Überblick
In den Besitz seiner Provinzen gelangte Rom auf verschiedene Art und Weise. Neben erfolgreichen kriegerischen Auseinandersetzungen wurden Gebiete auch auf friedlichem Weg in das Imperium Romanum integriert. Bisweilen vererbten fremde Herrscher aus politischen Gründen sogar ihr Reich den Römern. Neben der direkten Ausübung der Herrschaft über ein Territorium übte Rom vielfach über lokale, von ihnen eingesetzte oder zumindest geförderte Herrscher indirekten Einfluss aus. In der Regel waren diese für gewöhnlich als Klientelkönige bezeichneten Männer aufgrund von inneren Problemen oder äußerer Bedrängnis auf den Beistand Roms angewiesen, um sich an der Macht halten zu können. Damit war eine zunehmende Abhängigkeit von Roms Wohlwollen vorgezeichnet.
Zahlreiche Provinzen Roms sind aus Klientelreichen hervorgegangen. In der Fachliteratur werden die von Rom abhängigen Herrscher mit dem modernen Begriff Klientelkönige (oder Klientelfürsten, seltener Vasallenkönige) bzw. im Englischen als „friendly kings“ bezeichnet, was nicht impliziert, dass allen der Titel König zukam. Auch wenn der Terminus Klientelkönig anachronistisch ist, trifft er doch den Charakter der Beziehung zwischen Rom und den betreffenden Herrschern, denn diese war nicht von Gleichrangigkeit, sondern von Unterordnung und Vormachtstellung geprägt. Die antiken Schriftsteller nan