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Derweil es draußen schneite, tanzte Jung und Alt im Ballsaal des Keswick Clubs. Die Festgäste traten durch den Haupteingang, vor dem ein nagelneuer Ford F-150 protzte, dessen leuchtendes Rot langsam zugeschneit wurde. Bei diesem Wetter stellte Pete Vavilov das Tombola-Schild auf einer Staffelei drinnen auf.
Wer als Förderer von Silver Linings tausend Dollar Eintritt bezahlt hatte, bekam einen Schlüssel ausgehändigt. Derjenige, dessen Schlüssel den Transporter startete, hatte ihn gewonnen.
Im Erdgeschoss verkündete eine kräftige, mit bunten Kugeln und blinkenden Lichtern geschmückte Blautanne, dass Weihnachten war, als ob alle übrigen Dekorationen dies nicht vermochten. Arden Higham, die für das Farbenspiel zuständig war, hatte sich selbst übertroffen. Mit ihrer Truppe hatte sie viktorianische Abbildungen von Schlitten im Schnee, schönen Frauen mit den Händen in Muffs, von Rentieren und Scottish Terriern entdeckt und kopiert. Das komplette Spektrum dessen, was in jener Zeit beliebt war, gestaltete die Tafelaufsätze. An Ständern hängende kleine Kugeln und ein Schlitten, der mit Geschenken für die Jungen überquoll, nahmen eine Ecke ein. Silver Linings arbeitete mit jungen Burschen von zwölf bis achtzehn, die meisten aus armen Familien mit alleinerziehenden Müttern.
St. Cyril, die katholische Kirche in Crozet, überließ dem Verband ihren Freizeitraum zur Nutzung. Heute Abend strahlte Pfarrer O’Connor – jung, aber etwas behäbig – über das Ergebnis. Obschon Silver Linings unabhängig von St. Cyril operierte, bestand eine enge Verbindung.
Brian Hexham, Pete Vavilov, Lou Higham, Trainer Toth, Nelson Yarbrough, ein ehemaliger Quarterback in der Unimannschaft, und viele andere berieten die jungen Männer, unterwiesen sie in verschiedenen Sportarten und brachten ihre eigenen Söhne zu den Veranstaltungen mit. Der ursprüngliche Gedanke war es, einen privilegierten Jungen mit einem benachteiligten zu verkumpeln, aber die Jungen suchten sich ihre Kameraden selbst. Mit der Zeit versagte allerdings das natürliche Kumpelsystem und machte einem exakteren Platz.
Die Sponsoren hatten den jungen Männern Geld für Abendanzüge gegeben. Die meisten von ihnen trugen jetzt zum allerersten Mal einen Smoking, und fast alle gefielen sich darin. Wie die meisten Menschen hatten sie nichts dagegen, im Mittelpunkt zu stehen.
Sowohl junge Damen von der Kirche als auch Töchter von Teilnehmenden und Sponsoren waren anwesend.
»Ich hatte keine Ahnung, dass Arden so künstlerisch begabt ist«, sagte Darlene de Jarnette zu Harry. Sie warteten gemeinsam im Untergeschoss an der Seite des Ballsaales, der wie die meisten Ballsäle rechteckig und in neutralen Farben gehalten war und ein Podium für die Kapelle hatte. Ardens Deko brachte Farbe und Charme in die bescheidene Ausstattung. Die Ehemänner der beiden standen an der Bar an, um ihnen Getränke zu holen. »Für mich ist sie der detailverliebte buchhalterische Typ. Solche Fähigkeiten bringe ich eher nicht m