: Manfred Perlitz, Randolf Schrank, Kai Wiltinger
: Internationales Finanzmanagement Grundlagen der internationalen Unternehmensfinanzierung
: UVK Verlagsgesellschaft mbH
: 9783864969379
: 1
: CHF 10.60
:
: Management
: German
: 100
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Trotz des anhaltend niedrigen Zinsniveaus in der Weltwirtschaft hat die Bedeutung eines international ausgerichteten Finanzmanagement keinesfalls an Bedeutung verloren. Die zentrale Zielsetzung besteht in der Liquiditätssicherung und damit der Sicherung der Unternehmensexistenz. Aus diesem Grund müssen sich Finanzmanager in internationalen Unternehmen darüber Gedanken machen, wie sie Kapital und Zahlungsströme vor dem Hintergrund einer rendite- oder wertorientierten Unternehmenszielsetzung optimieren können. Der Autor zeigt verständlich die Grundlagen, Prozess und Instrumente des Internationalen Finanzmanagements auf. Mit den Themen Mergers& Acquisitions sowie der Private Equity Finanzierung spricht er auch zwei Sonderprobleme an, die in diesem Umfeld eine besondere Rolle spielen. Zur Veranschaulichung enthält der Band Praxisbeispiele und eine ausführliche Fallstudie. Das Buch richtet sich an Praktiker, die einen schnellen Einstieg in das internationale Finanzmanagement suchen sowie an Studierende, die ein praktisches Verständnis für das Thema erlangen möchten.

Prof. Dr. Manfred Perlitz hat den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Internationales Management an der Universität Mannheim. Prof. Dr. Randolf Schrank ist Professor für Allgemeine BWL, Unternehmensführung und Internationales Management an der Fachhochschule Mainz. Prof. Dr. Kai Wiltinger ist Professor für Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen& Controlling an der Hochschule Mainz.

1 Grundlagen des internationalen Finanzmanagements


Die zentrale Zielsetzung des internationalen Finanzmanagements besteht in der Liquiditätssicherung – und damit der Sicherung der Unternehmensexistenz – unter der sehr bedeutsamen Nebenbedingung der Rentabilität. Konkret bedeutet dies, dass sich das Finanzmanagement im internationalen Unternehmen damit befasst, wie in einem globalisierten Unternehmensumfeld Kapital- und Zahlungsströme vor dem Hintergrund einer rendite- oder wertorientierten Unternehmenszielsetzung zu optimieren sind.Abbildung 1 zeigt vereinfacht die Stellung des Finanzmanagements zwischen den Investoren und dem operativen Geschäft des Unternehmens sowie den typischen Entscheidungsrahmen des Finanzmanagements. Die Pfeile inAbbildung 1 stehen dabei für typische Aufgaben und Entscheidungsfelder des Finanzmanagements:

Abbildung 1: Entscheidungen des Finanzmanagements
Quelle: Brealey, R.A./Myers, S.C./Allen, F., 2013

  1. Das Unternehmen generiert einen Zufluss an liquiden Mittel (Cash), z.B. durch den Verkauf von Aktien oder Anleihen,
  2. das Unternehmen investiert in sein operatives Geschäft, z.B. durch den Aufbau neuer Produktionsanlagen im Ausland,
  3. das Unternehmen generiert liquide Mittel aus seinem operativen Geschäft (operativer Cashflow), insbesondere durch den Verkauf seiner Produkte oder Leistungen,
  4. das Unternehmen reinvestiert den operativen Cashflow in sein operatives Geschäft,
  5. das Unternehmen schüttet liquide Mittel an die Investoren aus, z.B. über Dividenden, Zinszahlungen, Tilgungen, Kapitalherabsetzungen oder auch Aktienrückkäufe.

Auf einer übergeordneten Ebene stehen daher folgende Aufgabenbereiche im Fokus des Finanzmanagements(Brealey, R.A./Myers, S.C./Allen, F., 2013; Bieg, H./Kußmaul, H., 2009):

  • Kapitalbeschaffung (= Finanzierung im engeren Sinn),
  • Kapitalverwendung (= Investition) und
  • Kapitalverwaltung (= Zahlungsverkehr).

Ergänzt werden die drei Kernaufgaben, über die sich die Literatur im Wesentlichen einig ist, um folgende weitere Aufgabenbereiche(Rehkugler, H., 2009):

  • Management finanzieller Risiken,
  • Gestaltung der Finanzmarktbeziehungen (bzw. Investor Relation) sowie
  • organisatorische Gestaltung des Finanzbereiches.

Im Hinblick auf die besonderen Fragestellungen des internationalen Finanzmanagements werden im Folgenden die Herausforderungen der Kapitalbeschaffung im globalisierten Umfeld betrachtet. Die Kapitalverwendung, das Management finanzieller Risiken und das Finanzmarketing sind hingegen nicht Schwerpunkt des vorliegenden Buches. Für eine vertiefte Beschäftigung mit diesen Fragestellungen sei auf die weiterführende Literatur zum Finanzmanagement verwiesen(Kruschwitz, L./Husmann, S., 2012; Zantow, R./ Dinauer, J. 2011; Rehkugler, H., 2009; Perridon, L./Steiner, M./Rathgeber, A.W., 2012).

Die Hauptunterschiede zwischen einem nationalen und einem internationalen Finanzmanagement liegen in dem Erfordernis, die Anforderungen internationaler, heterogener Unternehmensstrukturen mit vielfältig divergenten politischen, ökonomischen, sozialen und technologischen lokalen Rahmenbedingungen im Finanzmanagement zu berücksichtigen. Wenn man die Aufgabenstellung von Finanzmanagern in nationalen Unternehmen mit denen von internationalen oder globalen Unternehmen vergleicht, wird man feststellen, dass in internationalen Unternehmen eine Vielzahl von Fragestellungen hinzukommt, die es so in national agierenden Unternehmen nicht gibt. Dies sind insbesondere die folgenden:

  • die Berücksichtigung von Fremdwährung, Wechselkursen und währungsbezogenen Ausfallrisiken,
  • die Berücksichtigung von divergierenden Inflationsrisiken,
  • die Berücksichtigung von lokalen Beschränkungen hinsichtlich der Finanzierungsmöglichkeiten,
  • die Berücksichtigung vo