Sprechen wir jemandem von der Beseeltheit der Pflanze, so wird, falls uns der Betreffende nicht als Spaßvogel oder bedauernswerten Irrenhauskandidaten betrachtet, eine seiner ersten Fragen sein: Wie mag dann das vitalseelische Empfindungsvermögen der Pflanze geartet sein, wie beschaffen müssen wir es uns denken? Das ist eine Frage, die selbstverständlich ebenso naheliegend wie schwer beantwortbar ist. Unmittelbar beantwortbar überhaupt nicht. Man muss sich auf das Vergleichen verlegen, muss aus den Symptomen auf das Wesen schließen, wie der Arzt auf die Krankheit. Aber hier gleich eines voraus: Ob wir auf diese Frage eine mehr oder minder berechtigte, mehr oder weniger begründbare Antwort finden können oder nicht, — die Frage nach der Vitalbeseeltheit überhaupt der Pflanze wird davon nicht berührt. Für diese haben wir, wie man gesehen hat und noch sehen wird, ganz andere entscheidende Gründe. Die Feststellung einer dem logischen Denken sich aufdrängenden Tatsache und das vollständige Verstehen dieser Tatsache bedingen sich nicht gegenseitig. Wenn wir einen Menschen eine Handlung begehen sehen, die wir „nicht begreifen“, das heißt, bei welcher wir nicht verstehen, was er dabei gedacht oder gewollt haben mag, so