: Ernst Vlcek, Uwe Voehl, Dario Vandis
: Das Haus Zamis 10 - Der Dämonenbastard
: Zaubermond Verlag
: 9783955722104
: 1
: CHF 4.50
:
: Horror
: German
: 350
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das Abenteuer um die Fluchtafel hat es nach Meinung von Michael Zamis eindeutig gezeigt: Seine Tochter ist isoliert innerhalb der Schwarzen Familie und kaum in der Lage, sich gegen Bedrohungen wirkungsvoll zu schützen. Diesen Schutz kann ihr der französische Graf Guy de Guedelon bieten, der in der Schwarzen Familie einen hervorragenden Leumund besitzt. Gegen ihren Willen wird Coco mit Guy de Guedelon vermählt. Als sie vom Comte de Guedelon ein Kind erwartet, steigert sich das Grauen ins Unermessliche. Rings um Coco beginnen Menschen auf grausamste Weise zu sterben, und im selben Maß, wie in ihrem Leib der Dämonenbastard heranwächst, schwinden ihre Kräfte ... Der 10. Band von 'Das Haus Zamis'. 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 29: 'Schwarze Hochzeit' 30: 'Die Saat des Dämons' 31: 'Der Dämonenbastard'

 

2. Kapitel


 

»Wir haben ernsthaft miteinander zu reden«, hatte Vater gesagt. Seine gepresste, unheilschwangere Stimme machte mir klar, dass es diesmal nicht mit einer Strafpredigt getan sein würde.

Meine Lage war verdammt brenzlig.

Das Gefühl, in die Enge getrieben zu sein, bestätigte sich dadurch, dass mein Vater und mein ältester Bruder Georg mich in den Keller führten. Vater ging voran, Georg bildete den Abschluss. Als wollten sie mich in die Zange nehmen, mich an einer Flucht hindern. So war es natürlich nicht wirklich, denn solche Vorsichtsmaßnahmen hatten sie nicht nötig. Dadurch erzeugten sie zusätzlichen psychologischen Druck auf mich.

Ich konnte nicht einfach davonlaufen. Wohin hätte ich auch fliehen können? Ich hätte nicht die geringste Chance gehabt, überhaupt nur die Straße zu erreichen – es sei denn, ich hätte mich in den rascheren Zeitablauf fallen lassen. Aber diese Möglichkeit hatten sie sicherlich einkalkuliert und vorgesorgt. Wenn ich es versuchte, würde die Strafe nur umso schlimmer sein.

Ganz zu schweigen davon, dass ich nicht die Kraft zum Davonlaufen hatte. Meine Beine waren wie aus Gummi, und mir war ganz schlecht vor Angst. Ich wusste selbst nicht, was mit mir los war. Ich fühlte mich schlapp, als sei ich während der Nacht von einem schrecklichen Alp gequält worden, der mich zusätzlich in seinen Bann geschlagen und mir die Lebensenergie ausgesaugt hatte.

So fürchtete ich mich jetzt ganz erbärmlich vor dem, was da auf mich zukommen musste – obwohl ich inzwischen doch eigentlich eine selbstbewusste junge Hexe war und kein Problem damit hatte, mich hin und wieder den Anweisungen meines Vaters zu widersetzen.

Ein Blick über die Schulter in Georgs Gesicht bestätigte mir, dass auch er keinen Pardon kennen würde. Ausgerechnet Georg, von dem ich noch am ehesten Verständnis erwartet hätte. Aber es sah ganz so aus, als würde mein Bruderherz mein Vertrauen wieder einmal kolossal enttäuschen.

Wir erreichten den Meditationsraum im Keller, der ausschließlich wichtigen Beschwörungen vorbehalten war. Er war ganz in Schwarz gehalten: schwarze Kerzen, deren fahler Schein kaum Licht spendete, und schwarze, erdrückende Wände, die keine Helligkeit aufkommen ließen. Von hier aus knüpften die Zamis ihre Kontakte zu verbündeten Dämonen, um politische Entscheidungen zu treffen. Hier wurden Schicksale entschieden und Todesurteile gefällt. Und Verbannungen ausgesprochen.

War es das, was mich erwartete? Ein Ausschluss aus der Zamis-Sippe und der Schwarzen Familie generell? Das würde mich nicht besonders hart treffen, denn ich hatte mir schon immer gewünscht, keine Hexe zu sein und als normale Frau unter Menschen zu leben.

Doch mit Verbannungen aus der Schwarzen Familie gingen andere Strafen Hand in Hand. Körperliche und geistige Verstümmelungen zum Beispiel. Und davor hatte ich schreckliche Angst. Ich wollte nicht zum verkrüppelten, wahnsinnigen Freak werden.

Ich redete mir ein, d