: Jane Porter
: Traumtage auf Capri
: Cora Verlag
: 9783733774479
: Digital Edition
: 1
: CHF 1.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Auf Capri verlebt Payton wahre Traumtage: Goldene Sonne, blauer Himmel und eine Villa am Meer, mit einem Mann, der ihr jeden Wunsch erfüllt: ausgerechnet ihr Exmann Marco d'Angelo, der sie während ihrer Ehe kaum beachtet hat! Warum kümmert er sich jetzt so liebevoll um sie?



Bereits in der Grundschule schrieb Jane ihr erstes Manuskript: Es war 98 Seiten lang und wurde von einem Jungen in ihrer Klasse zerrissen. Jane weinte, der Junge musste die zerrissenen Seiten zusammenkleben und kam mit einer Verwarnung davon, während Jane fürs Schreiben im Unterricht bestraft wurde und so lernte, dass die Schule für einen wahren Künstler nicht der geeignete Ort ist. Trotzdem ließ sie sich davon nicht entmutigen und schrieb weiter, hauptsächlich Gedichte, die in Zeitungen und in Teenagermagazinen veröffentlich wurden. Als ihre Eltern, beide Lehrer, für ein Jahr nach Europa gingen, durfte Jane sie begleiten. Sie liebte England und Italien - und ganz besonders die italienischen Männer! Janes Vater starb, als sie 15 Jahre alt war, und in den darauffolgenden Jahren begleitete sie ihre Mutter in viele verschiedene Länder. Sie interessierte sich für fremde Kulturen und las sehr viel. Später studierte sie in Südafrika, Japan und Irland. Ihre ersten vier Manuskripte, die sie während des Studiums schrieb, wurden von den Verlagen abgelehnt. Aber Jane lernte weiter, veröffentlichte Artikel, lehrte, heiratete, bekam zwei Söhne, und im Jahr 2000 war es dann so weit: Ihr erster Roman wurde angenommen und veröffentlicht. Endlich ging der Traum, den sie schon als kleines Schulmädchen gehabt hatte, in Erfüllung. Jane Porter lebt mit ihrem Mann und den kleinen Söhnen in Seattle im amerikanischen Bundesstaat Washington.

1. KAPITEL

Der Tod und die Steuern. Die einzigen beiden Sicherheiten im Leben. Tod und Steuern …

Die Gedanken kreisten in Paytons Kopf, während sie das Gepäckband mit den Koffern beobachtete, das sich immer im Kreis bewegte.

Payton strich sich müde eine kastanienbraune Strähne aus der Stirn. Beim Einsteigen war ihr Haar noch sorgfältig geflochten gewesen, aber nach fünfzehn Stunden Flug hatten sich einzelne Strähnen aus dem Bauernzopf gelöst.

Ein schwarzer Koffer rollte auf sie zu, und Payton beugte sich hinüber, um das Schild zu lesen.

Falscher Name.

Sie strich Gia über den Kopf und sah in das Gesicht ihrer schlafenden Tochter. Die Tränen auf Gias geschwollenen Wangen erinnerten noch immer an die Stunden, die sie untröstlich geweint hatte, weil sie ihre kleine Kuscheldecke irgendwo zwischen San Francisco und New York verloren hatte.

Payton presste die Lippen aufeinander. Wenn sie jetzt daran dachte, würde nur alles schlimmer werden. Sie musste jetzt stark sein.

Es war kein leichter Flug gewesen. Es war kein leichter Monat gewesen. Es war kein leichtes Leben gewesen.

Payton warf Livia einen forschenden Blick zu. „Alles in Ordnung, Liv?“, fragte sie flüsternd und lächelte Gias Zwillingsschwester aufmunternd zu.

Die Dreijährige saß auf einem Autokindersitz, nuckelte an ihrem Daumen und hielt ihre eigene Kuscheldecke fest im Arm.

Livia nickte ernst. Die Mädchen hatten Paytons herzförmiges Gesicht, die kleine gerade Nase und die dunkelblauen Augen geerbt, aber die wunderschönen schwarzen Locken, die zartbraune Haut und die dichten Wimpern hatten sie von ihrem Vater.

Sie musste nur an Marco denken, und ihr Magen schnürte sich zu. Sie konnte nicht glauben, dass sie das hier wirklich tat. Als sie Marco vor zwei Jahren verlassen hatte, hatte sie geschworen, dass sie nur der Tod zurückbringen würde. Wie recht sie gehabt hatte.

Payton blinzelte die aufsteigenden Tränen weg und konzentrierte sich dann wieder auf das Gepäckband. Sie hatte nicht nah am Wasser gebaut, aber sie war vollkommen übermüdet.

Das letzte Jahr war hart gewesen, aber am schlimmsten war der letzte Monat gewesen. Vier Wochen voller Angst und Sorge.

Und dann hatte sie sich entschieden: Wenn sie krank war, würden die Mädchen ihren Vater brauchen.

Gia rührte sich in ihren Armen, die dunklen Wimpern zuckten. „Ich will meine Kuscheldecke“, jammerte sie, heiser vom langen Weinen.

Payton streichelte ihr über das Haar. „Ich weiß, mein Schatz.“ Tränen traten in Gias Augen. „Ich will siejetzt!“ Liv begann ebenfalls zu wimmern. Plötzlich hielt das Gepäckband an.

Payton starrte auf das flache Band. Ein Flughafenarbeiter verstaute die nicht abgeholten Koffer auf einem Wagen.

Ihr Koffer war nicht dabei. Die Tasche der Mädchen war da. Die zwei Autokin