: Hans Dominik
: Jürgen Müller
: Die Macht der drei Zukunftsroman
: Abenteuerverlag Pockau
: 9783842366046
: 1
: CHF 2.70
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 366
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Inder, ein Deutscher und ein Schwede bauen an einem Strahler. Sobald er fertig ist, können sie von ihrem geheimen Stützpunkt aus an jedem gewünschten Ort der Erde per Fernwirkung die an jeder Stelle des Raumes vorhandene Energie in Höhe von zehn Millionen Kilowatt zur Explosion bringen, um den drohenden Krieg zwischen England und Amerika zu verhindern, die Menschheit zu befrieden. Sämtliches Kriegsgerät der Erde wäre wirkungslos gegen die Macht dieses Strahlers. Natürlich haben die machthabenden Politiker etwas dagegen und versuchen die drei für immer unschädlich zu machen. Ungekürzt, Korrektur gelesen und in neuer deutscher Rechtschreibung. Der Inhalt des E-Books entspricht der 1. Auflage von 1922.

Hans Dominik wurde 1872 in Zwickau geboren und starb 1945 in Berlin. Er war Ingenieur und Wissenschaftsjournalist, Dramaturg für Kurzfilme und arbeitete später als freier Schriftsteller. Schon bald wurde er durch seine vielgelesenen Zukunftsromane zum gefeierten Erfolgsautor.

1. KAPITEL


«Das Mysterium von Sing-Sing! Spezialtelegramm: Sing-Sing, 16. Juni, 6 Uhr morgens. Dreimal auf dem elektrischen Stuhl! Dreimal versagte der Strom! Beim dritten Mal zerbrach die Maschine. Der Delinquent unversehrt.»

Gellend schrien die New Yorker Zeitungsboys die einzelnen Stichworte der Sensationsnachricht den Tausenden und aber Tausenden von Menschen in die Ohren, die in der achten Morgenstunde des Junitages von den überfüllten Fährbooten ans Land geworfen wurden und den Schächten der Untergrundbahnen entquollen, um an ihre Arbeitsstätten zu eilen. Fast jeder aus der tausendköpfigen Menge griff in die Tasche, um für ein Fünfcentstück eines der druckfeuchten Blätter zu erstehen und auf der Straße oder im Lift die außergewöhnliche Nachricht zu überfliegen.

Nur die wenigsten in der großstädtischen Menge hatten eine Ahnung davon, dass an diesem Tag weit draußen im Zuchthaus des Staates New York eine Elektrokution auf die sechste Morgenstunde angesetzt war. Solche Hinrichtungen interessierten das New Yorker Publikum nur, wenn berühmte Anwälte monatelang um das Leben des Verurteilten gekämpft hatten oder wenn bei der Hinrichtung etwas schief ging. Es geschah wohl gelegentlich, dass ein Delinquent lange Viertelstunden hindurch mit dem Strom bearbeitet werden musste, bis er endlich für das Seziermesser der Ärzte reif war. Und auch unter dem Messer war dann noch bisweilen der eine oder der andere wieder schwer röchelnd erwacht.

Aber die Yankees hatten niemals allzu viel Aufheben von solchen Vorkommnissen gemacht. Schon damals nicht, als das Land noch von Präsidenten geleitet wurde, die man alle vier Jahre neu erwählte. Viel weniger jetzt, wo es unter der eisernen Faust des Präsident-Diktators Cyrus Stonard stand. Unter der Faust jenes Cyrus Stonard, der nach dem ersten verlorenen Krieg gegen Japan den Aufstand des bolschewistisch gesinnten Ostens gegen den bürgerlichen Westen mit eiserner Strenge niedergeschlagen und dann den zweiten Krieg gegen Japan siegreich durchgeführt hatte. Die unbeschränkten Vollmachten des Präsident-Diktators nötigten auch die amerikanischen Zeitungen zu einiger Zurückhaltung in allen die Regierung und Regierungsmaßnahmen betreffenden Notizen.

Etwas Besonderes musste passiert sein, wenn die sämtlichen New Yorker Zeitungen diesem Ergebnis übereinstimmend ihre erste Seite widmeten und mit der Ausgabe von Extrablättern fortfuhren. – Noch ehe die letzten Exemplare der eben erschienenen Ausgabe ihre Käufer gefunden hatten, stürmte eine neue Schar von Zeitungsboys mit der nächsten Ausgabe der Morgenblätter den Broadway entlang.

«Das Rätsel von Sing-Sing! Sing-Sing, 6 Uhr 25 Minuten. Elektrische Station von Sing-Sing zerstört. Der Verurteilte heißt Logg Sar. Herkunft unbekannt. Kein amerikanischer Bürger! Zum Tode verurteilt wegen versuchter Sprengung einer Schleuse am Panamakanal!»

«Sing-Sing, 6 Uhr 42 Minuten. Der Verurteilte entflohen! Die Riemen, mit denen er an den Stuhl gefesselt war, zerschnitten!»

«Sing-Sing, 6 Uhr 50 Minuten. Ein Zeuge als Komplize! Allem Anschein nach ist der Delinquent mit Hilfe eines der zwölf Zeugen der Elektrokution ent