: Stephanie Bond
: Und das ist das Schlafzimmer!
: Cora Verlag
: 9783733767778
: Tiffany
: 1
: CHF 1.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Um erst mal einen Blick auf die junge Dame zu werfen, mit der sein Bruder sich auf eine Kontaktanzeige hin treffen will, geht der dunkelhaarige Anwalt Greg Healey in das Café von Lana Martina. Und was er sieht, gefällt ihm sehr! Er ahnt nicht, dass Lana glaubt, er komme auf ihre Anzeige, in der sie einen Mitbewohner sucht. Und so passiert es, dass Greg sie spätestens bei der Besichtigung des Schlafzimmers für eine junge Dame mit sehr lockerem Lebenswandel hält. Da wird doch wohl ein Kuss erlaubt sein? Ist es nicht - Lana wirft ihn, unter Einsatz ihrer Selbstverteidigungskünste, hinaus! Doch das war nicht ihr letztes Treffen ...



<p>Kurz bevor Stephanie Bond ihr Studium der Informatik abschloss, schlug einer ihrer Dozenten vor, es mit dem Schreiben zu versuchen. Natürlich hatte dieser eher akademisches Schreiben im Sinn, doch Stephanie Bond nahm ihn wörtlich und veröffentlichte ihre ersten Liebesromane. Nach dem großen Erfolg ihrer Bücher widmete sie sich ganz dem Schreiben und wurde darauf mehrfach ausgezeichnet. Heute lebt Stephanie Bond mit ihrem Ehemann und ihrem Laptop in Atlanta, Georgia.</p>

1. KAPITEL

Lexington, KY: SF, Mitte zwanzig, sucht SM für Spaß zu zweit. Pferdeliebhaber bevorzugt. Bin gute Köchin. Coffee Girl

Greg Healey, Anwalt in Lexington, Kentucky, blickte von der Anzeige auf, die in der Zeitschrift „Attitudes“ eingekreist war. Als er das strahlende Lächeln seines jüngeren Bruders sah, ahnte er, warum Will ihm das Magazin präsentierte. „Du willst doch was, richtig?“

„Ja, ich will das Coffee Girl kennenlernen“, erklärte Will. „,SF‘ bedeutet Single-Frau, und ‚SM‘ bedeutet Single-Mann – das bin ich.“

Greg schloss die Augen und murmelte: „Single-Frau sucht Single-Mann.“

„Für Spaß zu zweit“, fügte Will begeistert hinzu. „Wirst du mir helfen, Gregory?“

Das hatte Greg nach dem anstrengenden Morgen, den er mit der Durcharbeitung von Immobilienverträgen zugebracht hatte, gerade noch gefehlt. Er seufzte und schaute in Wills unschuldige braune Augen. Wills kindlicher Gesichtsausdruck schien nicht zu seinem fünfundzwanzig Jahre alten Körper zu passen, der kräftig und muskulös vom Reiten und Pferdestriegeln auf dem Gestüt der Nachbarn war.

Greg wollte seinem Bruder die Bitte abschlagen. Aber in letzter Zeit zeigte Will ein wachsendes Interesse an Frauen. Angesichts seiner Schüchternheit und relativer Isoliertheit war es da gar nicht so abwegig, die Kontaktanzeigen durchzuforsten. Dass Will sich getraut hatte, ihn nun in seinem Büro in der Stadt aufzusuchen, zeigte, wie ernst es ihm war.

Sofort regte sich Gregs Beschützerinstinkt. Er bedeutete seinem Bruder, in einem der Besuchersessel Platz zu nehmen, während er sich an den Schreibtisch lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte. „Ich halte das für keine gute Idee, Kumpel. Du weißt doch gar nichts von dieser Frau …“

„Aber sie mag Pferde und kocht gern, und sie muss Kaffee mögen.“ Will zuckte mit den mächtigen Schultern, als könnte er sich nicht vorstellen, was sonst noch zählen sollte. „Ich liebe Kaffee, Gregory. Kann ich sie anrufen? Da steht eine Nummer unter der Anzeige.“

Greg wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er könnte versuchen, ihm den Unterschied zwischen körperlichem Verlangen und tiefen Gefühlen zu erklären, befürchtete jedoch, dass Will damit nicht viel anfangen konnte. Aber er war entschlossen, Will vor Leuten zu schützen, die es nur auf seine Geld – ihm gehörte die Hälfte des Familienunternehmens – abgesehen hatten.

„Will, Frauen sind … komplizierte Wesen.“