: Andreas Dombret
: Bankenaufsicht im Dialog 2016 Schriftenreihe zum Bundesbank Symposium Band 2
: Fritz Knapp Verlag
: 9783831408726
: 1
: CHF 20.70
:
: Geld, Bank, Börse
: German
: 184
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB
2016 ist für die Bankenregulierung ein entscheidendes Jahr: Bis Ende dieses Jahres soll das Basel-III-Rahmenwerk endgültig abgeschlossen sein. Wenn dieses Rahmenwerk international einheitlich umgesetzt ist, wird es einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Finanzsystem als Ganzes stabiler und sicherer zu machen. Die aktuelle Überarbeitung der Verfahren zur Messung der Bankrisiken und Bestimmung der nötigen regulatorischen Mindestkapitalanforderungen ist sozusagen der Schlussstein des Basel-III-Gebäudes. Auch bei der Europäischen Bankenaufsicht ist noch vieles in Bewegung: Sie setzt sich für eine Beaufsichtigung nach einheitlich hohen Standards ein. Das bildet auf europäischer Ebene den Rahmen für einen stabilen Bankensektor, der seinen Aufgaben für die Volkswirtschaft nachgehen kann. Durch die Aufsichtstätigkeit der EZB konnte bereits ein höherer Grad an Harmonisierung in der Regulierung und Aufsicht in Europa erzielt werden. Bei allen Bestrebungen, ein einheitliches 'level playing field' zu schaffen, muss aber beachtet werden, dass Kreditinstitute sehr unterschiedlich sind - hinsichtlich ihrer Größe und ihres Risikoprofils. Dementsprechend verhältnismäßig sollten sie auch reguliert und beaufsichtigt werden. Diese 'Proportionalitätsdebatte' hat an Fahrt aufgenommen. Die Ergebnisse des diesjährigen Symposiums sind in diesem zweiten Band der Schriftenreihe zum Bundesbank Symposium zusammengetragen. Wie auch schon im letzten Jahr gibt der Band einen Überblick über aktuelle Themen von Bankern und Bankenaufsehern.

Dr. Andreas Dombret Vorstandsmitglied Deutsche Bundesbank

Dr. Andreas Dombret

Vorstandsmitglied
Deutsche Bundesbank

Andreas Dombret

Baustelle europäische Bankenunion – gemeinsame Aufsicht, gemeinsame Abwicklung, gemeinsame Einlagensicherung?


1.Einleitung


Die europäische Bankenunion ist ein Großprojekt, bei dem vielfältige Bauarbeiten im Gange sind.

Der erste Bauabschnitt der Bankenunion wurde im November 2014 abgeschlossen, als der einheitliche europäische Aufsichtsmechanismus, kurz SSM, seine Arbeit aufgenommen hat. Seitdem werden die größten Banken des Euro-Raums nach einheitlichen Standards beaufsichtigt. Von dem Tempo, in dem die europäische Bankenaufsicht umgesetzt wurde, können sich andere Großprojekte sicherlich eine Scheibe abschneiden. Natürlich gibt es einige Baumängel und auch den einen oder anderen Konstruktionsfehler, die noch behoben werden müssen. In dem folgenden Beitrag von Frau Sabine Lautenschläger finden Sie dazu mehr.

2.Zwei Säulen der Bankenunion stehen …


Seit Beginn dieses Jahres steht nun auch der zweite Bauabschnitt, der einheitliche europäische Abwicklungsmechanismus, kurz SRM. Sie erinnern sich vielleicht, dass das Vorstandsmitglied des Single Resolution Board, Joanne Kellermann, hier vor einem Jahr vorgetragen und Ihnen den SRB frühzeitig vorgestellt hat.

Der SRM ist eine wichtige Ergänzung zur europäischen Bankenaufsicht. Er soll sicherstellen, dass im Ernstfall, wenn ein Institut nicht mehr überlebensfähig ist, zunächst Eigentümer und Gläubiger die entstehenden Verluste tragen. Danach kann ein mit Bankenabgaben befüllter Abwicklungsfonds einen Beitrag leisten. Die Steuerzahler stehen in dieser Haftungskette ganz am Ende. Dadurch trägt der europäische Abwicklungsmechanismus auch dazu bei, die enge Verbindung zwischen Banken und öffentlichen Finanzen aufzubrechen. Diese enge Verbindung hat, wie Sie alle wissen, während der Krise ein zentrales Problem dargestellt.

Mit diesen beiden Säulen der Bankenunion hat die Europäische Union die Finanzintegration deutlich gestärkt. Was allerdings noch erheblicher Diskussionen bedarf, ist die Frage nach einer dritten Säule – der europäischen Einlagensicherung – auch bekannt alsEuropean Deposit Insurance Scheme, kurz EDIS.

3.… die

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Kapitel 232
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Kapitel 490
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