Die „Kirche und das liebe Geld“: im Trommelfeuer der Kritik
Im Sinne einer sachlichen Auseinandersetzung nehmen wir Kritik ernst und wollen darauf angemessen sowie faktenorientiert antworten. In den folgenden Kapiteln werden wir immer wieder auf diese eingehen. Nachstehend werden die wichtigsten Kritikpunkte, die sich übrigens in fast gleichem Maße auf beide Großkirchen beziehen, aufgeführt. Seitenverweise zeigen an, wo sie behandelt werden. Diese Kritiken kommen aus zwei unterschiedlichen Richtungen, und zwar von „kirchenexterner“ wie von „kircheninterner“ Seite.
Die „kirchenexternen“ Kritiker lehnen Religion grundsätzlich ab und sind teilweise militante Atheisten. Es hat sich im deutschsprachigen Raum aber auch anderswo ein aggressives Neuheidentum gebildet, das kein Verständnis für jene aufbringt, die in Freiheit und in der Öffentlichkeit ihr religiöses Bekenntnis leben wollen. Es ist eine intellektuell agile, aber zahlenmäßig nicht signifikante Gruppe, die u. a. eine bedingungslose Trennung von Staat und Kirche fordert. Sie liegt im Trend einer wachsenden Religionsverachtung, die teilweise sogar in Hass umschlägt und für die westeuropäischen Industriegesellschaften typisch geworden zu sein scheint.
Die „kircheninternen“ Kritiker, hier besonders am Kirchensteuersystem, finden sich in der katholischen Kirche vor allem an ihren beiden Rändern. Von „progressiver“ Seite werden dabei pastorale Gründe vorgebracht. Die Art der Kirchensteuerbeitreibung durch das Finanzamt (bzw. den Lohnsteuerabzug) verstärke die Kirchenaustritte, ihr hafte auch das Odium einer gewissen „Unbarmherzigkeit“ an. Von vor allem extrem „traditionalistischen“ Kreisen hingegen, die sich im Besitz der allein gültigen Glaubenswahrheit und Spiritualitätspraxis wähnen, wird in dem als „Zwangssystem“ gedeuteten deutschen Kirchensteuersystem die Finanzierung der als „von