1. Kapitel
Heute
„Ich kann nicht fassen, dass wir uns über einen Wasserbüffel streiten.“ Annie Rush richtete den Hemdkragen ihres Mannes.
„Dann lass uns damit aufhören“, sagte er. „Die Entscheidung ist gefallen.“
Er setzte sich und schob erst einen, danach den anderen Fuß in seine Cowboystiefel – diese unglaublich teuren Stiefel, die sie ihm letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte. Weil sie an ihm so verdammt gut aussahen, hatte sie den Kauf jedoch nie bereut.
„Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Wir können das immer noch absagen. Das Budget für die Show ist bereits ausgeschöpft. Und ein Wasserbüffel? Das sind tausendfünfhundert Pfund reine Sturheit.“
„Komm schon, Babe.“ Martin stand auf. Seine blauen Augen glitzerten wie die Sonne auf dem Wasser eines Swimmingpools. „In der Sendung mit einem lebendigen Tier zu arbeiten wird ein echtes Abenteuer. Die Zuschauer werden es lieben.“
Sie atmete verärgert aus. Verheiratete Paare stritten sich über die dümmsten Dinge. Wer hat die Zahnpasta offen gelassen? War es schneller, den Ventura Freeway oder die Golden State zu nehmen. Die Anzahl der Silben im Wort Brokkoli. Die optimale Temperatureinstellung der Heizung. Warum spülte er nie seine Bartstoppeln im Waschbecken weg?
Und nun das. Ein Wasserbüffel.
„Wo in meiner Jobbeschreibung steht, dass ich ein Wasserbüffelcowboy bin?“, fragte sie.
„Der Büffel ist ein integraler Bestandteil der Sendung.“
Er sammelte seine Schlüssel und seine Aktentasche ein und ging nach unten. Seine Schritte hallten schwer auf dem Holzfußboden.
„Das ist ein verrückter Missbrauch des Produktionsbudgets.“ Sie folgte ihm. „Das hier ist eine Kochsendung, nichtWildes Tierreich.“
„Er istThe Key Ingredient“, beharrte Martin. „Und wenn die Hauptzutat der Woche Mozzarella ist, brauchen wir einen Büffel.“
Annie biss die Zähne zusammen, um sich davon abzuhalten, die Diskussion weiterzuführen. Sie erinnerte sich daran, dass dieser Streit auf einer tieferen Ebene ihre Ehe berührte. Im Vergleich damit war selbst ein fünfzehnhundert Pfund schwerer Büffel eine Kleinigkeit. Es waren die großen Dinge, die zählten – Martins mühelose Art, Knoblauch und Schnittlauch zu schneiden, wenn er für sie kochte. Seine Hingabe an die Sendung, die sie gemeinsam erschaffen hatten. Der heiße Sex unter der Dusche, den sie am vergangenen Abend gehabt hatten.
„Das wird super“, sagte er. „Vertrau mir.“ Er legte einen Arm um ihre Taille und gab ihr einen kurzen K