Heiliger Gregor, der Große
VIA SANNIO. BASILICA DI SAN GIOVANNI, 6.00 UHR
Auf dem Schild stand: „Öffentlicher Auftraggeber:Società Roma Metropolitane.Gesellschaft zur Übernahme öffentlicher Aufträge:Costruzioni s.p.a. del Consorzio Metro C. Bauarbeiten zur Errichtung der U-Bahn-Linie C. Baulos T3. AbschnittSan Giovanni – Fori Imperiali.“
Der Mann zog sich die Wollhaube über die Ohren, machte die matt glänzende Bomberjacke zu und betrachtete ungeduldig die blinkende Ampel, das einzige Licht auf der menschenleeren Piazza San Giovanni. Sein Freund neben ihm, ein Muskelprotz, der so gut wie keinen Hals besaß, schüttelte den Kopf. Er holte das Smartphone aus der Jacke und schaute auf die Uhr. 6.00. Warum tauchte der Idiot nicht auf? Wenigstens hatte es aufgehört zu regnen.
Der Vermessungstechniker Lucio Manetti kam in seinem roten Panda, doch der Motorenlärm wurde vom Quietschen einer leeren Straßenbahn übertönt. Er parkte am selben Ort wie immer. Und wie jeden Morgen vollführte er einen merkwürdigen und neurotischen Tanz um sein Auto, bevor er sich davon verabschiedete. Türen abgeschlossen? Ja. Scheinwerfer ausgeschaltet? Ja. Standlicht ausgeschaltet? Ja. Mit sanftem Druck