: Darcy Woods
: Zwischen dir und mir die Sterne
: Fischer Sauerländer Verlag
: 9783733602734
: 1
: CHF 9.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wil hat genau 22 Tage, um den Richtigen zu finden. 22 Tage, in denen die Sterne für sie günstig stehen, bevor ihr Liebesglück sich für die nächsten zehn Jahre zu verabschieden droht. Der Countdown läuft: Hals über Kopf und sehr beherzt stürzt Wil sich in das Abenteuer ihres Lebens. Doch dann stehen plötzlich gleich zwei Richtige vor ihr: Seth legt ihr sein Herz zu Füßen. Grant bringt ihres zum Leuchten. Und jetzt ...? Für alle, die den Richtigen suchen und dafür auch mal den Falschen küssen. »Eine rasante, sprühende Liebesgeschichte, die vor Herz und Humor summt.« Lori Nelson Spielman

Als echter Zwilling liebt Darcy Woods Abenteuer und findet, Wortgefechte sollten eine olympische Disziplin sein. Vor allem aber glaubt sie ganz fest an Happy Ends. Da Darcy den Mann ihrer Träume schon gefunden hat, hat sie mittlerweile aufgehört, die Sterne zu deuten. Stattdessen schreibt sie Geschichten über clevere Mädchen und über Jungs, die versuchen, mit ihnen mitzuhalten.

Kapitel 1


Sei demütig, denn du bist aus Erde gemacht.

Sei großmütig, denn du bist aus Sternen gemacht.

Serbisches Sprichwort

Zwei Ängste habe ich schon mein ganzes Leben, und heute muss ich mich einer davon stellen.

Leider aber nicht der Angst vor Clowns – leider: Was mir jetzt bevorsteht, ist schlimmer. Viel schlimmer.

Vorsichtig setze ich mich auf die Plattform des Wasserturms und lasse die Füße in vierzig Metern Höhe in der Frühsommerbrise baumeln. Dann falte ich das vergilbte Papier mit meinem Horoskop auseinander. Und hier ist er, der Schrecken meiner schlaflosen Nächte und der Haken in meinem Schicksal.Das Fünfte Haus: Beziehungen. Romantik. Liebe.

Ob ich will oder nicht – die Sterne zwingen mich zu handeln. Hier und jetzt und heute. Denn die Zeit läuft. Mir bleiben genau zweiundzwanzig Tage.

So lange stehen meine Sterne günstig, um einen Typen zu finden, dessen Horoskop perfekt zu meinem passt. Erst in zehn Jahren wird es wieder eine so ideale Konstellation geben. Und wer weiß, mit siebenundzwanzig bin ich vielleicht schon eine verrückte Einsiedlerin mit elf Katzen und unheilbarer Klaustrophobie.

Das Risiko ist mir einfach zu groß. Vor allem weil mir mein Fünftes Haus ein kompliziertes Liebesleben verheißt. Hilfe! Wenn ich jetzt nicht den Richtigen finde, muss ich die nächsten zehn Jahre an die falschen Typen vergeuden. Zehn Jahre Liebeskummer – nicht auszudenken!

Ich habe gar keine Wahl. Ich muss meine Angst bezwingen und diese kosmische Konstellation nutzen.

Mit geschlossenen Augen atme ich tief durch.

Seit meine Mutter mein Horoskop erstellt hat, bin ich kein einziges Mal vom vorgezeichneten Pfad abgewichen. Denn eines weiß ich mit Sicherheit: Mein Lebensweg ist mir vorherbestimmt, er ist so unveränderlich wie meine Gene, wie die blaue Farbe meiner Augen. Eine andere Richtung einzuschlagen ist keine Option.

Also mache ich mich an die Arbeit. Ich krame den Notizblock, einen Stift und meinen iPod hervor, drücke aufPlay und lasse mich von der Musik inspirieren.

Dann beginne ich mit einer Liste der zwölf Tierkreiszeichen. Neben Widder, Zwilling, Waage und Schütze male ich Sternchen – sie stehen für Klugheit, Witz und Abenteuerlust. Neben ein paar andere Sternzeichen mache ich Fragezeichen – sie könnten möglicherweise zu meinem passen. Stier und Skorpion streiche ich durch – solche Partner sind viel zu besitzergreifend. Der Löwe ist mir zu extrovertiert und der Krebs zu rührselig. Mit Gefühlsduselei kann ich nichts anfangen. Und dann sind da noch die Fische-Männer. Die stehen absolut nicht zur Debatte. Warum habe ich das überhaupt hingeschrieben? Ich streiche das Wort so lange durch, bis es nur noch ein Tintenfleck ist.

Diese mickrige Aufzählung ist nichts im Vergleich zu den Nachforschungen, die noch vor mir liegen. Ich muss die Astrologiebücher unter meinem Bett zu Rate ziehen – und natürlich meine beste Freundin Irina.

Sie hat mir eine Überraschung angekündigt, die mir bei meiner Suche helfen soll. Ich lege den Kopf in den Nacken und lehne mich weit zurück, die Ellbog