Alles super, und selbst? Strategien für mehr Lebenskraft in der Führungsrolle
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Maren Lehky
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Alles super, und selbst? Strategien für mehr Lebenskraft in der Führungsrolle
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Campus Verlag
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9783593433691
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2
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CHF 19.00
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Ausbildung, Beruf, Karriere
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German
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219
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Wasserzeichen/DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF/ePUB
Führung mit voller Kraft voraus 'Alles super, und selbst?' - Mit dieser Floskel unter Kolleginnen und Geschäftspartnern hält man sich Fragen nach dem eigenen Befinden gerne vom Leib. Denn wer möchte schon zugeben, dass er manchmal Dienstagmorgens nicht weiß, wie er das Wochenende erreichen soll oder dass er die Sinnkrise hat? Die erfahrene Leadershipexpertin und ehemalige Topmanagerin Maren Lehky schaut hinter die Kulissen des schönen Scheins, der oft sehr viel echte Lebenskraft kostet. Sie zeigt, wie man den Berufsalltag so gestaltet, dass man Kraft für die Führungsrolle ebenso wie für ein erfülltes Leben hat. Im Fokus stehen das Verhältnis zum Chef und zu den Mitarbeitern, innere Konflikte und Werte, Zeitdruck und Stress, die eigene Gesundheit, das Privatleben und schließlich die Erwartungen an sich selbst. Dabei geht es in allen Kapiteln darum, Energieräuber aufzudecken und unschädlich zu machen, mit vielen praktischen Tipps zur sofortigen Umsetzung. Das Buch ist die aktualisierte Neuausgabe von 'Neue Kraft für Manager. Strategien für mehr Energie in der Führungsrolle'.
Maren Lehky ist seit 2002 Inhaberin einer Unternehmensberatung für Führung und Kommunikation und trainiert und coacht Führungskräfte. Zuvor war sie viele Jahre als Personalleiterin tätig, zuletzt als Geschäftsleitungsmitglied. Seit 2020 betreibt sie den Podcast Leadership-Coaching.
Vorwort 'Wie schaff' ich das noch 20 Jahre?' Liebe Leserin und lieber Leser, 'Wie geht's?' begrüßt eine Geschäftsreisende ihren Kollegen eines frühen Morgens am Gate A 31 des Hamburger Flughafens. 'Alles bestens!' kommt es wie aus der Pistole geschossen und ich dreh' mich automatisch um, angesichts so viel Euphorie um 6.30 Uhr. Ich sehe einen Mann, Mitte vierzig, der fix und fertig ist, erschöpft aussieht, unausgeschlafen, kränklich und wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Meine spontane Assoziation war ein Boxkampf, in dem der Trainer in der Ringpause zu seinem Schützling sagt: 'Du schaffst ihn, gleich knackst du ihn, alles super.' Und der Zuschauer runzelt die Stirn, denn er sieht den vermeintlichen Verlierer nach Punkten, der mit Cuts und übel zugerichtet in den Seilen hängt und Schnappatmung hat. 'Alles super, alles bestens, alles supi', das sind die stereotypen Bekundungen je nach Altersgruppe, wenn man sich im beruflichen Kontext oberflächlich austauscht. Keiner möchte zugeben, dass er sich manchmal Dienstagsmorgens fragt, wie er das Wochenende erreichen soll, dass er die Sinnkrise hat, dass er alles hinschmeißen möchte, oder ihm für das 'eigentliche Leben' die Kraft fehlt. Deshalb ist dieses Buch entstanden. Dieses Buch ist nur für Sie. Es soll Ihnen guttun, so viel zur Idee. Es soll Ihr Energiereservoir sein, aus dem Sie den Akku aufladen können. Ihr Begleiter auf dem Weg zu etwas mehr gesundem Egoismus. Ihr pragmatischer Unterstützer mit vielen Ideen und Vorschlägen als Antwort auf die Frage, die immer mehr Führungskräfte, Selbstständige, Unternehmer oder andere, beruflich stark Engagierte umtreibt: 