1. KAPITEL
Alexis Matheson träumte von Weihnachtsgebäck und selbst gemachten Süßigkeiten. Doch gerade als sie im Schlaf anfing, sich Sorgen darüber zu machen, dass ihr Backthermometer nicht richtig funktionierte, änderte sich die Szenerie schlagartig.
Auf einmal lag sie in den Armen eines Lovers, den sie nicht genau erkennen konnte, und gab sich einem leidenschaftlichen Kuss hin, der heißer war als jeder Backofen. Im Traum fragte sie sich, wer dieser Unbekannte sein mochte – und wieso sie sich überhaupt mit einem Sextraum quälte. Schließlich hatte sie doch beschlossen, in Sachen Sex eine Fastenzeit einzulegen, bis sie ihr Gefühlschaos wieder im Griff hatte.
Verdammt. Anscheinend war ihr Unterbewusstsein der Ansicht, dass dies wahrscheinlich noch viel zu lange dauern würde.
Oh, der Lover in ihrem Traum war ziemlich gut. Was er da mit seiner Zunge und seinen Händen anstellte … Wie war sie eigentlich auf die Idee gekommen, Sex sei auf absehbare Zeit nicht gut für sie?
Stöhnend schlang sie die Arme um den Mann und seufzte genießerisch, als er mit den Lippen ihren Hals hinabwanderte. Spielerisch knabberte und saugte er, und es prickelte so sinnlich, dass sie eine Gänsehaut bekam.
Alles fühlte sich so wirklich an! Und gleichzeitig auch so traumhaft. Wenn die Männer in ihren Träumen so fantastisch waren, sollte sie den realen Sex vielleicht komplett aufgeben.
Haha. Sehr witzig.
Wieder stöhnte sie auf, als eine kräftige Hand sich auf ihre Brust legte. Der Druck der Finger verstärkte sich – und Alexis riss die Augen auf.
Da stimmte etwas nicht. Es fühlte sich zwar himmlisch an, aber das war nicht der entscheidende Punkt. Das, was da gerade geschah, konnte sich niemals nur in ihrem Kopf abspielen.
Noch bevor Alexis einen klaren Gedanken fassen konnte, wurde sie wieder geküsst, und es fühlte sich verdammt gut an.
Aber Moment mal, sie war doch allein ins Bett gegangen!
Diese eine Schrecksekunde reichte, und das Adrenalin verjagte den sinnlichen Genuss. Die Lust, die ihr Lover ihr gerade noch mit seinen unglaublichen Talenten beschert hatte, wich der Panik, dass sie als weiteres Opfer in irgendeiner Verbrechensstatistik landen könnte.
Mit aller Kraft stieß sie den Mann, der auf ihr lag, zurück. Sie riss ihr Knie hoch und landete damit einen strategischen Volltreffer zwischen seinen Beinen.
Vor Schmerz aufstöhnend, rollte er zur Seite und krümmte sich.
Ihr schossen sämtliche Szenen aus Büchern und Filmen über Serienkiller durch den Kopf, die sie je gelesen oder gesehen hatte. Das gab ihr die Kraft, den Kerl trotz seiner Größe mit einem weiteren Tritt aus dem Bett und auf den Boden zu befördern.
„Dieses Bett ist bereits belegt, kapiert?“
Sobald sie den dumpfen Aufprall auf dem Teppich hörte, sprang sie auf und schaltete das Licht an. Sie schnappte sich einen Schuh – der erstbeste Gegenstand, der ihr in die Finger kam –, und schleuderte ihn dem Fremden entgegen, als dieser sich gerade aufrappelte.
Lieber Himmel, der Kerl war nackt!
Er wich dem Schuh aus und schrie: „Verdammt, was tust du? Hör auf, Sachen nach mir zu werfen! Ich bin bereits nach deinem Tritt k. o. gegangen!“ Während er mit beiden Händen seine Weichteile schützte, blinzelte er ins Licht wie ein Maulwurf in die Sonne. „Pass doch auf!“
„Nein, du passt gefälligst auf. Dies ist mein Zimmer, und, noch entscheidender, das ist mein Bett. Ich gebe dir genau zehn Sekunden, um mir zu verraten, wer du bist, sonst bekommst du Martha Stewart zu spüren.“
Drohend hob sie das Buch, von dessen Cover ebenjene Martha Stewart, die Expertin für Küche, Haus und Garten, den Betrachter anlächelte. Alexis wedelte damit, um ihrer Drohung Nachdruck zu verleihen, doch der kräftige dunkelhaarige Mann sah aus, als würde er einen Treffer schadlos überstehen.
Selbst unter