: Susanne Wilhelm, Oliver Fröhlich
: Dorian Hunter 69 - Die Schlichterin von Babylon
: Zaubermond Verlag
: 9783955720698
: 1
: CHF 4.50
:
: Horror
: German
: 416
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Asmodi I. ist endgültig zurück. Doch nun braucht die Schwarze Familie einen neuen Schiedsrichter. Gerade als der Fürst der Finsternis den Posten neu besetzen will, taucht ein zerstört geglaubtes Artefakt auf, das seine Pläne durchkreuzt. Er ist gezwungen, eine alte Tradition der Dämonen aus der Zeit vor der Schwarzen Familie wiederzubeleben: Schiedsrichter wird, wer den Stab des Schlichters berühren kann! Der 69. Band der legendären Serie um den 'Dämonenkiller' Dorian Hunter. - 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 258: 'Die Schlichterin von Babylon' 259: 'Der neue Schiedsrichter'

 

Die Schlichterin von Babylon

 

von Oliver Fröhlich und S. R. Bellem

nach einer Story von Susanne Wilhelm

 

1. Kapitel


 

Der Vollmond goss sein Licht über das dämonische Treiben auf dem Hexenhügel. Vor Hunderten von Jahren hatten unzählige zu Unrecht beschuldigte Frauen an diesem Ort ihr Leben verloren. Hingerichtet von der Inquisition. Gefoltert, verbrannt, geköpft, gehäutet oder auf sonstige bestialische Art im Namen der Kirche getötet. Blut hatte die Erde getränkt.

Ein Platz, wie geschaffen für einen Sabbat.

Asmodi hatte geladen und alle waren gekommen. Die rumänische Vampirsippe Modrescu mit ihrem Oberhaupt Radu. Naberius, ein alter Seuchendämon in der Gestalt eines hageren Mannes mit Raubvogelnase. Die Stansons, eine englische Werwolffamilie. Vanthara und Symirana, zwei geflügelte Dämonenschwestern aus dem fernen Osten. Didier Bagrod, ein haitianischer Voodoo-Priester. Edwin Jong und seine Brüder, allesamt Hexer aus den Niederlanden. Die von Hirdners, eine Gruppe von Nachtmahren. Und viele andere Kreaturen der Finsternis.

Sie tanzten ekstatisch um Feuerstellen, sangen finstere Ritualmelodien, gaben sich Orgien hin. Alle genossen das Fest. Nun, vielleicht nicht alle. Denn in den Mienen der sieben nackten, an Pfähle geketteten Jungfrauen lag Entsetzen, keine Freude. Sie kreischten, zerrten an den Fesselungen, weinten und wandten das Gesicht ab, wenn sich ein Dämon an ihnen verging. Sie flehten, man möge sie freilassen, doch damit stachelten sie die Feiernden nur weiter an.

Noch hatte Asmodi seinen Gästen nicht mitgeteilt, welchem Zweck der Sabbat diente. Doch die Tuscheleien der Anwesenden zeigten, dass viele einen Verdacht hegten.

»Hast du Neues von der Kranich gehört?«

»Seit einiger Zeit hat sie niemand mehr gesehen.«

»Ist sie bei Asmodi in Ungnade gefallen?«

»Aber sie hat ihm die Rückkehr doch erst ermöglicht!«

»Man erzählt sich, sie habe ihn verraten.«

»Wer erzählt das?«

»Na, ebenman!«

»Sie ist tot.«

»Sie ist geflohen.«

»Asmodi hält sie gefangen.«

Der Fürst der Finsternis lauschte den Gerüchten und erfreute sich an ihnen. Bald würden die Gäste des Sabbats erfahren, worum es ging, aber bis dorthin sollten sie ruhig noch ein bisschen spekulieren. Auf die volle Wahrheit würde ohnehin niemand kommen. Und so musste es auch bleiben.

Lucinda Kranich hatte ihm die Rückkehr ermöglicht. Das traf zu. Allerdings unfreiwillig. Mittels eines nie da gewesenen magischen Rituals hatte sie ihn wiederauferstehen lassen – ihn, den wahre