: Vicky Wall
: Aura Soma Das Wunder der Farbheilung und die Geschichte eines Lebens
: Hans-Nietsch-Verlag
: 9783862640942
: 1
: CHF 13.50
:
: Alternative Heilverfahren
: German
: 279
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Klassiker zu Aura-Soma: die Autobiografie der Begründerin Vicky Wall!   Ergänzte und kommentierte Neuausgabe  Vicky Wall wurde 1918 geboren. Ihr Vater, ein Kabbalah-Gelehrter, half ihr schon früh, die Wahrnehmung für das Pflanzenreich zu schärfen, und weihte sie in manches Geheimnis ein. Später machte sie eine Lehre bei einem Apotheker. Das war in einer Zeit, als Apotheker noch Heilpflanzen anbauten, um daraus selbst Pillen, Tees und Salben herzustellen. Später machte Vicky Wall eine Ausbildung zur Fußpflegerin. Dies blieb bis zu ihrer Erblindung (in ihrem sechsten Lebensjahrzehnt) ihre Hauptbeschäftigung. Nachdem die tiefste Verzweiflung über ihre Erblindung überwunden war, stellte sie fest, dass sich die Hellsichtigkeit, die sie von Kindesbeinen an besessen hatte, um ein Vielfaches verstärkte. In einer nächtlichen Vision bekam sie die Anleitung zu den ersten Aura-Soma-Ölen. Zuerst war Vicky Wall nicht klar, wofür die Öle gut sein sollten. Doch durch ihre Hellsichtigkeit machte sie die Beobachtung, dass Menschen immer zu jener Farbe griffen, die sie im 'Kern' ihrer Aura sah. Von da an war klar, dass Aura-Soma ein Spiegel der Seele ist. Aus dieser Erkenntnis entwickelte sich Aura-Soma als wirkungsvolles Werkzeug, um das eigene Potenzial zu erkennen und Blockaden aufzulösen. Vicky Wall starb 1991 nach langer Krankheit.  'Das Wunder der Farbheilung ist so erfüllt von intuitiver Klarheit, Einfühlsamkeit und spirituellem Bewusstsein, dass es schon heilsam ist, es nur zu lesen.' CHRIS GRISCOM
O mein geliebter Vater

Meine Mutter starb tragisch während der Influenza-Epidemie im Jahr 1918 und hinterließ mich, das siebte Kind eines siebten Kindes. Vater hatte verzweifelt versucht, sie zu retten. Er behandelte sie mit Hydro­therapie, wickelte sie in eine feuchte Decke und legte sich zu ihr; eine vergebliche Bemühung, das Fieber zu senken. Doch der Krieg und die vielen Kinder forderten ihren Tribut. Als Mutter starb, wurde das Herz meines Vaters mit ihr begraben. Meine ältere Schwester erkrankte etwas später auch an der Grippe, doch meinem Vater gelang es glücklicherweise, sie zu retten.

Vater stand nun da mit der Verantwortung für mich, ein praktisch Neugeborenes, einen zwei Jahre älteren Sohn und fünf weitere Kin­der, die vom Alter her immer nur zwei bis drei Jahre auseinander lagen. In dieser Situation gab es für ihn nur zwei Möglichkeiten: eine Haushälterin einstellen oder heiraten. Er wählte letztere.

Meine Stiefmutter war polnischer Herkunft, sie war klein und fül­lig. Sie hatte ausdrucksstarke blaugraue Augen, die im Nu von Sanft­heit zu absoluter Kälte wechseln konnten. Wie bei einer Katze, die eine leidende Maus betrachtet. Dieser Blick brannte sich in mein tiefstes Inneres und verfolgte mich jahrelang in meinen Träumen.

Dass sie ihren Mann liebte, steht außer Zweifel. Sie sehnte sich danach, sein Kind zu tragen, aber sie war unfruchtbar. Ich war nur ein paar Monate alt, völlig von ihr abhängig, und in ihrer Vorstellung wurde ich zum Ergebnis einer Phantom-Schwangerschaft und dadurch zu dem Kind, das sie nicht empfangen konnte. Offenbar sah ich trotz meines zarten Alters meinem Vater ähnlicher als meiner Mutter, was ihre Illusion unterstützte.

Ich erinnere mich nicht an irgendeine Form von Disharmonie oder Trauma während der ersten zwei oder drei Jahre, denn meine Stiefmutter sah mich als ihr leibliches Kind und als einziges der sie­ben Kinder nannte ich sie »Mami«. Meine Geschwister sagten res­pektvoll »Tante«. Jedoch konnten sie sie nicht akzeptieren und ärger­ten sich über ihre Anwesenheit, trat sie doch nur wenige Monate nach dem Verlust der Mutter, die ihre Kinder tief geliebt hatte, in ihr Leben.

So kam es alsbald zu Spannungen. Mein Vater wurde aus Loyali­tät (um sein Leben nicht zu zerrütten) über diese Situation in völliger Unkenntnis gehalten.

Meine Stiefmutter war eine exzellente Köchin und eine gute Haushälterin, für die die Bedürfnisse meines Vaters oberste Priorität besaßen. Unter ihrer eisernen Herrschaft funktionierte der Haushalt wie ein Uhrwerk, denn ihre Aufmerksamkeit war auf Heim und Besitz gerichtet. Doch es war kein Heim für Kinder. Bücher, Spielsa­chen oder Kameraden durften niemals in das makellose Haus ein­dringen. In diesem Punkt war sie fanatisch und wir Geschwister merkten bald, dass uns nichts mit ihr verband. Ein Kind nach dem anderen ging seinen eigenen Weg und ließ mich ohne Gesellschaft in der lieblosen Atmosphäre dieses ehemaligen »Palastes« zurück.

Meine Geschwister trafen meinen Vater regelmäßig und manch­mal kamen sie für kurze Zeit nach Hause zurück. Während eines die­ser Aufenthalte passierte etwas, das den Rest meiner Kindheit »ent­färben« sollte. Trauriger- und ironischerweise löste die Schwester, die mich am meisten liebte und die zurückgekehrt war, um bei mir zu sein, die unselige Folge von Ereignissen aus. Im Schwatz mit ihr, schnatternd, wie ein Kind es gewohnt ist, muss ich meine Sätze mit »Mami sagte« und »Mami machte« gespickt haben, da ich sie zu jener Zeit noch für meine richtige Mutter hielt. Man stelle sich mein kind­liches Interesse vor, als ich folgende Information von meiner Schwester erhielt: »Sie ist nicht deine Mutter und du musst nicht alles tu