'Wie schaff' ich das noch 20 Jahre?' Meine letzten Bücher drehten sich um gute Führung, darum, wie Sie Ihren Job richtig gut machen. Hier soll es darum gehen, wie Sie die Kraft finden, weiterhin einen guten Job zu machen und dennoch zu leben. Dabei ist es wichtig, dass Sie Ihre Lebensqualität im Blick behalten und sich nicht nur um andere, sondern zur Abwechslung einmal um sich kümmern. In der Führungsrolle geht es ums Geben. Ob Sie Orientierung geben, Sicherheit in Veränderungszeiten, ob Sie entwickeln, beraten, anleiten, steuern, managen, Gespräche führen oder Erwartungen klären. Was auch immer Sie tun, es ist eine gebende Rolle. Sie geben Kraft und lassen Federn. Sie müssen Druck von unten und von oben aushalten, denn Mitarbeiter und Chefs haben Erwartungen an Sie. Und es gibt immer jemanden 'über' Ihnen, und sei es den Aufsichtsrat. Gleichzeitig lauern auf Kollegenebene Wettbewerb und Rangeleien. Als positive, stärkende Energie kommt dagegen sehr wenig zu Ihnen zurück. Sicher: Es gibt Anerkennung, Status, ein gutes Gehalt, Gestaltungsspielraum, Einfluss. Dazu die Freude darüber, wenn Menschen sich entwickeln, und vielleicht die Dankbarkeit, Verantwortung übernehmen zu dürfen. Aus all dem kann man Kraft ziehen - und dennoch: Im anstrengenden Alltag reicht all das irgendwann nicht mehr. Denn nicht nur die Arbeit fordert uns mehr denn je, auch im Privaten steht oft das Geben im Vordergrund, sind wir gefragt als gute Eltern, verständnisvolle Partner, zuhörende Freunde und engagierte Ehrenämtler. Dabei verschwimmt die Grenze zwischen Beruf und Privatem mehr und mehr, denn wann arbeiten wir eigentlich nicht? Wann schweigen der eigene Kopf und das Smartphone gleichzeitig? Arbeit und das sonstige Leben verzahnen sich immer mehr wie Puzzlestücke, und so wird das gedankliche Knäuel komplexer und nur noch selten entwirrt. In dieser Gemengelage von Emotionen, Erschöpfung und besten Absichten höre ich von Führungskräften seit einigen Jahren eine Frage immer öfter: 'Wer kümmert sich eigentlich um mich, wer führt mich, stärkt mir den Rücken, gibt mir Wertschätzung und Anerkennung?', oder auch: 'Ich soll immer loben und für alle da sein, wer ist für mich da?' Darin schwingt überdeutli, und die Ratlosigkeit, wie das gelingen könnte. Oft wird die Frage erstaunlich ruhig und fast resigniert vorgetragen, als hätte man sich damit abgefunden, immer weiterlaufen zu müssen im Hamsterrad, immer schneller. Vergleiche ich diese ruhige Frage mit der Hektik, die ausbricht, wenn jemand sein Ladegerät fürs Smartphone vergessen hat und die Anzeige mahnt, es seien nur noch zehn Prozent Leistung da, dann wünschte ich oft, es wäre andersherum. Denn der eigene Akku ist häufig genug ebenfalls am Limit angelangt. Und da schließt sich der Kreis. Dieses Buch ist deshalb nur für Sie, weil es sich zu den unterschiedlichsten Fragestellungen darauf konzentrieren wird, was Ihnen gut tut, was Ihnen hilft. Wie Sie zu mehr Kraft kommen können und wie Sie für sich selbst das Gefühl entwickeln können, 'das alles' noch ein paar Jahre oder gar Jahrzehnte durchzuhalten. Dabei ist Durchhalten allein nicht genug. Sie haben mehr verdient! Ich gehe davon aus, dass wir immer etwas ändern können, um ein unangestrengteres und damit vielleicht froheres, leichteres Leben zu leben, und sei es auch nur in kleinen Schritten. Wir haben nur ein Leben (in dieser Form zumindest) und tun gut daran, etwas daraus zu machen. Werfen wir einen 360-Grad-Blick auf Ihr Leben: Schauen wir uns im Folgenden typische Belastungssituationen an, das, was meine Klienten im Management-Coaching immer öfter bewegt, was Teilnehmer von Führungsseminaren und Workshops mir berichten und was ich selbst als Führungskraft immer wieder erlebe und beobachte, als Interimsmanagerin in Führungsverantwortung. Mein Anliegen ist es, eigene Erfahrungen, Best Practice, spannende wissenschaftliche Erkenntnisse