: Dietmar Dressel
: Das Christentum und das Testament der Renaissance Historischer Roman
: Books on Demand
: 9783743145610
: 6
: CHF 7.10
:
: Religion/Theologie
: German
: 184
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Geister, die das Christentum als große Personalreligion mit dem selbst gestalteten Gott weckten, bekommen sie nicht mehr so einfach los und werden dadurch Gefangene und in einem gewissen Sinne auch Sklaven ihrer eigenen Ideologie und ihres Glaubens. So einem Weltbild ein Ende zu machen hätte zur Folge, dass sie sich von ihrem selbst erschaffenen Gott zwingend verabschieden müssten, um in Liebe und Demut nach der wirklichen Schöpfung fühlend und leise einen Weg zu suchen.

Es kommt die Zeit, da rückt das 65. Lebensjahr in greifbare Nähe. Endlich - denkt man erleichtert - in Pension. Soweit so gut! Es dauert nicht lang, und man feiert im Kreise der Familie den 66. Geburtstag und stellt dabei mit zunehmender Ungeduld fest, dass so ein Tag mit seinen 24 Stunden ziemlich lang sein kann. Familie, Enkelkinder, faulenzen, reisen und gelegentliche botanische Experimente bei der Gartenarbeit reichen nicht mehr aus, um dem Tag ein interessantes Gesicht zu geben - was tun? An dieser Frage kommt man nicht mehr vorbei, möchte man nicht den Rest seines Lebens auf der Couch und vorm Fernseher verdösen. Warum, so fragte ich mich, die vielen Gedanken und Ideen, die sich im Laufe eines Lebens gesammelt haben, überdenken und - so möglich, schriftlich verarbeiten. Kaum sind solche Gedanken zu Ende gedacht, entwickelt sich dafür die notwendige Initiative - ein Literaturstudium muss her, denkt sich der Kopf, ohne an den Körper zu denken, der ist ja bereits 66 Jahre alt. Diese drei Studienjahre waren es, die mir zeigten, dass das kreative Schreiben kein dunkles Geheimnis bleiben muss, so man sich bemüht es zu lüften. Und noch etwas half mir sehr, das Schreiben ernsthaft anzupacken - das geistige in sich"Hineinhören", um mit dem Bewusstsein und seiner inneren Stimme Gespräche zu suchen. Viele meiner Bekannten und Leser fragen mich, wie machst du das, in so kurzer Zeit so viele Bücher zu schreiben? Ehrlich gesagt, ich kann mir diese scheinbar einfache Frage nicht mal selbst beantworten. Ich glaube, es ist meine innere Stimme, die ständig mit mir diskutieren möchte. Und so fließen die Gedanken, wie von Geisterhand gelenkt, schon fast von allein in die Tastatur meines Computers. Meiner Frau, meinen Kindern und Enkelkindern habe ich viel zu verdanken. Sie geben mir die Kraft und die Ruhe, um zu schreiben. Und das ist es, natürlich nicht nur, was meine Gedanken, mein Bewusstsein und mein Weltbild nachhaltig so wohltuend inhaltsreich beeinflusst. Das, was ich schreibe ist möglicherweise nicht immer leicht zu verdauen, soll auch nicht so sein. Ich möchte auch nicht der"Besserwisser" sein, oder derjenige, der alles richtig und wahrhaftig beurteilt. Beileibe nicht - wirklich nicht, ganz ernstlich!!! Wenn es mir in meinen Romanen mit seinen unterschiedlichen Themen und Inhalten gelänge, Nachdenklichkeit zu wecken, aus der sich möglicherweise Fragen entwickeln, wäre ich ein glücklicher Schreiberling und Autor.

Zwei Geistwesen erinnern sich an das heikle Thema Religionen


Wehmütig überlegt die kleine Sehnsucht, eingebettet in dem unendlichen, universellen „Nichts“ wie sie Antworten auf ihre vielen Fragen erhält, um etwas „Großes“ geschehen zu lassen. Bevor die Antworten sich zu erkennen geben, brauchen sie die richtigen Fragen - sinniert der Schöpfer in leisen Gedanken.

Dietmar Dressel

Wenn ich mich recht besinne, sprachen wir bei unserem letzten Gespräch in seinem Kloster am Fuße des Himalaja Gebirges über den Weg, den ein Ichbewusstsein nach dem körperlichen Tod in eine andere Welt gehen würde. Ja, ich glaube das war’s! Bin ja neugierig, was wohl jetzt sein Thema sein wird. Möglicherweise lässt er sich von Fragen über das Nichts und das Seiende bedrängen, was dann? Ich habe darauf bestimmt nicht die richtigen Antworten. Dafür müsste ich wohl zuerst nach den passenden Fragen suchen und das kann dauern. Ach ja, ich lebe ja jetzt in der Unendlichkeit. Was bedeutet in dieser Welt schon Zeit.

Unabhängig davon, überlegt Helmut, wäre das ein außerordentlich interessanter Fragenkomplex, einmal über das „Nichts“ und das „Seiende“, so man sich dafür begeistern kann, miteinander zu diskutieren. Nichts ist ganz sicher nicht nichts, soviel weiß ich mit Sicherheit, überlegt Helmut. Soll doch mal ein Physiker versuchen ein absolutes Vakuum experimentell zu erschaffen. Das wird ihm ganz sicher nicht gelingen. Einiges wird er aus einem Behälter, in dem er ein Vakuum schaffen will, wohl eliminieren können, alles niemals! Um das zu verwirklichen, müsste er „Alles“ exakt definieren, was er mit „Alles“ alles einbezieht oder eben nicht. Weil er „Alles“ nicht oder besser ich sage möglicherweise noch nicht nachweisen kann. Was wissen wir schon von masselosen Energieteilchen, energetische Strahlen und geistige Gedanken? Wie und in welcher Weise sie entstehen, sich entfalten und bewegen? Nicht besonders viel, das ist sicher!

Natürlich waren und sind wir auf der Erde, vermutlich ebenso bei anderen denkenden körperlichen Lebewesen der höheren geistigen Ordnung auf bewohnbaren Planeten schnell dabei, sollten wir, nur so als Beispiel, an einer bestimmten Stelle Geld suchen zu sagen, hier ist nichts! Eben - weil wir nur das Geld meinen, das wir suchen. Alles andere interessiert uns dabei nicht und wird von unseren Sinnesorganen nicht bemerkt, um es geistig im Gehirn verarbeiten zu können. Gleiches gilt für das „Suchen“ nach bestimmten materiellen und nichtmateriellen Existenzen, gleich welcher Art im Universum. So wir es nicht entdecken und erfassen können, meinen wir sagen zu müssen – außerhalb unseres materiellen Universums ist nichts. Was so ganz bestimmt nicht zutrifft. Man muss eben danach suche