: Ottmar Ette
: Roland Barthes zur Einführung
: Junius Verlag
: 9783960600022
: 1
: CHF 10.80
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: Philosophie
: German
: 198
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Zeichentheoretiker und Schriftsteller Roland Barthes (1915 - 1980) steht wie kein anderer Intellektueller für die Entwicklungen des französischen Denkens zwischen Strukturalismus und Poststrukturalismus, Marxismus und Dekonstruktion, Erzähltheorie und Schreibkunst. Als Enfant terrible der Kultur- und Literaturtheorie hat Barthes unsere Sicht der Welt verändert, indem er sie - von Alltagsgegenständen bis zur Haute Couture, von der Literatur und Philosophie bis zu Massenkultur und Fotografie - in ein »Reich der Zeichen« verwandelt hat. Im Zentrum stehen dabei stets die Zeichen des Lebens: im Diskurs der Liebe, im Abenteuer des Wissens, in der »Lust am Text«. Die LebensZeichen Barthes' entwerfen eine Wissenschaft vom Leben, die diese Einführung in ihrer ganzen Dynamik erfassbar macht.

Ottmar Ette ist Professor für französisch- und spanischsprachige Literaturen an der Universität Potsdam.

Roland Barthes oder ein Wissen im Zeichen des Lebens


Schreiben als Leben-Wollen


Roland Barthes (1915-1980) darf man mit guten Gründen als jenen französischen Denker, Kultur- und Zeichentheoretiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begreifen, der für die Gegenwart, vor allem aber auch für die Zukunft das größte Potenzial an Ideen, Entwürfen und Entwicklungsmöglichkeiten bereithält. Denn einerseits sind seine Schriften, betrachtet man sie – wie es in diesem Band geschehen soll – in ihrer Gesamtheit, von einer ihnen eigenen Bewegung und Beweglichkeit geprägt, die sie auf den unterschiedlichsten Ebenen lesbar, ja aufgrund ihrer Vielstimmigkeit geradezu hörbar machen. Und andererseits sind viele seiner Vorstellungen zwar sorgsam und über lange Jahre konzipiert und angedacht, nach seinem Tod aber vielfach nicht konsequent weitergedacht, ja ausgedacht worden. Die Texte dieses großen Impulsgebers und Vordenkers halten noch viele Schätze, viele Überraschungen bereit.

Denn stets sind diese SchriftenLebensZeichen im vollen Wortsinn. Damit ist keineswegs eine »nur« autobiographische Lesart gemeint. Barthes’ Texte analysieren auf der Objektebene die Zeichen des Lebens im Leben und verbinden sie mit dem Leben ihrer Leserinnen und Leser auf ebenso subtile wie