und den Expertenrat unterschiedlicher Fachrichtungen zusammenzutragen, damit Sie in einem Buch all das finden, was Sie sonst in sieben suchen müssten. Das alles bildet das Fundament dafür, einmal innezuhalten, auf sich selbst zu schauen, Vorschläge und Ideen auf ihre Tauglichkeit zu prüfen (oder eigene zu entwickeln) und so den einen oder anderen Gedanken aufzugreifen und Belastungen abzustellen oder zumindest zu mildern. Daher wird sich dieses Buch auch mit Fragen an Sie wenden und Sie ermuntern, für sich selbst einen Beschluss zu fassen und etwas anzupacken, solange Sie noch die Kraft dazu haben. Ich lade Sie also herzlich ein, sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die Sie zu zermürben drohen. Unangestrengt, heimlich für sich selbst zunächst, im inneren Dialog und vor allem, ohne Stress zu erzeugen, Ihr Leben jetzt komplett ändern zu wollen oder zu sollen. Das schreckt mich selbst bei vielen Ratgebern ab, dass man immer das Gefühl bekommt, wenn man so weitermachte, stünde man bald im eigenen Grab, um schon mal Maß zu nehmen. Und man fühlt sich als Versager, wenn man aus der großen Bahn, in der man läuft, nicht einfach aussteigen kann oder will. Ich verzichte also auf alles Drohpotenzial, auf das schlechte Gewissen und den erhobenen Zeigefinger. Und Sie selbst schauen, wie sich aus der Vielzahl auch kleiner Tipps für Sie Schritt für Schritt und peu à peu eine Leiter zum Aussteigen bilden könnte. Viel Spaß dabei und viel Erfolg. Den ersten Schritt haben Sie schon getan, Sie haben ein Buch zu diesem Thema geöffnet und hineingeschaut. Geht doch! Meint jedenfalls augenzwinkernd Ihre Maren Lehky 1. Der eigene Chef 'Wie soll ich andere motivieren, wenn mich keiner motiviert?' 'Wie soll ich andere motivieren, wenn mich keiner motiviert?' Chefs können einem nicht nur den Tag, sondern auch die Arbeit insgesamt verleiden. Sie sind Dreh- und Angelpunkte für Arbeitsfreude und Erfolg - als Auftraggeber und Zielsetzer, als diejenigen, die uns bewerten, unser Gehalt bestimmen, uns befördern oder nicht, uns loben oder mobben, uns groß werden lassen oder klein zu halten versuchen. Menschen an Flughäfen, in Zügen, in Chen über ihre Chefs, und kaum jemand positiv. Viele Geschichten werden eingeleitet mit 'Stell dir mal vor, ...', und beschreiben befremdliche Verhaltensweisen oder demotivierende Erlebnisse, die Kraft rauben. Der eigene Vorgesetzte ist also eine zentrale Person in unserem Arbeitsleben und damit in unserem Leben. Und es endet auf keiner Hierarchiestufe. Denn auch Führungskräfte selbst klagen häufig über ihren Chef, über dessen Desinteresse und mangelnde Wertschätzung, über zu viele Aufgaben und zu wenig Anerke
Inhalt
6
Vorwort
10
»Wie schaff’ ich das noch 20 Jahre?«
10
1.?Der eigeneChef
14
»Wie soll ich andere motivieren,wenn mich keiner motiviert?
14
Fakten
14
15
14
Die Sehnsucht nach dem Über-Chef
16
Mehr Zufriedenheit durch die innere Haltung
19
Warum sich Ihr Chef nicht ändern will
19
Den eigenen Anteil erkennen
22
Handeln statt jammern
23
Die eigenen No-Gos definieren
25
Prävention für das nächste Mal
25
Einfache Tools für mehr Distanz zum Chef
26
Wie erträgt Ihr Chef sich nur?!
26
Andererseits … (Reframing)
27
Der Chef im Terrarium
28
Wonderboy (Humor)
29
Soforthilfe für Problemchefs
30
Geschichtenerzähler: »Wie ich einmal die XY AG rettete …«
30
Geisterfahrer: »Wo es langgeht, bestimme ich!«
31
Angreifer: »Sie sind so ein Idiot, ich fasse es nicht!«
32
Visionäre: »Bitte keine Details. Seien Sie doch kein Bedenkenträger!«
34
Zauderer: »Dazu kann ich noch nichts sagen.«
34
Antreiber: »Sehen Sie zu, wie Sie es hinkriegen!«
35
Feierabendfeinde: »Der Tag hat 24 Stunden und dazu noch die Nacht.«
36
Spaßvögel: »Machen Sie sich doch mal locker!«
37
Zum Schluss …
39
2.?Die eigenenMitarbeiter
40
»Hatte man eigentlich früher mehr Zeit für Führung?«
40
Fakten
40
41
40
Wie führt man eigentlich »richtig«?
