2. Kapitel
„Hilfe! Wir stecken fest!“
Nicole Whitaker warf sich mit dem ganzen Körper gegen die Holztüren. Erstens hatte das vor drei Wochen, als ihr das Gleiche im ersten Stock passiert war, geholfen. Zweitens musste sie sich irgendwie abreagieren, denn die Anwesenheit dieses Mannes versetzte sie in einen Zustand, in dem sie kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Noch ein weiteres sexy Lächeln, und sie würde sich womöglich vergessen und ihm um den Hals fallen.
„Hilfe!“ Noch einmal warf sie sich gegen die Tür. Der Kugelschreiber fiel dabei aus ihrem Haar.
Sie erstarrte mitten in der Bewegung, als sie Quinn lachen hörte. „Was ist daran so komisch?“ Sie gab sich Mühe, ihn böse anzustarren.
„Ich kann mir nicht helfen.“ Seine dunklen Augen funkelten. „Sie sind wirklich amüsant.“
Amüsant. So, so. Tja, wenn sie daran dachte, wie hoch ihr Rock vorhin gerutscht war … Was für eine Art, einen Gast zu begrüßen!
Zum Glück hatte sie den Termin mit dem Immobilienmakler aus New York, den die Bank ihr aufgezwungen hatte, abgesagt. Das hätte noch gefehlt, dass der allmächtige Quinn McGrath von Jorgensen Development Corp. miterlebt hätte, wie der Aufzug den Geist aufgab und einer ihrer zwei – oder drei – zahlenden Gäste das auch noch mitbekam.
Aber wie hatte dieser Mann es eigentlich geschafft, sich bei Sally anzumelden, ohne dass diese mit fliegenden Fahnen zu ihr gerannt kam, um zu melden, dass sich soeben ein Sexgott bei ihnen einquartiert hatte?
Nicole kaute an ihrer Unterlippe, lehnte den Kopf an die Holztür und versuchte, ihr inneres Gleichgewicht wieder zu finden, das jedes Mal von Neuem bedroht war, wenn sie den Fremden nur ansah. Nein, sie konnte ihm nicht sagen, dass sie die Eigentümerin dieser „Bruchbude“ war, wie er es genannt hatte. Es wäre einfach zu peinlich.
Oje, was für ein Tag! Nein, was für ein Jahr. Ihr Leben war völlig aus den Fugen geraten, nachdem vierzehn Monate zuvor der Hurrikan Dante St. Joseph’s Island für rund sechs Stunden mit seinem Besuch beehrt hatte. Die Windstärke war nicht gerade todbringend gewesen, hatte jedoch ausgereicht, umMar Brisas so zu beschädigen, dass das von ihrem Urgroßvater erbaute Hotel kurz vor dem Ruin stand.
„Bestimmt wird jemand im Lauf des Abends hier hochkommen“, meinte der Fremde und blickte zum anderen En