3
Das Studium
3.1
Die Wahl der richtigen Uni
und die Bewerbung
Wie kommt Dir das jetzt alles vor? Meinst Du, Du willst Dich in den nächsten Jahren hauptsächlich mit diesem abstrakten Zeug beschäftigen, und erkennst Du Dich vielleicht sogar in dem von mirübertrieben gezeichneten Profil des Philosophen wieder? Dann musst Du Dich jetzt nur noch um einige praktische Dinge kümmern. Zuallererst mal musst Du Dich entscheiden, wo Du gern Philosophie studieren würdest. Zum Glück sieht es in der Philosophie, was freie Studienplätze betrifft, nicht so düster aus wie in einigen anderen Fächern. An vielen Universitäten ist der Zugang zum Studiengang zulassungsfrei, sodass Du Dich im Grunde einfach einschreiben kannst. An manchen Unis – vor allem in den attraktiven Großstädten – gibt es für die Zulassung zum Studienfach Philosophie allerdings einen Numerus clausus (NC), das heißt, es gibt eine begrenzte Anzahl von Studienplätzen, die anhand der Abiturnoten der Bewerber vergeben werden. Wenn man beispielsweise davon spricht, dass ein Fach einen NC von 2,3 hat, dann heißt das, dass die niedrigste Abiturnote zugelassener Studenten eine 2,3 ist. Auch was NCs betrifft, ist die Lage entspannt, denn auch dort, wo es in der Philosophieüberhaupt einen gibt, ist er meistens nicht so hoch wie bei den wesentlich beliebteren Fächern, wie zum Beispiel Psychologie. Selten liegt er höher als 2,0. Ob es an Deiner Wunschuni einen NC gibt und wo er bei Deiner Bewerbung ungefähr liegen wird, kannst Du sehr gut daran ablesen, wie die Sache im letzten Jahr aussah. Schwankungen sind hier meistens nur minimal.
Aber selbst wenn Du den NC an der Uni Deiner Wahl reißt, heißt das noch lange nicht, dass Du dort nicht doch Philosophie studieren kannst. Denn dank der Einrichtung von Wartesemestern kannst Du nach dem Abitur einfach»warten«, bis Du zugelassen wirst. Ein Wartesemester entspricht jedem Semester nach Deinem Abitur, in dem Du nicht in einer deutschen Hochschule eingeschrieben bist. Was Du ansonsten machst, ist wurscht. Wenn Du also davon ausgehen kannst, dass Du zum Beispiel sechs Wartesemester abwarten musst, bevor Du zugelassen wirst, dann kannst Du in der Zwischenzeit ruhig noch eine Ausbildung oder einen Job einschieben. An den meisten Unis musst Du allerdings eh nicht warten. Und wenn doch, dann selten mehr als zwei oder drei Semester (je nachdem, welchen Abidurchschnitt Du hast). Ganz wenige Unis haben in Philosophie eine hohe maximale Wartedauer. Wenn Du Dich darüber informieren möchtest, an welchen Unis es in Bezug auf NC und Wartesemester wie aussieht, schau doch mal auf dieser Seite nach:www.nc-werte.info/studiengang/philosophie/. Dort kannst Du Dich zumindest grob orientieren, wie Deine Chancen stehen. Im Voraus kann man das nämlich nie genau sagen. Da sich viele an mehreren Unis bewerben, wird nicht jeder Studienplatz auch von jedem erfolgreichen Bewerber angenommen. Deshalb gibt es auch noch ein Nachrückverfahren, in dem die so wieder frei werdenden Plätze durch die nächsten Bewerber auf der Liste aufgefüllt werden. Deshalb kann es manchmal ziemlich lange dauern, bis Du weißt, ob Du einen Platz bekommst oder nicht. Je schlechter Dein Durchschnitt und wenn Du an Orte mit NC und Wartesemestern möchtest, desto sinnvoller ist es auf jeden Fall, dass Du Dich bei so vielen Hochschulen wie möglich bewirbst. Wenn Du aber ein gutes bis sehr gutes Abi hast oder die zugangsbeschränkten Unis einfach ignorierst, dann kannst Du Dir im Grunde frei aussuchen, wo Du Philosophie studieren möchtest. Aber wonach soll man da gehen?
3.1.1
Wo ist es denn gut?
Objektiv kann man diese Frage nicht beantworten. Es kommt ganz drauf an, was Deine Vorlieben sind. Möchtest Du lieber in eine aufregende Großstadt oder lieber in ein kuscheliges Studentenstädtchen, möchtest Du in der Nähe Deiner Freunde und Familie bleiben oder lieber weiter weg, bevorzugst Du den Norden oder den Süden, Osten oder Westen? Egal, wie Du Dich entscheidest, alles wird Vor- und Nachteile haben. Beispielsweise kann ein weit entfernter Studienort dazu führen, dass Du am Anfang einsam bist und Deine Freunde vermisst. Es kann aber auch sein, dass Du es in der Heimat ohnehin nicht mehr aushalten konntest und bei Deinem Neuanfang in der Ferne ruck, zuck zig neue Freunde findest und total aufblühst. Und ob Du lieber im Ruhrgebiet oder in Berlin, in Greifswald an der Ostsee