: Raimund Schulz
: Schulz, Athen und Sparta
: wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
: 9783534740987
: 1
: CHF 15.90
:
: Altertum
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Spannungen zwischen Athen und Sparta, den beiden Großmächten Griechenlands im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr., führten schließlich zum Peloponnesischen Krieg (431-404), einem Wendepunkt der griechischen Geschichte. Raimund Schulz erläutert zunächst die außenpolitischen Voraussetzungen, die Athen die Herrschaft über das Meer einbrachten. Er beleuchtet dabei auch die inneren Entwicklungen in den beiden Stadtstaaten. In Athen entstanden die direkte Demokratie und ihre Kultur, in Sparta kam es zur weiteren Disziplinierung von Staat und Gesellschaft. Der Peloponnesische Krieg zog in seinem Verlauf die gesamte griechische Welt in seinen Bann. Entschieden wurde er durch das Eingreifen der Perser, die den Spartanern den Aufbau einer Kriegsflotte ermöglichtenf: Athen musste kapitulieren. Doch die eigentlichen Gewinner waren die Perser, die im 'Königsfrieden' 386 v. Chr. ihren Einfluss sicherten.

Prof. Dr. Raimund Schulz ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Bielefeld. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Seefahrt, Krieg, Herrschaft und Völkerrecht in der Antike. 2017 erhielt er für sein Buch 'Abenteurer der Ferne. Die großen Entdeckungsfahrten und das Weltwissen der Antike' den Forschungspreis Geographie und Geschichte der Frithjof-Voss-Stiftung.

|32| II. Athen und Sparta in der Mitte des 5. Jahrhunderts


ca. 463

Hiketiden des Aischylos

458

Orestie des Aischylos

458/7

Zeugiten erhalten Zugang zu den obersten Beamtenstellen (Archontat)

nach 462

Einführung der Richterdiäten

451/50

Bürgerrechtsgesetz des Perikles

450–443

Debatte über die Baupolitik des Perikles

447–432

Bau des Parthenon

443

Ostrakismos des Thukydides Melesiou

441 (?)

Antigone des Sophokles

437–432

Neubau der Propyläen

436 oder 425

Ödipus Tyrannus des Sophokles

1. Demokratie, Wirtschaft und Kultur der Athener


a) Einführung

Vierzig Jahre nach der Abwehr der Perser war Athen trotz der Rückschläge des 1. Peloponnesischen Krieges die mächtigste, schönste und ungewöhnlichste Polis Griechenlands. Kaufleute aus der ganzen Welt strömten in die Stadt, Verbündete brachten Tribute und bezeugten ihre Reverenz. Wenn sie den Blick über die Festungsanlagen der Stadt schweifen ließen, dann sahen sie auf der Akropolis die goldene Lanze der Athenastatue, eingerahmt von ihrem riesigen Tempel und anderen Prachtbauten, wie es sie in ganz Griechenland kein zweites Mal gab. Und sie gewahrten Menschenmengen in rastloser Betri