: Uwe Voehl, Susan Schwartz, Ralf Schuder
: Das Haus Zamis 6 - Axinums Schattenheer
: Zaubermond Verlag
: 9783955722067
: 1
: CHF 4.50
:
: Horror
: German
: 316
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Cocos Bruder Georg Zamis ist verschollen, offenbar entführt durch Asmodi, der einen neuen Schlag gegen die Zamis-Sippe plant. Bei einem weiteren Angriff wird das Zamis-Kastell in Sizilien zerstört. Und während Coco einer Spur folgt, die sie zu Georg führen soll, schickt Asmodi seinen stärksten Verbündeten in den Kampf: den Dämon Axinum und sein geisterhaftes Schattenheer ... Der 6. Band von 'Das Haus Zamis'. 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 17: 'Axinums Schattenheer' 18: 'Die Teufelsinsel' 19: 'Eiskalter Zorn'

 

Axinums Schattenheer

 

von Uwe Voehl

 

1. Kapitel


 

Neugierig betrachtete ich das schmale, in braunes Packpapier gewickelte Päckchen. Es war mit der Post zugestellt worden. Die krakelige Schrift auf dem Umschlag trug unzweifelhaft meinen Namen:

 

Coco Zamis, Ratmannsdorfgasse 241, Wien

 

Es kam nicht sehr oft vor, dass ich Post bekam, daher war ich umso neugieriger, wer mir das Päckchen geschickt haben könnte. Allerdings war das Päckchen in den Regen gekommen, und ausgerechnet der Absender war nicht mehr zu entziffern. Zufall oder Absicht?

Ich hatte bereits öfter den Verdacht gehabt, dass meine Eltern und Geschwister mir manches Mal Post vorenthielten, die an mich gerichtet war. Vor allen Dingen, wenn der Absender vermuten ließ, dass mir Personen schrieben, die meiner Familie sowieso ein Dorn im Auge waren. Ich galt als Abtrünnige, als schwarzes Schaf meiner Sippe, doch nach wie vor hatte man die Hoffnung nicht aufgegeben, mich auf den rechten Pfad der Schwarzen Familie zurückzuführen. Insofern betrachtete man auch die Vorsortierung meiner spärlichen Post als reine Erziehungsmaßnahme.

Umso erstaunlicher war es, dass gerade dieses Päckchen mich erreicht hatte. Ich riss es auf und entdeckte zu meiner Verwunderung eine Videocassette. Weder ein Brief noch sonst eine Erklärung lag dabei. Die Cassette war nicht beschriftet.

Ich war enttäuscht. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit.

Was sollte der Unsinn? Doch gleichzeitig kam mir der Gedanke, dass die Cassette ja vielleicht eine Botschaft enthielt.

Ich horchte nach draußen, ob sich jemand vor meinem Zimmer herumtrieb und mir hinterher spionierte. Doch die Luft war rein. Leise schlich ich nach unten. Der Videorecorder wurde so gut wie nie benutzt, simple Zerstreuung galt als verpönt in meiner Familie. Leise schloss ich die Tür hinter mir und schaltete den Fernseher ein. Dann schob ich die Cassette in den Recorder und wartete ab. Zunächst tat sich nichts. Nur weißes Flimmern war auf dem Schirm zu sehen. Doch unvermittelt erschien ein gestochen scharfes Bild. Mir stockte das Blut in den Adern, als ich erkannte, wen es darstellte.

 

Auf dem nichtssagenden Plakat direkt vor dem alten Fachwerkhaus, das sie soeben mit der Reisegruppe besichtigt hatte, stand: »GEWALT manifestationen – Entstehen einer Ausstellung«. Doch sie hatte den Namen des Künstlers bereits vergessen, als sie den Eingang betrat und vor der menschenleeren Kasse stehenblieb. Freier Eintritt. Auch gu