: Christian Schwarz, Michael M. Thurner
: Dorian Hunter 82 - Sommernachtsalbtraum
: Zaubermond Verlag
: 9783955720827
: 1
: CHF 4.50
:
: Horror
: German
: 208
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Band 82 der legendären Serie um den 'Dämonenkiller' Dorian Hunter! Die Steinzeitdämonin Mainica ist immer noch nicht besiegt. Aber sie hat sich verändert. Ist sie überhaupt noch sie selbst oder hat etwas anderes von ihr Besitz ergriffen? Etwas noch Gefährlicheres? Als Dorian Hunter sich näher mit der Vergangenheit der metallenen Särge beschäftigt, die zu Mainicas Gefängnis werden sollen, stellt er Erstaunliches fest. Durch Eis und Schnee zieht es ihn ausgerechnet nach Norwegen, wo er Wesen kennenlernt, von deren Existenz er bisher nicht wusste ... 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 283: 'Kaltes Eisen' 284: 'Sommernachtsalbtraum'

 

Kaltes Eisen

 

von Christian Schwarz

nach einem Exposé von Susanne Wilhelm

 

1. Kapitel


 

Im Jahre des Herrn 1394

Es hat sie wohl schon immer gegeben. Aber niemand weiß, warum sie so plötzlich aus ihren Löchern krochen. Innerhalb kurzer Zeit haben sie sich zu einer tödlichen Gefahr entwickelt. Nun wird es Zeit, dass ihnen jemand die Stirn bietet und sie dahin zurückschickt, wo sie hergekommen sind. Dieser Jemand werde ich sein. Und Hakon, der mir glaubhaft versicherte, dass er die Waffen dafür hat. Mit Gottes Hilfe werden wir es schaffen.

 

Endlich finde ich die Zeit, meine Geschichte niederzuschreiben. Ich muss es tun, denn das, was ich erlebt habe, ist einfach zu verstörend. Vielleicht verarbeite ich es besser, indem ich es diesen Blättern anvertraue.

Heute wanderte ich den ganzen Tag entlang der norwegischen Südküste. Ich benutzte die öffentlichen Pfade, wich aber aus, wenn andere Menschen des Weges kamen. Ich fürchte mich nicht vor ihnen, denn ich bin stark und mutig und ganz sicher ein Meister des Schwerts, das Tag und Nacht an meiner Seite hängt. Aber ich muss vorsichtig sein, denn auf meinen Kopf ist eine hohe Belohnung von sechzig neuen Silbermark ausgesetzt, die König Håkon VI. Magnusson vor über drei Jahrzehnten zum ersten Mal prägen ließ. Håkon war gewiss ein aufrechter Kerl, ein Mann echten norwegischen Geblüts. Aber seit seinem Tod im Jahre des Herrn 1380 regiert seine dänische Gattin, die ungekrönte Margarethe. Ihr Traum ist es, alle nordeuropäischen Staaten unter ihrer Herrschaft zu vereinigen, um damit ein Gegengewicht zur mächtigen norddeutschen Hanse zu schaffen. Damit zog sie sich den Zorn vieler norwegischer Fürsten zu, die dieses nicht gutheißen. Norwegen soll unabhängig bleiben.

Einer dieser Fürsten, Olav von Hårfagres, hatte beschlossen, die Königin aktiv zu bekämpfen, und nach Art der früheren Seekönige ein Drachenschiff ausgerüstet. Zu dessen Mannschaft hatte auch ich gehört. Mehr noch, ich war der engste Vertraute Hårfagres' gewesen und hatte von diesem Lesen und Schreiben gelernt. Bei mehr als zwei Dutzend Raubzügen entlang der norwegischen und dänischen Küste, die wir teilweise zusammen mit den Schiffen von Gödecke Michels' Vitalienbrüdern führten, konnten wir zwei Jahre lang Angst und Schrecken verbreiten und zahlreiche Schiffe der verhassten Königin plündern und versenken. Vor guten zwanzig Tagen jedoch war unsere stolzeWindsbraut vor der schwedischen Küste bei Helsingborg in einen Hinterhalt gesegelt und von vier königlichen Schiffen aufgerieben worden. Einige wenige schafften es, an die Küste zu schwimmen und zu entkommen, darunter ich, während Hårfagres ohne öffentliche Gerichtsversammlung, einem Thing, am Mast aufgeknüpft worden war.

Auf meinem Weg nach Norden in meine norwegische Heimat erfuhr ich vor drei Tagen, dass die dänische Hexe hohe Belohnungen auf