44
Ja, die Zeiten sind härter geworden
44
Sie müssen nicht immer Zeit haben, aber präsent sein
45
Sie müssen nicht perfekt sein, aber berechenbar
47
Menschen zu mögen ist die halbe Miete
48
Nicht mal Jesus konnte es allen recht machen
50
Mehr Energie durch selbstbewusste Führung
51
Lösungen erarbeiten lassen, statt sich selbst abarbeiten
51
Unangenehmes sofort!
53
Wenn alles zu viel wird: Ich bin dann kurz weg
55
Nein, Sie sind nicht das Abteilungs-Google!
57
Erwartungsmanagement: Wie hätten Sie’s gern?
58
Was tun bei »schwierigen« Mitarbeitern?
59
»Low Performer«: Sie entscheiden, ob Sie sich ärgern
60
»Stuhlsäger«: Warum sich Angst nicht lohnt
62
»Ich krieg’ so einen Hals!«: Wie Sie mit eigenen Antipathien umgehen können
63
Zum Schluss …
65
3.?InnereKonflikte
66
»Kann ich das noch vertreten undmich morgen trotzdem im Spiegel anschauen?«
66
Fakten
66
67
66
Wie viel Identifikation mit Job und Unternehmen tut Ihnen gut?
70
Zwischen Überidentifikation und Gleichgültigkeit
71
Die Selbstverwirklichungsfalle
71
Authentizität und Rollendistanz
72
Mehr Energie durch Kompromissbereitschaft und Realismus
73
Überleben im »Haifischbecken« (Einsamkeit)
74
»Und, wie fühlt man sich so als Heuschrecke?« (Rechtfertigungsdruck)
76
»Das soll alles gewesen sein?« (Sinnfragen)
77
»Man kann doch keine Beförderung ablehnen!« (Karriereentscheidungen)
79
»Stehe ich auf der Abschussliste?« (Die Angst vor Jobverlust)
81
Man will Sie tatsächlich loswerden! (Trennungsmodalitäten verbessern)
82
»Das sinkende Schiff verlassen?« (Gehen in der Krise)
84
»Eine Krankheit kann ich mir jetzt nicht leisten!«
87
»Stellen Sie sich mal nicht so an!« (Gewissensverstöße)
88
Mit Ohnmacht umgehen
90
Soforthilfe für Umbruchsituationen
91
Sie wissen etwas, das Ihre Mitarbeiter nicht wissen dürfen
91
Sie sind selbst nicht überzeugt von den Veränderungen
93
Sie wissen selbst nicht weiter
94
Zum Schluss …
95
4.?Zeitdruck undStress
96
»Ich werde von meinem Kalender und meinen Terminen beherrscht!«
96
Fakten
96
97
96
Warum tun wir uns das an?
102
Ist Stress das neue Statussymbol?
103
Manager-Stress unter der Lupe
105
Stressfaktor Mangel an Wertschätzung
108
Persönliche Faktoren: unterschiedliche Stresstypen
109
Unternehmensfaktoren: systemimmanenter Stress
110
Mehr Energie durch das Ausschöpfen eigener Gestaltungsmöglichkeiten
115
Sich selbst befragen (Selbsterkenntnis)
115
Die Sklaverei ist abgeschafft!
116
Die eigene Energie managen (Energiekompetenz)
116
Den Kopf frei bekommen (Gedankenkarussell)
117
Zeitsparer oder Zeitverschwendung? (Multitasking)
117
Nur Sklaven waren immer erreichbar (Abschalten? Abschalten!)
119
Ausmisten, aber richtig (E-Mails)
120
Wie erholt man sich eigentlich richtig? (Freizeitstress)
121
Akku leer? (Kraft tanken)
122
Immer auf Achse? (Dienstreisen)
123
Wenn der Job alles ist (Innere Unabhängigkeit)
124
Der Bourn-out als Tapferkeitsmedaille?
126
Bourn-out und Selbstverantwortung
127
Warum wir lieber »ausbrennen« als depressiv werden
128
Zum Schl