: Lucy Monroe
: Leidenschaft unterm Wüstenmond
: Cora Verlag
: 9783733773588
: Digital Edition
: 1
: CHF 1.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die Fotos sind unmissverständlich: Scheich Zahir betrügt sie! Tränen steigen Angele in die Augen. Sie wird ihren Verlobten freigeben. Doch eins muss er ihr zugestehen: eine Nacht - die Hochzeitsnacht, die sie nie haben wird ...



<p>Die preisgekrönte Bestsellerautorin Lucy Monroe lebt mit unzähligen Haustieren und Kindern (ihren eigenen, denen der Nachbarn und denen ihrer Schwester) an der wundervollen Pazifikküste Nordamerikas. Inspiration für ihre Geschichten bekommt sie von überall, da sie gerne Menschen beobachtet. Das führte sogar so weit, dass sie ihren späteren Ehemann bei ihrem ersten Treffen auf einer Tanzveranstaltung so aus der Fassung brachte, dass er glaubte, sie sei an ihm nicht interessiert, da sie ständig die anderen Paare beobachtete, anstatt ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Was für ein Irrtum! Natürlich war sie interessiert. Sie glaubt, dass es keine stärkere Kraft als die Liebe gibt, mit deren Hilfe man auch tiefen Schmerz überwinden und trotz der harten Herausforderung des Lebens sein Glück finden kann. Liebesromane können ihrer Meinung nach die intensiven Gefühle der Liebe freisetzen. Für sie sind leidenschaftliche und sinnliche Liebesromane ein wunderschöner Ausdruck für die Wahrhaftigkeit der Liebe, verpackt in einer fantasievollen Geschichte, die man als Leser auf dem Sofa genießen kann. Wenn sie nicht schreibt, liest Lucy gerne - welche Überraschung. Sie kennt sich nicht mit aktuellen TV-Shows aus, mag aber romantische und abenteuerliche Filme und geht gern ins Theater. Die Familie ist für sie das Größte. Seit ihrer ersten Veröffentlichung bei Harlequin im Jahr 2002 wurden mehr als 30 ihrer Bücher herausgebracht, und sie hat nicht vor, ihr Arbeitspensum in der Zukunft zu drosseln.</p>

PROLOG

Kann Liebe vergehen?

Diese Frage hatte Angele ihrer Mutter einmal gestellt, nachdem ihr bewusst geworden war, dass ihr Vater, Cemal bin Ahmed al Jawhar – Pflegebruder des Königs von Jawhar und ihr persönlicher Held – ein notorischer Ehebrecher war. Sie hatte gerade ihr Studium aufgenommen gehabt und hatte zuerst an einen Streich geglaubt, als sie das Klatschblatt in ihrem Briefkasten gefunden hatte, in dem der Artikel abgedruckt gewesen war. Über ihren Vater, den sie immer für eine sehr integere Persönlichkeit gehalten hatte. Ein übler Scherz, etwas anderes hatte das nicht sein können.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie nicht gewusst, dass ihr jemand so ablehnend gegenüberstand, dass er auf diese Weise ihre Illusionen hatte zerstören müssen und ihr damit auch das Herz schwer gemacht hatte.

Ihr großer Held war von seinem Podest gestoßen worden, ohne dass er davon etwas geahnt hatte.

Ihre immer noch schöne Mutter, früher ein brasilianisches Supermodel, hatte Angele ein paar Sekunden schweigend angesehen. In ihren kaffeebraunen Augen, Angeles hatten die gleiche Farbe, hatte unglaublicher Schmerz gelegen. „Ich würde es als Segen betrachten, wenn Liebe vergehen könnte“, hatte sie geantwortet. „Aber manche sind verflucht, bis zum Ende an einer unvernünftigen Liebe festzuhalten.“

„Trotzdem verstehe ich nicht, warum du bei ihm bleibst.“

„Ich bin doch gar nicht bei ihm geblieben. Jeder von uns führt sein eigenes Leben.“

Wegen Angeles Ausbildung waren sie und ihre Mutter in die Vereinigten Staaten gekommen. Zudem hatte sie hier die Möglichkeit bekommen sollen, in relativer Anonymität aufzuwachsen. Sie hatten sich für dieses Land entschieden, weil die Amerikaner genug eigene Probleme hatten und sich nicht für Jawhar interessierten, ein kleines Land im Nahen Osten.

Da sie sich nicht in Jawhar aufgehalten hatten, hatte ihre Mutter Angele in gewisser Weise vor der Wahrheit geschützt. Doch sie hatte sich auch selbst die Peinlichkeit erspart, als Frau eines Schürzenjägers in aller Munde zu sein. Aus diesem Grund waren ihre sporadischen Reisen nach Brasilien und Jawhar immer kürzer ausgefallen, als Angele es sich gewünscht hatte. Und aus demselben Grund war ihr Vater immer nur kurz geblieben, auch wenn er sie öfter besucht hatte als sie ihn.

„Warum lässt du dich nicht scheiden?“

„Ich liebe ihn.“

„Aber er …“

„… ist mein Ehemann.“ Lou-Belia setzte sich gerade hin. „Ich will meiner und auch seiner Familie die Schande ersparen, die eine Scheidung mit sich bringt.“

Da Angeles Vater von der Königsfamilie von Jawhar als Familienmitglied angesehen wurde, wog dieses Argument schwer. Angele hatte sich an diesem Tag geschworen, niemals wie ihre Mutter zu werden. Sie wollte sich nicht aus Pflichtbewusstsein und hilfloser Liebe an eine Ehe gebunden fühlen, die nur Schmerz statt Freude brachte.

Und bis heute hatte Angele tatsächlich geglaubt, dass dieser Schwur, den sie damals geleistet hatte, sie vor einer unglücklichen Ehe bewahren würde. Bis sie das Päckchen mit den Fotos in der Post gefunden hatte. Die Fotos zeigten Zahir bin Faruq al Zohra, den Mann, dem sie seit ihrem dreizehnten Lebensjahr versprochen war. Zahir war der Kronprinz von Zohra, der Erbe des Throns. Im Nahen Osten gab es keinen ehrenhafteren Mann, und eigentlich auch nirgendwo anders.

Das zumindest hatte Angele bis heute geglaubt.