger – und vermieden jede Form von Fertigessen. Nur Bio, Vollkorn und Selbstgemachtes kam auf den Esstisch. Bereits als Baby bekam ich täglich Sojamilch und selbst gekochten Gemüse- und Obstbrei. Als ich dann alle Milchzähne hatte und mit dem Essen so richtig loslegen konnte, dominierten Hirse, Vollkornreis und Gemüse den Speiseplan. Meine Eltern besaßen sogar eine eigene Getreidemühle aus Holz, die mit ihrem Umfang fast die komplette Arbeitsplatte der Küche in Anspruch nahm. Aber das machte nichts, denn sie wurde ja fleißig genutzt, um das Vollkornmehl fürs tägliche Brot zu mahlen. Fertigessen gab es aus Prinzip nicht, von Süßigkeiten ganz zu schweigen. Das Höchste der Gefühle waren Honig-Gummibärchen aus dem Reformhaus.

Man kann also grob zusammenfassen, dass ich die ersten acht Lebensjahre weitestgehend ohne künstliche Zusatzstoffe in der Nahrung aufgewachsen bin.

Doch dann, zu Beginn der Neunzigerjahre, endete die extrem gesundheitsbewusste Phase meiner Eltern im Zuge ihrer Trennung. Ich lebte bei meiner Mutter und der Alltag einer alleinerziehenden berufstätigen Frau mit zwei Kindern ließ den zuvor sehr hohen Aufwand der Nahrungszubereitung verständlicherweise nicht mehr zu. Also wurden nach und nach praktische Fertigprodukte und andere verarbeitete Lebensmittel in den familiären Speiseplan integriert – so wie in vielen anderen Familien eben auch. Was sollte daran auch schlimm sein? Obst und Gemüse gab es ja trotzdem noch. Ich freute mich damals ungemein, endlich auch mal die gleichen Köstlichkeiten wie meine Freundinnen essen zu dürfen: Kartoffelpüree aus der Tüte, Fix-Suppen und Soßenpulver, Pudding aus dem Kühlregal und Softdrinks in Plastikflaschen. Die Sachen schmeckten so anders und viel intensiver und das Tollste war: Die Zubereitung ging so schnell – Dose auf, warm machen, fertig! Hinterher noch ein paar Kekse und ich war zufrieden. Auch fühlte ich mich meinen Freundinnen und Klassenkameraden zugehöriger. Es war einfach cool, zu Hause das Essen aus der TV-Werbung zu haben und auf dem Pausenhof den Schokoriegel anstelle einer ungeschälten Bio-Möhre auszupacken.

Ich durfte auf einmal essen, was ich wollte, und für mich war das damals ein Geschenk des Himmels. Ich erinnere mich, dass ich als kleines Mädchen – noch während der alternativen Ernährungsphase meiner Eltern – immer davon geträumt hatte, Schokolade und Co essen zu dürfen. Kein Wunder, da ich ja außer an den Kindergeburtstagen meiner Freunde, an Weihnachten oder Ostern kaum damit in Berührung kam. Entsprechend war es für mich wie ein wahr gewordener Traum, als in unserem Vorratsschrank irgendwann auch Chips, Gummibärchen und Schokoladenkekse zu finden waren.

Die Ernährungsumstellung von sehr gesund auf eher normal bis ungesund rächte sich allerdings mit der Zeit. Nach einigen Monaten hatte ich erstmals mit gesundheitlichen Probleme zu kämpfen: Bauchkrämpfe, plötzliche Erschöpfungszustände und generelle Trägheit. Meine Noten wurden schlechter, ich hatte keine Lust mehr, zum Sport zu gehen, und verbrachte meine Zeit nach der Schule erschreckend gern vor dem Fernseher. Ich wurde einfach faul. Natürlich kann man das auch mit dem sich anbahnenden Beginn der Pubertät in Verbindung bringen, aber für mich war diese plötzliche Trägheit eher ungewöhnlich, da ich von klein auf ein sehr ehrgeiziger Natur- und Sportfreak gewesen war. Zum einen machte mir die Scheidung meiner Eltern natürlich zu schaffen, zum anderen war ich rückblickend betrachtet die Zusatzstoffe, im Vergleich zu manch anderem, ja nicht von klein auf gewohnt. Mein Körper war g