: Anne Herries
: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe
: Cora Verlag
: 9783733767419
: Historical
: 1
: CHF 2.70
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Möglic st schnell soll Harry, der zukünftige Lord Beverley, eine adlige junge Dame heiraten! So verlangt es sein Vater. Aber die Liebe geht ihren eigenen Weg: In Bath begegnet er der entzückenden Pfarrerstochter Josephine Horne. Als er die rotgelockte Schönheit auf einem Weihnachtsball zärtlich küsst, weiß er: Er hat sich in Josephine verliebt, die doch niemals als seine Gattin in Frage kommt! Bis sie gemeinsam ein gefährliches Abenteuer bestehen. Plötzlich beschleichen Harry Zweifel: Ist es wirklich richtig, aus Gründen der Vernunft auf dieses große Glück zu verzichten?



<p>Anne Herries ist die Tochter einer Lehrerin und eines Damen Friseurs. Nachdem sie mit 15 von der High School abging, arbeitete sie bis zu ihrer Hochzeit bei ihrem Vater im Laden. Dann führte sie ihren eigenen Friseur Salon, welchen sie jedoch aufgab, um sich dem Schreiben zu widmen und ihrem Mann in seinem Antiquitätengeschäft unter die Arme zu greifen. Anne Herries erster Erfolg ereignete sich 1979, als sie unter dem Namen Lynn Granville schrieb und ihre Arbeit von Robert Hale akzeptiert wurde. Weitere Erfolge ließen nicht lange auf sich warten und so veröffentlichte sie 12 Bücher bei Mills& Boon. Bis heute hat Anne Herries verschiedene Bücher unter ihrem Namen und anderen Pseudonymen wie Linda Sole geschrieben. Ihr Lieblingsverlag bleibt Mills& Boon - wegen der freundlichen und familiären Atmosphäre. Schreiben bereitete ihr schon immer Vergnügen und mit dem ersten Roman wurde ein Traum wahr. Neben dem Schreiben liebt Anne Herries gute Filme, sonnige Spaziergänge und Schwimmen. Ihre größte Liebe abgesehen von ihrem Mann und dem Schreiben gilt Tieren und speziell Vögeln. Sie liebt es, die putzigen Eichhörnchen zu füttern, welche regelmäßig in ihren Garten kommen, genauso wie verschiedene Vogelarten und sogar scheue Füchse die während dem letzten Unwetter bei ihr Schutz suchten.</p>

1. KAPITEL

„Zum Kuckuck, Harry!“, rief Lord Beverley und sah seinen Sohn wütend an. „Ich hätte doch gedacht, du würdest deiner Pflicht nachkommen. Dein Bruder ist tot …“ Ganz kurz blitzte Schmerz in seinen Augen auf, denn es lastete schwer auf ihm, dass sein ältester Sohn, kurz nachdem er sich mit ihm zerstritten hatte, gestorben war. „Seit du deinen Dienst bei der Armee quittiertest, hast du dich kaum hier blicken lassen. Ich verlange deine Anwesenheit! Du musst lernen, wie man den Besitz verwaltet, sonst wirst du nicht zurechtkommen, wenn ich dahin bin und alles allein auf deinen Schultern ruht.“

Hal verkniff sich die ärgerlichen Worte, die ihm auf der Zunge lagen. Zu gern hätte er seinem Vater gesagt, warum er im Moment keine Zeit auf den Besitz verschwenden konnte, doch die Mission, die er auf sich genommen hatte, würde kaum Gnade in den Augen Lord Beverleys finden. Hal forschte nämlich nach der Ehefrau seines verstorbenen Bruders, was sein Vater ihm sehr wahrscheinlich untersagen würde, wenn er davon erfuhr – und schon gar nicht konnte er ihm von seinem Verdacht sprechen, dass Matthews Tod kein Unfall gewesen war. Allerdings hatte Hal bisher keinen Beweis dafür, sondern nur das unbestimmte Gefühl, es müsse etwas faul gewesen sein, wenn ein so hervorragender Reiter wie Matt durch einen Sturz vom Pferd zu Tode kam. Die Schilderung des Unfalls hatte einige Ungereimtheiten enthalten. Seitdem lastete diese Sache schwer auf Hal, wenn man es ihm auch nicht anmerkte, da er nach außen weiterhin den unbekümmerten jungen Mann hervorkehrte, als den man ihn kannte.

Lord Beverleys Gesundheit ließ zu wünschen übrig, und wenn Hal auch die Behandlung nicht billigte, die sein Bruder und dessen Gattin durch den Vater erfahren hatten, so war er doch zu pflichtbewusst und dem alten Herrn zu sehr zugetan, als dass er ihm unnötigen Kummer zugefügt hätte. Er zuckte die Schultern und verbarg seine Gefühle hinter der Maske der Sorglosigkeit.

„Was das betrifft, Sir, zweifle ich daran, dass Sie so rasch das Zeitliche segnen werden, was heißt, dass mir noch viel Zeit zum Lernen bleibt. Außerdem haben wir einen äußerst fähigen Verwalter.“ Er setzte sein gewinnendes Grinsen auf. „Wenn ich mich wirklich in alles einmischte, würden Sie mich nur zu bald zum Teufel schicken, Sir. Übrigens habe ich mich mit ein paar Leuten in Newmarket verabredet, und Sie möchten doch nicht, dass ich mein Wort breche?“ Newmarket stand gar nicht auf seiner Reiseroute, doch ehe sein Vater die Wahrheit erführe, sollte er lieber glauben, sein jüngerer Sohn verschwende Zeit und Geld.

„Du tust, als wäre das ganze Leben ein Spaß“, grollte Lord Beverley. „Man sollte meinen, du würdest noch lachen, wenn man dich ins Grab senkt!“

„Wissen Sie, Vater, das lernt man in der Armee. Wir alle nahmen das Leben nicht ernst, sonst hätte es uns zerstört.“

„Du hättest dich gar nicht erst einschreiben sollen. Schlimm genug, dass dein Bruder mir trotzte. Er hätte eine viel bessere Partie machen können und heiratete dieses Mädchen! Ihr Vater ist ein Gauner und ein Narr! Versprich mir, dass du dir eine anständige Frau suchst. In einem halben Jahr will ich dich vermählt sehen. Der Besitz braucht einen Erben.“

„Ja, Vater, ich weiß es, wie Sie darüber denken. Ich will mein Bestes tun, Ihren Wünschen, so gut es mir möglich ist, nachzukommen.“

„Du wirst doch unter all den jungen Dingern, die in den Londoner Salons vor dir defilieren, etwas Passendes finden! Dein Bruder widersetzte sich mir und heiratete ein Mädchen, das ich in unserer Familie nicht willkommen heißen konnte. Ich habe ihn enterbt. Zwing mich nicht, dir das Gleiche anzutun.“

„Was Sie mit Matt machten, ist Ihre Sache, Sir.“ Hal sah seinen Vater herausfordernd an. „Wenn Ihr Gewissen nicht schlägt, nun gut, doch ich nahm an, das Ganze wäre Ihnen eine Lehre gewesen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ er die Bibliothek, in der sie sich oft aufhielten