2. KAPITEL
Für gewöhnlich trank Hannah keinen Alkohol. Aber als sie auf dem kleinen Sofa in der spärlich beleuchteten Bar saß, umklammerte sie ihren Wodka-Tonic mit beiden Händen, als ob ihr Leben davon abhinge. „Fünf Millionen Dollar? Ja sind Sie denn völlig verrückt?“
Logan lehnte sich in seinem Clubsessel zurück und begegnete ihrem Blick. „Es ist nicht mein Geld. Ich überbringe nur die Botschaft.“
Sie stellte ihr Glas auf das Tischchen und strich sich nervös durchs Haar. „Sie behaupten also, dass ich nur einige Papiere unterzeichnen müsste, und Sie überlassen mir ein Vermögen.“
„Es ist ein bisschen komplizierter.“
Nachdem diese Fünf-Millionen-Dollar-Bombe hochgegangen war, kam ihr plötzlich alles kompliziert vor. Auch die Entscheidung, das Geld nicht anzunehmen. „Muss ich vor ein Nachlassgericht?“
„Nein. Aber es gibt einige besondere Bestimmungen.“
Sie ließ die Hände sinken. Klar, dass da irgendwo ein Haken sein musste. „Als da wären?“
„Wenn Sie das Erbe antreten wollen, müssen Sie eine Geheimhaltungserklärung unterzeichnen.“
„Geheimhaltung?“
„Das bedeutet, wenn Sie das Geld nehmen, dürfen Sie per Gesetz niemandem ihre Verbindung zu den Lassiters preisgeben.“
Hannah lachte freudlos. „Ha! Ich weigere mich definitiv, das zu tun. Nicht, nachdem mein ganzes Leben überschattet war von Scham und Ungewissheit, weil mein biologischer Vater mich nicht anerkennen wollte.“
„Also haben Sie Grund zu der Annahme, dass J. D. Lassiter Ihr Vater war?“
„Ja, die Möglichkeit besteht. Aber ich weiß es nicht mit Sicherheit, weil ich keine Beweise habe. Wie auch immer, ich werde keinen Penny von seinem Schweigegeld annehmen.“
Logan leerte seine Kaffeetasse und schwieg für eine Weile. „Wie sehen denn Ihre beruflichen Perspektiven aus?“, fragte er