~ Kapitel 1 | Leben, so wie er es kennt ~
Januar 2015
Es war ein ungewöhnlich kalter Winter in New York dieses Jahr, einer, der alle Rekorde brach.
Blizzardähnliche Stürme hatten Straßen lahmgelegt, sowie Flughäfen und Schulen. Chris schwankte fast blind und taub über die überfüllten Bürgersteige, die aus allen Nähten platzten vor Touristen. Er wollte keine weitere Nacht damit verbringen durch die Kanäle zu zappen, sich lustlos auf Michaels Couch zu fläzen. Den arktischen Temperaturen und den überfüllten New Yorker Straßen zu trotzen erschien ihm eine weitaus bessere Option, als er das Haus verließ. Seinen besten Freund ließ er mit seinem Liebsten allein für die Nacht, anstatt ständig das dritte Rad am Wagen zu sein.
Chris behielt seinen Kopf unten, seine Augen tasteten nur seine Umgebung ab, um sicher zu sein, dass er in niemanden hineinlief oder noch schlimmer – in ein Straßenschild. Er kicherte über diesen Gedanken. Vor einer Weile hatte er das Video eines berühmten Rappers im Fernsehen gesehen, der auf direktem Wege in ein Straßenschild rannte, während er versuchte den Paparazzi auszuweichen. Chris war der Typ ziemlich egal, rüpelhaft zu seinen Fans und zu jedem, der sich in seiner Nähe befand. Wahrscheinlich war es Schicksal gewesen und Chris war sich sicher, dass an diesem Tag sogar das Straßenschild lachte.
Schicksal, dieser Gedanke ließ ihn innehalten. Chris versuchte wirklich, nicht an den Unfall von vor fünf Jahren zu denken. Den Unfall, der ihm Amanda genommen hatte und ihn entfremdete von nahezu jedem in seinem Leben. Er verlor seine Freundin, seine Familie, die meisten seiner Freunde und sein Football-Stipendium auf einen Schlag. Die einzige Person, die die ganze Zeit zu ihm stand, war sein bester Freund Michael.
Im Krankenhaus allein aufzuwachen, weil niemand, den du kanntest, es ertragen konnte, mit dir im gleichen Raum zu sein. Der Prozess, der nicht nur Chris’ enge Familienbande zerrissen hatte, sondern auch die kleine Stadt Alabama erschütterte. Seinen Traum, Football für die NFL zu spielen, verloren, zum Teil wegen seiner Unfähigkeit Entscheidungen zu treffen und zum anderen Teil, wegen der bleibenden Schäden an der Wirbelsäule, verursacht durch den Unfall. Während er sich an jedes Detail klar und deutlich erinnern konnte, zerrte nichts mehr an seiner Seele, als das, was er Amanda angetan hatte.
Michael und sein Freund Max waren die einzigen leuchtenden Lichter in Chris’ sonst dunklem Leben. Michael verließ für sein C