GOTT UND DIE FRAUEN
Ganz klar, die Menschheitsgeschichte muss neu geschrieben werden. Bereits der Beginn kann nicht als authentisch gelten und so nur von einem weiblichen Wesen beschrieben worden sein. Nachdem davon auszugehen ist, dass Gott ein Mann ist, muss eine Frau das erste menschliche Lebewesen auf dieser Erde gewesen sein. Sie fragen sich nun sicher, warum.
Bekanntermaßen hat Gott sieben Tage für die Erschaffung dieser wenig vollkommenen Welt gebraucht. Ich bitte Sie: Stellen Sie sich vor, Sie sind allmächtig. Würden Sie sieben Tage für all das brauchen? Höchstens einen halben Tag!
Also, womit hat Gott dann die restlichen sechseinhalb Tage verplempert? Genau, er hat in dieser verbleibenden Zeit versucht, die perfekte Frau zu erschaffen, und genau das hat sich so hingezogen.
Das erste Modell wollte einen kleineren Po und einen größeren Busen. Aber bei der Statik von Busen-groß-Po-klein fiel natürlich der erste Prototyp ständig nach vorne um. Dann wollte das nächste Modell blond sein, das andere schwarzhaarig ... und so ging es ständig weiter.
Schlussendlich sah unser Herr ein, dass es ein Fehler gewesen war, der Frau schon bei ihrer Konstruktion einen eigenen Willen zu geben, denn damit hatten seine Probleme begonnen.
In dem göttlichen Bemühen, ein Wesen zu erschaffen, das der männlichen Perfektion, seinem Ebenbild, annähernd gleichkommen würde, verbrauchte Gott also den größten Teil der Schöpfungswoche. Er erkannte deprimiert, dass er für ein fehlerfreies weibliches Modell Jahrzehnte gebraucht hätte.
Die Erschaffung des Mannes war dagegen ein Spaziergang. 85 Prozent Geschlechtstrieb, der locker auch noch als Hirn fungieren konnte, 5 Prozent innere Organe, wobei die Leber besonders stark ausgeprägt und belastbar sein musste, und 10 Prozent Muskeln; schon war der erste Prototyp Mann fertig.
Zurück zur Urlüge, Gott hätte zuerst den Mann erschaffen und dann das Weib aus dessen Rippe geformt. Eine Behauptung, die sichüber Jahrtausende hartnäckig und unwidersprochen gehalten hat. Kein Wunder. Da Gott ein Mann ist, ist natürlich sein Gedächtnis mit wichtigeren Dingen beschäftigt, als sich daran zu erinnern, was er vor Millionen von Jahren kreiert haben soll. Das männliche Hirn hält sich nämlich mit solch unerheblichen Dingen nicht lange auf. Es sind die wichtigen Fragen des Lebens, die zählen: Wo steht im Eisschrank das Bier? Mit wie vielen Toren muss Schalke gegen Madrid gewinnen, um in die nächste Runde zu kommen? Oder: Wie viel PS hat der neue Porsche?
Es ist außerdem eine lächerliche Behauptung, dass der Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradies mit einem Apfel begonnen haben sollen. Man stelle sich einmal vor: Eva (natürlich unbekleidet) lockt Mann mit einem Apfel. Mann nimmt Apfel und beißt hinein. Völlig unglaubwürdig. Es müsste heißen: Frau lockt nackend mit Apfel, Mann zerrt Frau ins Gebüsch, Apfel bleibt zurück. Oder, in der Alternativversion: Frau lockt (nackend) mit Flasche Bier, Mann trinkt Bier und zerrt Frau trotzdem ins Gebüsch. Leere Flasche bleibt zurück.
Egal welche Version, das Gebüsch bleibt immer das gleiche. Was schließen wir daraus? Esmuss anders gewesen sein!
Die Frau war also fraglos zuerst da, aber schlau wie sie nun mal ist, begab sie sich mit gespielter Unterwürfigkeit auf die zweite Position und behauptete, sie sei erstnach dem Mann erschaffen worden (wohl wissend, dass sich Gott nach der langen Zeit und all dem Stress nicht mehr daran erinnern würde). So kann sie sich ruhig zurücklehnen und alle Fehler dem Mann in die Schuhe schieben, ganz nach dem Motto: Wer zuerst da war, ist immer an allem schuld!
„Hä? Wie kann es dann sein, dass ihr Männer uns Frauen jahrhundertelang die Schuld an der ganzen Apfelgeschichte zugeschoben habt? Und wie kommst duüberhaupt auf die Idee, dass Gott nur ein Mann sein kann? Das ist so was von fantasielos! Typisch Mann!“
Was dieses Buch soll
Nein, dieses Buch hilft nicht, Vorurteile abzubauen. Und es ist keine theologische Arbeit. Alle Frauen dürfen sicher sein: Wir geben Ihnen in diesem Buch recht. Alle Männernübrigens auch. Wenn Sie Gründe suchen, Beweise, Ausreden– hier werden Sie fündig.
Wo Sie sich bestätigt sehen, berufen Sie sich gerne auf uns. Wo Sie sich missverstanden fühlen, betrachten Sie alles, was wir hier schreiben, als fatalen Irrtum.