: Jiddu Krishnamurti
: Einbruch in die Freiheit
: Lotos
: 9783641208011
: 1
: CHF 6.10
:
: Östliche Weisheit
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Mein einziges Interesse besteht darin, den Menschen absolut und unbedingt frei zu machen.'Jiddu Krishnamurti
Krishnamu tis Wunsch, uns Menschen zu wahrer innerer Freiheit zu verhelfen, wird nirgends so deutlich wie in diesem Buch. Dabei lehrt der weltberühmte indische Meister keine mystischen Rituale auf geheiligten Altarstufen. Er zeigt vielmehr, dass wahre Freiheit darin liegt, jeden einzelnen Tag, sich selbst und die Umwelt als etwas Neues, Unbekanntes und Vollkommenes zu erleben. So ist der direkte Weg in die Freiheit immer auch der Weg ins Leben.
In unvergleichlicher Klarheit und Tiefgründigkeit, frei von jeglichem Dogma schenktEinbruch in die Freiheitwegweisende Antworten auf die großen Fragen des Lebens. Einer der größten Klassiker der Spiritualität - ein Juwel zeitloser Weisheit.
  • Wie wir selbstauferlegte Begrenzungen durchbrechen und innerlich frei werden: Krishnamurtis zeitlose Weisheit inspiriert Millionen Menschen auf der ganzen Welt
  • 'Jiddu Krishnamurti hat mich zutiefst beeinflusst und mir geholfen, die Grenzen meiner selbstauferlegten Freiheitsbeschränkungen zu durchbrechen.' (Deepak Chopra)


Jiddu Krishnamurti (1895-1986) wurde als Dreizehnjähriger von der Theosophin Annie Besant adoptiert. Sie sah in dem jungen Brahmanen den wiedergeborenen Messias und ließ ihn in sorgfältiger Erziehung auf seine künftige Rolle als 'Weltlehrer' vorbereiten. 1929 sagte sich Krishnamurti öffentlich von diesem Anspruch los mit der Begründung, dass keine Religion, keine Philosophie, kein Guru die Menschheit zur Wahrheit führen könne. Mit seinen kompromisslosen Einsichten zog Krishnamurti sechzig Jahre lang weltweit ein großes Publikum in seinen Bann. Seine Reden und die Gespräche mit Ratsuchenden wurden in mehr als 70 Büchern gesammelt. Krishnamurtis populärstes Werk 'Einbruch in die Freiheit' zählt zu den großen Klassikern der Spiritualität und findet Jahr für Jahr zahlreiche neue, begeisterte Leser*innen.

Der Mensch
und die Welt


Der Mensch hat zu allen Zeiten etwas gesucht, das über ihn und sein materielles Wohl hinausgeht – etwas, das wir Wahrheit oder Gott oder Realität nennen, einen zeitlosen Zustand –, etwas, das nicht durch Umstände, durch Gedanken oder durch menschliche Verderbtheit beeinträchtigt werden kann.

Der Mensch hat ständig die Frage gestellt: Worum geht es eigentlich? Hat das Leben überhaupt einen Sinn? Er hat die heillose Unordnung des Lebens vor Augen, die Rohheiten, die Revolten, die Kriege, die religiösen, ideologischen und nationalen Spaltungen, die nie aufhören, und mit einem Gefühl tiefer Enttäuschung fragt er, was er tun soll, was denn das ist, was wir Leben nennen, und ob es etwas gibt, das darüber hinausgeht.

Und da er dieses Unbeschreibliche, das tausend Namen trägt und das er immer gesucht hat, nicht finden konnte, hat er den Glauben entwickelt – den Glauben an einen Erlöser oder an ein Ideal –, und jeder Glaube erzeugt unabänderlich Gewaltsamkeit.

In diesem ständigen Kampf, den wir Leben nennen, versuchen wir einen Kodex des Verhaltens aufzustellen, der der Gesellschaft entspricht, in der wir aufgewachsen sind, ganz gleich, ob es sich dabei um eine kommunistische oder sogenannte freie Gesellschaft handelt. Wir akzeptieren eine genormte Lebenshaltung als Bestandteil einer Tradition, der wir als Hindus, Moslems oder Christen oder was wir sonst zufällig sein mögen, angehören. Wir schauen nach jemandem aus, der uns sagt, was rechtes oder falsches Betragen, was rechtes oder falsches Denken ist, und indem wir uns nach dieser Norm ausrichten, wird unser Verhalten, unser Denken mechanisch, werden unsere Reaktionen automatisch. Wir können das sehr leicht an uns beobachten.

Seit Jahrhunderten sind wir durch unsere Lehrer, durch unsere Autoritäten, durch unsere Bücher und unsere Heiligen gegängelt worden. Wir erwarten, dass sie uns alles offenbaren, was hinter den Hügeln, den Bergen und der Erde liegt. Und wir sind mit ihrer Darstellung zufrieden, das bedeutet, dass wir von Worten leben und unser Leben hohl und leer ist. Wir sind Menschen aus zweiter Hand. Wir haben von dem gezehrt, was man uns gesagt hat, und ließen uns entweder durch unsere Neigungen und Absichten leiten oder durch das, was uns durch die Umstände und die Umwelt aufgezwungen wurde. Wir sind das Resultat aller möglichen Einflüsse. In uns ist nichts Neues, nichts, das wir selbst entdeckt haben, nichts Ursprüngliches, Urtümliches, Leuchtendes.

Während der ganzen theologischen Vergangenheit ist uns von religiösen Lehrern versichert worden, dass wir, wenn wir bestimmte Riten verrichten, bestimmte Gebete oder Mantras wiederholen, uns gewissen Normen anpassen, unsere Wünsche unterdrücken, unsere Gedanken kontrollieren, unsere Leidenschaften sublimieren, unsere Triebe eindämmen und uns sexueller Ausschweifungen enthalten, dass wir – wenn Geist und Körper ausreichend gefoltert sind – dann etwas jenseits dieses bedeutungslosen Lebens finden werden. Und das haben Millionen sogenannter religiöser Menschen Jahrhunderte hindurch getan, entweder in der Abgeschiedenheit, indem sie in die Wüste oder in die Berge oder in eine Höhle gingen oder mit der Bettelschale von Dorf zu Dorf wanderten oder sich in einem Kloster als Gruppe zusammenfanden und ihren Geist zwangen, sich einem festgelegten Vorbild anzupassen. Aber ein gequälter Mensch mit einem zerbrochenen Geist, ein Mensch, der diesem ganzen Tumult zu entrinnen trachtet, der der äußeren Welt entsagt hat und durch Disziplin und Anpassung abgestumpft wurde, solch ein Mensch, wie lange er auch suchen mag, wird nur finden, was seinem irregeleiteten Geist entspricht.

 

Um nun zu entdecken, ob es tatsächlich etwas jenseits dieses unruhigen, schuldvollen, furchterfüllten, ehrgeizigen Daseins gibt oder nic