: Anna Grebe
: Fotografische Normalisierung Zur sozio-medialen Konstruktion von Behinderung am Beispiel des Fotoarchivs der Stiftung Liebenau
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: 9783839434949
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: 1
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Die fotografische Repräsentation von Behinderung ist so alt wie die Fotografie selbst. Sie ist zudem daran beteiligt, dass »Behinderung« als Gegenentwurf zu dem gilt, was diskursiv als »Normalität« hergestellt wird. Um die Frage nach den Blickregimes, der Medialität und der (seriellen) Produktion von Behinderung im fotografischen Dispositiv beantworten zu können, verknüpft Anna Grebe anhand der Analyse eines ab 1880 geführten und ca. 50.000 Aufnahmen umfassenden Fotoarchivs die neuesten Erkenntnisse der Disability Studies mit den Grundlagen der Visual Culture und leistet so einen Beitrag zu einer Theorie der sozio-medialen Konstruktion von Behinderung.

Anna Grebe (Dr. phil.), geb. 1983, lebt in Berlin. Die Medien- und Kulturwissenschaftlerin promovierte an der Universität Konstanz und forscht und lehrt seitdem u.a. in Linz und Wien (Österreich) sowie in Valparaíso (Chile).
Inhalt5
1. Einleitung: Sozio-mediale Konstruktion von Behinderung7
1.1 Bilder von Behinderung – Bilder ohne Behinderung?7
1.2 Ein anderes Archiv: Das Fotoarchiv der Stiftung Liebenau15
1.3 Fragestellung und Aufbau der Studie19
2. Andere Bilder: Theoretische Grundlagen der sozio-medialen Konstruktion von Behinderung29
2.1 Zweimal Studies: Zum Verhältnis von Visual Studies und Disability Studies30
2.1.1 Die Visual Studies als Meta-Disziplin30
2.1.2 »Nichts über uns ohne uns!« Die Disability Studies38
2.1.3 Doing Images – Doing Dis/ability54
2.2 Fotografie und Behinderung59
2.2.1 Semiotische Ansätze der Fototheorie61
2.2.2 Fotografie und Behinderung aus zeichentheoretischer Perspektive67
3. Anderes Sehen: Vom Blick auf den (behinderten) Körper75
3.1 Die Disability Studies und der klinische Blick – eine Kritik am Blickregime?78
3.2 Normalität und Normalismus79
3.3 Normale Bilder von Behinderung?84
3.4 Der klinische Blick bei Foucault89
3.5 Der klinische Blick in der Fotografie95
4. Anderes beschreiben: Bildanalysen103
4.1 »Arbeit ist die beste Medizin« – Werkstattfotografien aus den 1920er Jahren105
4.1.1 Visuelle Ein- und Ausschlüsse105
4.1.2 Bildkomposition und soziale Hierarchie113
4.1.3 Medizinischer Blick oder soziales Blickregime?115
4.2 Ein ›Knipser‹ in Liebenau – Arbeiterporträts 1936-1940118
4.2.1 Zur Ästhetik der Knipserfotografie121
4.2.2 »Menschen des 20. Jahrhunderts«: Die Produktion von Normalität in der Porträtfotografie der Weimarer Republik132
4.3 Porträts im Wirtschaftswunder – das Leben im Josefshaus um 1960142
4.3.1 Die Liebenauer Anstalt zwischen Aktion T4 und der Gründung der BRD142
4.3.2 Zur Sichtbarkeit und gesellschaftlichen Relevanz behinderter Menschen in der Nachkriegszeit146
4.3.3 »Saisonkonformismus« als ästhetische Kategorie152
4.3.4 Denormalisierung durch Infantilisierung158
4.3.5 Blickregime statt Bildrhetorik?169
4.4 Fotografie zwischen Institution und Öffentlichkeit ab 1970172
4.4.1 Fotografieren im Zeichen von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit175
4.4.2 Sichtbarkeitsverhältnisse197
4.5 Zusammenfassung202
5. Anderes zeigen: Behinderung in Serie und als Archiv205
5.1 Einleitung205
5.2 Was ist ein Archiv? Archivtheoretische Grundlagen208
5.3 (Fotografische) Serialität212
5.3.1 Das vergleichende Sehen als Ordnungsprinzip213
5.3.2 ›Behinderung‹ in Serie?219
5.3.3 Fotografische Typen – das Archiv im Bild221
5.3.4 Objektivierung durch Vereinheitlichung – das Bild im Archiv227
5.4 Die Fotografie als Archiv im Archiv231
6. Behinderung (nicht) zeigen? Schluss233
Literatur239
Danksagung257