: Cara Colter
: Viel Liebe zum Fest
: MIRA Taschenbuch
: 9783956499937
: Mistelzweig und Weihnachtszauber
: 1
: CHF 1.80
:
: Erzählende Literatur
: German
: 146
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Weiße Weihnacht in den verschneiten Bergen hat Beth ihrem kleinen Neffen versprochen! Ist es vielleicht nicht nur eine märchenhafte Winterlandschaft, die Beth in Kanada erwartet, sondern auch die große Liebe?



<p>Cara Colter hat Journalismus studiert und lebt in Britisch Columbia, im Westen Kanadas. Sie und ihr Ehemann Rob teilen ihr ausgedehntes Grundstück mit elf Pferden. Sie haben drei erwachsene Kinder und einen Enkel. Cara Colter liest und gärtnert gern, aber am liebsten erkundet die begeisterte Reiterin auf ihrer gescheckten Stute Dakota die kilometerweiten Waldwege, die direkt an ihrem Haus vorbei- und in die freie Natur führen. Als Autorin von insgesamt 40 Büchern wurde Cara Colter mehrfach ausgezeichnet. 2006 erhielt sie von der Romantic Times einen Sonderpreis für ihre humorvollen Romane, 2007 kam sie erstmalig auf die Bestellerliste von Waldenbooks.</p>

1. KAPITEL


Mitch, du bist wirklich genauso dämlich, wie du aussiehst! Wenn ich nur wollte, würde ich im Handumdrehen eine neue Braut finden“, verkündete Finn Reilly, bevor er einen weiteren Schluck von seinem Bier nahm.

Als wäre er heute nicht schon genug gestraft worden! Erst ließ ihn seine Verlobte vor dem Traualtar stehen, und dann musste er sich auch noch Mitch Mulligans dumme Sprüche anhören! Mitch war Finns größter Konkurrent im Baugeschäft und eine entsetzliche Nervensäge. Vielleicht war das alles nur ein böser Traum, und wenn er für einen Augenblick die Augen schloss, würde dieses dreihundert Pfund schwere Walross neben ihm sich in Luft auflösen. Um nichts unversucht zu lassen, blinzelte Finn kurz. Vergeblich.

„Ach ja?“, höhnte Mitch, dessen Bierfahne Finn fast vom Barhocker riss. „Ich sag dir was, ich hab die Nase voll davon, wie du immer mit deinem Erfolg bei den Frauen prahlst!“

„Weil du neidisch bist.“

„Pah! Auf was denn? Etwa darauf, wie deine letzte Eroberung heute aus der Kirche gestürmt ist?“

Finn kühlte sich die pochende Stirn mit der Bierflasche. Warum mussten alle ihn immer wieder daran erinnern, wie Vivian aus der Kirche gerannt war, sich zu diesem Kerl auf das Motorrad geschwungen hatte und dem Sonnenuntergang entgegengebraust war? Und wieso schien niemand auch nur das geringste Mitleid mit ihm zu haben?

„Na, Reilly? Du sagst ja gar nichts mehr.“

„Lass ihn in Ruhe, Mulligan“, mischte sich Matt Marshall ein, Finns bester Freund seit der Highschool. „Siehst du denn nicht, dass es Reilly nicht gut geht?“

„Ihm geht es nicht gut?“, wiederholte Mitch spöttisch und grölte vor Lachen. „Ich wusste ja schon immer, dass unser Reilly hier ein Sensibelchen ist, aber ich hätte nicht gedacht, dass du mir darin Recht gibst.“

„Halt die Klappe“, sagte Matt. „Reilly ist genauso wenig ein Sensibelchen wie deine Mutter.“

„Lass meine Mutter aus dem Spiel!“, brauste Mitch auf und sprang von seinem Barhocker. Für einen Mann von seinem Körperumfang war er erstaunlich schnell auf den Beinen.

Hinter dem Tresen erklang ein schriller Pfiff, und Finn verzog das Gesicht. Lu und ihre Trillerpfeife waren stadtbekannt in Greenleaf, einem Städtchen im Bundesstaat Utah. Lu, die das Lokal schon seit einer Ewigkeit führte, war im Allgemeinen nicht zimperlich, aber sie duldete keine Schlägereien.

„Mitch Mulligan! Entweder du trägst deinen Streit draußen aus, oder du bekommst es mit mir zu tun!“

Lu war eine zierliche Person, aber mit ihrer energischen Art schaffte sie es trotzdem, dass die gestandenen Kerle inLu’s Bar sich duckten wie kleine Jungen, die von ihrer strengen Mutter zurechtgewiesen wurden.

Jeder hatte Respekt vor ihr, außer dem Neandertaler Mitch. „Was soll das, Lu? Halt dich da raus.“

„Das werde ich nicht tun, Mitch, und außerdem hat Matt recht. Lass Reilly in Ruhe. Hier“, sie schob ihm einen Pappteller mit einem Stück d