: Jürgen Ritsert
: Geschichtsbilder und Gesellschaftstheorie
: Beltz Juventa
: 9783779946076
: Gesellschaftsforschung und Kritik
: 1
: CHF 17.10
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 116
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
In diesem Buch werden kompakte Informationen über ausgewählte Geschichtsbilder gegeben, die zu verschiedenen Typen der Geschichtsauffassung gehören. Sie haben zudem das Geschichtsverständnis verschiedener Gesellschaftstheorien beeinflusst. Auch logische Begründungen der Geschichtsschreibung und Kritiken daran werden angeführt. Im Zentrum stehen Grundmerkmale einiger typischer Geschichtsbilder. Deren Eigenschaften werden aufgrund ausgewählter geschichtsphilosophischer Thesen von Sozialphilosophen und Gesellschaftstheoretikern illustriert und kommentiert. Der Verfasser informiert in kompakter Form über ausgewählte Geschichtsbilder, die im Zentrum bestimmter Geschichtsauffassungen stehen. Bilder vom Geschichtsverlauf und kontroverse Vorstellungen von einer angemessenen Logik der Geschichtsdarstellung (Historik) beeinflussen die verschiedensten Gesellschaftstheorien. Nicht so sehr das Werk einzelner ausgewählter Autoren, sondern die Merkmale gesellschaftstheoretisch relevanter Geschichtsbilder und ihrer Probleme stehen im Zentrum der Darstellung. Sie werden anhand einiger Behauptungen und Thesen der ausgewählten Theoretiker diskutiert. Verhandelt werden die teleologische, die zyklische, die hermeneutische, die chronologische, die szientistische sowie die dialektische Geschichtsauffassung. Hinzu kommen einige Notizen zur Zeitstruktur von Biographien und Autobiographien, also von Darstellungen des individuellen Lebensprozesses.

Jürgen Ritsert, Dr. rer. pol., Jg. 1935, ist emeritierter Professor im FB Gesellschaftswissenschaften der J.W.-Goethe-Universität in Frankfurt/Main. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Sozialphilosophie, Gesellschaftstheorie und Logik der Sozialwissenschaften.
Inhalt6
Die Absicht: Exempel für Geschichtsbilder8
Einleitung: Geschichte (Historie), Geschichtsschreibung (Historik) und Geschichtsbilder10
G I: Das teleologische Modell13
Götterdämmerung13
G II: Das zyklische Modell26
Friedrich Nietzsche26
Oswald Spengler32
Anhang: Adorno über Spengler nach dem Untergang38
G III: Das hermeneutische Modell40
Geschichte, Zeitlichkeit und das geisteswissenschaftliche Verstehen43
Geschichtshermeneutik – Wilhelm Dilthey44
Einschub: Eine etwas andere Verstehenstypologie49
Geschichtshermeneutik – Hans-Georg Gadamer51
Ein „historischen Individuum“ verstehen – Max Weber53
Historismus – Eine Notiz56
G IV: Das chronologische Modell58
Chronologie und Chronik58
Narration und Erklärung60
G V: Das szientistische Modell65
Das Problem der historischen Gesetzmäßigkeiten65
Der Positivismus und das Dreistadiengesetz – Auguste Comte72
Kritik am Historizismus – Sir Karl Raimund Popper77
G VI: Das dialektische Modell84
Die materialistische Geschichtsauffassung – Zwei Standardzitate84
Das ökonomistische Modell87
Das funktionalistische Modell91
Das minimaldialektische Modell96
Vermittlungslogische Deutungsvorschläge99
G VII: Biographien – Über die Lebensgeschichte des Einzelnen102
Historie und Historik der Person – Das Problem der Einheit des Subjekts in seiner Erinnerung103
Entwicklung und Regression (G 1)105
Lebenszyklen und die Redundanzen des Alltagslebens (G 2)106
Deutungen und Selbstdeutungen (G 3)107
Narrative Erklärungen des individuellen Geschicks (G 4)109
Selbstsein und Bestimmtsein (G 5)110
Zur dialektischen Zeitstruktur des Lebenslaufes (G 6)112
Literaturverzeichnis116