: Stephanie Bond
: Nachts, wenn alles schläft ...
: Cora Verlag
: 9783733767761
: Tiffany
: 1
: CHF 1.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Derek weiß nicht, wie ihm geschieht: Mitten in der Nacht schleicht sich eine heiße Blondine in sein Hotelbett und beginnt, ihn nach allen Regeln der Kunst zu verführen. Die schöne Fremde entfacht Dereks Verlangen - bis das Licht angeht und er sieht, wen er vor sich hat ...



<p>Kurz bevor Stephanie Bond ihr Studium der Informatik abschloss, schlug einer ihrer Dozenten vor, es mit dem Schreiben zu versuchen. Natürlich hatte dieser eher akademisches Schreiben im Sinn, doch Stephanie Bond nahm ihn wörtlich und veröffentlichte ihre ersten Liebesromane. Nach dem großen Erfolg ihrer Bücher widmete sie sich ganz dem Schreiben und wurde darauf mehrfach ausgezeichnet. Heute lebt Stephanie Bond mit ihrem Ehemann und ihrem Laptop in Atlanta, Georgia.</p>

1. KAPITEL

„Trink Ananassaft“, sagte Janine Murphy, als sie das Haar ihrer Schwester zurückschob und sich die beiden Knutschflecken an ihrem Hals besah. Oder war es nur einer? Sie kniff die Augen zusammen und versuchte, das Bild scharf zu bekommen. Ein zweckloses Unterfangen nach einer halben Flasche Wein auf nüchternen Magen, denn das winzige Stückchen Torte ihrer Junggesellinnen-Party zählte nicht. Sie hatte die beiden Ausrufungszeichen hinter VIEL GLÜCK, JANINE!! vergessen, aber je mehr sie im Verlauf des Abends über ihre Beziehung zu Steve nachgedacht hatte, desto passender waren ihr Fragezeichen erschienen.

„Wirklich? Knutschflecken verschwinden, wenn man Ananassaft trinkt?“, fragte Marie zweifelnd.

„Ja.“ Janine nickte, und die Kopfbewegung löste einen Funkenregen hinter ihren Augen aus. Sie befeuchtete die Lippen und strengte sich an, mit ihrer pelzigen Zunge artikuliert zu sprechen. „Das Vitamin D beschleunigt die Heilung der geplatzten Blutgefäße.“

„So ausgedrückt klingt das ziemlich widerlich.“

„Gut so.“ Janine ließ Maries Haar wieder los. „Es sieht nämlich auch widerlich aus. Du bist nicht mehr in der High School. Außerdem können Knutschflecken gefährlich sein.“

Ihre Schwester lachte. „Was kann ich tun? Greg ist durch und durch ein Sinnenmensch.“

Janine spürte einen Anflug von Neid. Sie hatte jahrelang Maries erotische Eskapaden miterlebt, hatte sich ihre Abenteuer angehört und ihr Salben gegen Wundheit nach zu starker Reibung gegeben oder homöopathische Mittel bei Hautreizungen durch parfümierte Körperlotionen. Sie hatte ihr Öl-Massagen verabreicht, wenn bestimmte Muskeln von ausgefallenen Stellungen verspannt waren. „Am besten, du sagst Greg, er soll mit seinen Mick-Jagger-Lippen von deinem Hals wegbleiben.“

„Immer die gestrenge Medizinerin“, sagte Marie und ließ sich aufs Bett fallen, das mit Geschenken überhäuft war.

Janine setzte sich neben sie auf die bunte Patchwork-Decke, sodass der Berg von Schachteln ins Rutschen geriet. Sie drehte ihr leeres Weinglas